Welche Stellung hatte Arnulf von Bayern vor bzw. um 919/920 inne und strebte er überhaupt eine Königswürde an oder hatte er gar eine Königsstellung inne und welches Herrschaftsgebiet könnte damit gemeint sein?
In der vorliegenden Hausarbeit wird sowohl auf die obenstehenden Fragestellungen Bezug genommen als auch der Versuch unternommen, den Herrschaftsaufstieg der Luitpoldinger nachzuzeichnen sowie deren tatsächliche Machtstellung zu ergründen. Hierbei muss sich das historische Urteil zum einen auf eine äußerst dünne Faktenlage und zum Zweiten der immensen Problematik stellen, dass die spärlichen Überlieferungen in späteren Jahrhunderten oftmals verfremdet und demzufolge auch ideologisiert wurden.
Der erste inhaltliche Abschnitt (2.) widmet sich den frühsten Anfängen der Luitpoldinger zu. Luitpold, der Vater Arnulfs von Bayern und erste überlieferte Vertreter der Sippe, trat Ende des 9. Jahrhunderts erstmals ins Rampenlicht der Geschichte. Sein rascher Machtzuwachs unter Arnulf von Kärnten und die anschließende Machtkonsolidierung unter Ludwig dem Kind wurden 907 durch die katastrophale Niederlage des bayrischen Heerbanns bei Preßburg jäh beendet. Mit dieser tiefen Zäsur sowie dem langjährigen Konflikt zwischen Arnulf von Bayern und König Konrad I. befasst sich der mittlere Gliederungspunkt (3.). Der letzte inhaltliche Abschnitt (4.) beschäftigt sich mit der Auseinandersetzung und schlussendlichen Einigung Arnulfs von Bayern mit Heinrich von Sachsen. Zuletzt fasst die Schlussbetrachtung die wesentlichen Punkte der Ausarbeitung nochmals zusammen und erörtert den luitpoldingischen Aufstieg sowie deren Machtstellung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Aufstieg unter Markgraf Luitpold
- Die Stellung Arnulfs und der Konflikt mit Konrad I.
- Ausblick: Gegenkönigtum 919/920? und Durchsetzung des Herzogtums
- Schlussbetrachtung
- Quellen und Literaturverzeichnis
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit verfolgt das Ziel, den Aufstieg der Luitpoldinger im ostfränkischen Reich von Ludwig dem Deutschen bis zu Konrad I. zu analysieren und ihre tatsächliche Machtstellung zu ergründen. Die Arbeit befasst sich mit der Position von Luitpold und Arnulf von Bayern im Kontext der politischen Veränderungen des späten 9. und frühen 10. Jahrhunderts.
- Die Rolle der Luitpoldinger im ostfränkischen Reich
- Der Aufstieg von Luitpold und seine Machtkonsolidierung
- Die Stellung Arnulfs von Bayern und seine Konflikte mit Konrad I.
- Die Frage nach einem möglichen Gegenkönigtum Arnulfs von Bayern
- Die Durchsetzung des Herzogtums Bayern unter den Luitpoldingern
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt beleuchtet die Anfänge der Luitpoldinger und den Aufstieg von Luitpold, der Vater von Arnulf von Bayern, im späten 9. Jahrhundert. Hierbei wird die enge Verbindung zu den letzten karolingischen Herrschern und die Rolle Luitpolds als Statthalter in den östlichen Marken beleuchtet.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Stellung Arnulfs von Bayern und dem Konflikt mit König Konrad I. Die Arbeit untersucht die Frage nach der tatsächlichen Machtbefugnis Arnulfs und analysiert die unterschiedlichen Interpretationen der historischen Quellen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Luitpoldinger, ein bedeutendes Adelsgeschlecht im ostfränkischen Reich. Zentrale Themen sind der Aufstieg der Luitpoldinger, ihre Machtfülle, die Stellung Arnulfs von Bayern, die Frage nach einem möglichen Gegenkönigtum und der Konflikt mit Konrad I. Wichtige Begriffe sind: ostfränkisches Reich, Königshaus, Herzogtum Bayern, Markgrafen, Königsurkunden, Annalen, Historiographie, verwandtschaftliche Beziehungen, politische Macht, Machtkonsolidierung, Gegenkönigtum, Herzogswürde.
- Quote paper
- Robin Helm (Author), 2022, Luitpold und Arnulf von Bayern. Aufstieg und Stellung der Luitpoldinger (893 bis 922), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1274394