In dieser Arbeit werde ich mich mit den verschiedenen Sprechweisen und der daraus entspringenden Komik befassen. Den theoretischen Hintergrund zu meiner Untersuchung bildet das Konzept der Dialogizität bzw. Polyphonie von Michail Michailowitsch Bachtin (1895-1975).
Um weitere Teile von Komik innerhalb der Erzählung erfassen zu können, werde ich außerdem die Theorie Bachtins von der Karnevalisierung der Literatur hinzuziehen.
In einem ersten, theoretischen Teil dieser Arbeit werde ich die Theorien Bachtins, soweit sie für den Untersuchungsbereich dieser Arbeit relevant sind, zusammenfassen und in einem zweiten Teil auf die Erzählung "Das Buch Ewald" anwenden.
Der theoretische Teil versteht sich lediglich als Darstellung der Theorien Bachtins. Kritik an einzelnen Punkten oder eine Wertung dieser Theorien sind daher nicht Bestandteil der vorliegenden Arbeit.
In einem dritten, abschließenden Teil werde ich kurz die schriftstellerischen Motivationen und Intentionen des Autors Robert Gernhardt ausführen. Dies ist für diese Arbeit unter anderem deshalb interessant, weil Gernhardt selbst die Frage aufwirft, ob es überhaupt angebracht sei, auf seine Texte wissenschaftliche (Literatur-)Theorien anzuwenden, womit er letztlich ja auch den Sinn der vorliegenden Arbeit anzweifelt.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Michail M. Bachtin: Dialogizität, Polyphonie und Karnevalisierung der Literatur
- 1.1 Dialogizität
- 1.2 Polyphonie
- 1.3 Einstimmige und zweistimmige Worte
- 1.3.1 Einstimmige Worte
- 1.3.2 Zweistimmige Worte
- 1.3.2.1 Explizite Wiedergabe eines fremden Wortes
- 1.3.2.2 Versteckte Andeutung auf ein fremdes Wort
- 1.4 Karnevalisierung
- 2. Robert Gernhardt: Das Buch Ewald
- Textanalyse ANHAND DER THEORIEN VON MICHAIL M. BACHTIN
- 2.1 Polyphonie in der Erzählung "Das Buch Ewald"
- 2.1.1 Redeweise aus dem Alten Testament
- 2.1.2 Redeweise von Studierenden in der Mensa und umgangssprachliche Redeweise
- 2.1.3 Redeweise aus der Psychoanalyse
- 2.1.4 Redeweise aus der Kunstgeschichte
- 2.2 Komik durch Polyphonie
- 2.3 Komik durch Karnevalisierung
- 3. "MIT KANONEN AUF SPATZEN GESCHOSSEN?" ROBERT GERNHARDT UND DIE LITERATURTHEORIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Komik in Robert Gernhardts Erzählung "Das Buch Ewald" anhand der Theorien von Michail M. Bachtin, insbesondere dessen Konzepte der Dialogizität, Polyphonie und Karnevalisierung.
- Die verschiedenen Sprechweisen in der Erzählung und ihre Rolle bei der Erzeugung von Komik
- Die Anwendung der Theorien Bachtins auf die Analyse der Komik in "Das Buch Ewald"
- Die Frage, ob es angebracht ist, wissenschaftliche Literaturtheorien auf Gernhardts Texte anzuwenden
- Die Bedeutung der Polyphonie und Karnevalisierung für die Gestaltung des humoristischen Stils der Erzählung
- Die Analyse der Kommunikation zwischen Gott und dem Teufel und deren satirische Funktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Erzählung "Das Buch Ewald" vor und beleuchtet ihre humoristische Qualität. Sie führt den Leser in die Thematik der Arbeit ein und benennt die zentralen Analysemethoden.
Kapitel 1 bietet eine umfassende Darstellung der Theorien von Michail M. Bachtin, die als theoretisches Fundament für die Analyse der Erzählung dienen. Es werden die Konzepte der Dialogizität, Polyphonie und Karnevalisierung sowie die Unterscheidung zwischen einstimmigen und zweistimmigen Wörtern erläutert.
Kapitel 2 widmet sich der Analyse der Erzählung "Das Buch Ewald". Hier werden die verschiedenen Sprechweisen identifiziert und in Bezug auf die Theorien Bachtins interpretiert. Insbesondere werden die polyphonen Elemente und die karnevalistische Komik der Erzählung herausgearbeitet.
Kapitel 3 diskutiert die Frage, ob es sinnvoll ist, wissenschaftliche Literaturtheorien auf Robert Gernhardts Texte anzuwenden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Humor, Literaturtheorie, Polyphonie, Dialogizität, Karnevalisierung, Robert Gernhardt, "Das Buch Ewald", Michail M. Bachtin.
- Quote paper
- M.A. Sabine Lommatzsch (Author), 1996, Was gibts denn da zu lachen? Komik durch Polyphonie und Karnevalisierung in Robert Gernhardts Erzählung "Das Buch Ewald", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12752