Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Eroberungspolitik Roms im rechtsrheinischen Germanien im zeitlichen Kontext der augusteischen Herrschaft.
Die wesentlichen Fragestellungen sind dabei die verfolgte Politik und ihre politisch-militärischen Zielsetzungen sowie die Frage nach den Gründen für das Scheitern einer Provinzialisierung Germaniens. Dabei werden die beiden wohl maßgeblichen Faktoren, Geographie und personelles Fehlverhalten, angeführt und die jeweiligen Umstände kurz mit Gallien verglichen, um die aufgetretenen Schwierigkeiten darzustellen.
Zur Hinführung wird in einem kurzen Abriss der Ablauf der Okkupationsbemühungen von 16 v. Chr. bis hin zur Varusschlacht 9 n. Chr. dargestellt sowie die übliche römische Vorgehensweise zur Befriedung und Unterwerfung einer Provinz. Im darauffolgenden Kapitel wird dann die spezielle Vorgehensweise im Falle Germaniens betrachtet werden, um dann darauf aufbauend die Gründe für das Scheitern der römischen Herrschaft, auch im Hinblick auf die kurz behandelte Varusniederlage, zu untersuchen. Abschließend wird das Ende der römischen Eroberungspolitik unter Tiberius bearbeitet.
Gerade über die Varusschlacht ist genauso viel spekuliert wie veröffentlicht worden und besonders im Kontext der Mengen an Literatur über die diskutierten Schlachtfelder wurde auch über Politik und Ablauf der Besatzung sowie die Gründe für das Fehlschlagen der römischen Pläne geschrieben. Durch die neuen Ergebnisse der Ausgrabungen bei Kalkriese und nicht zuletzt das diesjährige Jubiläum von 2000 Jahren 'Varusschlacht' sind zudem eine stetig steigende Anzahl aktueller Veröffentlichungen erhältlich, welche die Thematik auf dem neuesten Forschungsstand bearbeiten.
Insgesamt handelt es sich bei dem Scheitern der Provinzialisierung des rechtsrheinischen Germaniens um eine aufsehenerregende Situation, da das römische Reich hier zum ersten Mal nicht mit den bewährten Mitteln die eigene Macht durchsetzen konnte und trotz mehr als 30jähriger Intervention und Feldzügen letztendlich scheiterte. Über die Folgen, die diese misslungene Romanisierung eventuell auch für die heutige Zeit hatte, wurde bereits mehr als notwendig spekuliert, auch wenn gerade die Aufarbeitung dieser Diskussionen ein interessanter Forschungsansatz für die Neuere Geschichte wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Die Besatzungspolitik
- 1.1 Überblick über die römische Intervention in Germanien
- 1.2 Gründe und Ziele der Eroberungspolitik
- 1.3 Römische Besatzungspolitik
- 1.4 Militärische Vorgehensweise
- 2 Das Scheitern der römischen Eroberung
- 2.1 Geographische Faktoren
- 2.2 Personelle Faktoren
- 2.3 Die Varusschlacht
- 3 Abzug und Schadensbegrenzung
- 3.1 Folgen der gescheiterten Germanienpolitik
- 4 Schlussbetrachtung
- 5 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Eroberungspolitik Roms im rechtsrheinischen Germanien während der Herrschaft des Augustus. Sie untersucht die verfolgte Politik, ihre politisch-militärischen Zielsetzungen und die Gründe für das Scheitern der Provinzialisierung Germaniens. Die Arbeit beleuchtet die Rolle geographischer Faktoren und personellen Fehlverhaltens und vergleicht die Situation mit der in Gallien, um die Schwierigkeiten der römischen Eroberung zu verdeutlichen.
- Die römische Besatzungspolitik in Germanien
- Die Gründe für das Scheitern der römischen Eroberung
- Die Rolle der Varusschlacht
- Die Folgen der gescheiterten Germanienpolitik
- Der Abzug der römischen Truppen und die Schadensbegrenzung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die römische Intervention in Germanien, beginnend mit Caesars Feldzügen bis hin zur Niederlage des Legaten Marcus Lollius im Jahr 16 v. Chr. Es werden die Gründe und Ziele der römischen Eroberungspolitik sowie die übliche Vorgehensweise zur Befriedung und Unterwerfung einer Provinz erläutert.
Das zweite Kapitel analysiert die Gründe für das Scheitern der römischen Eroberung. Es werden geographische Faktoren, wie die schwierige Topographie und das unwegsame Gelände, sowie personelle Faktoren, wie die mangelnde Kenntnis der germanischen Kultur und die Fehleinschätzung der germanischen Widerstandsfähigkeit, beleuchtet. Die Varusschlacht wird als entscheidender Wendepunkt in der römischen Germanienpolitik dargestellt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Abzug der römischen Truppen und der Schadensbegrenzung nach dem Scheitern der Eroberung. Es werden die Folgen der gescheiterten Germanienpolitik für das römische Imperium und die Auswirkungen auf die spätere römische Politik gegenüber den Germanen betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die römische Besatzungspolitik, die Eroberung des rechtsrheinischen Germaniens, die Varusschlacht, die Gründe für das Scheitern der römischen Eroberung, die geographischen und personellen Faktoren, die Folgen der gescheiterten Germanienpolitik und die römische Herrschaft unter Augustus.
- Quote paper
- Matthias Toplak (Author), 2006, Die römische Besatzung des rechtsrheinischen Germaniens in augusteischer Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127527