"Das einzig Stabile ist der immer schnellere Wandel." T. Necker
Die Randbedingungen für das unternehmerische Handeln von verantwortungsvollen Managern in der Welt unterliegen einem immer schnelleren Wandel. So beeinflusst der Werte- und Strukturwandel in der Gesellschaft die Strukturen in den Unternehmen entscheidend. Die Erfolgsfaktoren Geschwindigkeit und Flexibilität werden immer wichtiger. Die Produktzyklen werden immer kürzer, technische Neuerungen müssen immer schneller in neue Produkte umgesetzt werden.
Wachsende Ansprüche an die Produkte und Dienstleistungen stellen für die Unternehmen große Herausforderungen dar, wenn sie die bestmögliche Kundenzufriedenheit erzielen möchten. Die Globalisierung stellt für Unternehmen nicht nur neue Möglichkeiten und Chancen dar, sondern birgt auch Risiken in sich, wie den Wegfall von Märkten aufgrund politischer Veränderungen.
Die stetige Verbesserung der weltweiten Verkehrs- und Kommunikationstechniken und die daraus resultierenden Potentiale gilt es für ein Unternehmen zu nützen, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Um diesen ständig wechselnden Randbedingungen gerecht zu werden, entwickelte sich Ende der Neunziger Jahre das Business Process Reengineering, das die Prozessbetrachtung und das Prozessmanagement in den Fokus nahm, um organisatorische Verbesserungen zu erzielen. Ziel des Business Process Reengineering war die größtmögliche Kundenzufriedenheit.
Die Kundenzufriedenheit wurde zum Trend, der bis heute anhält. Um aber diese Kundenzufriedenheit zu erreichen, ist es notwendig, die Prozesse näher zu betrachten, also die gesamte Wertschöpfungskette im Unternehmen mit möglichst geringen Durchlaufzeiten, möglichst geringen Beständen und das bei einer maximalen Anzahl an kundenspezifischen Produkten (Varianten). Damit begann die Zeit des Prozessmanagements und der damit verbundenen Prozessorientierung, also der Ausrichtung der Organisationstruktur nach den Prozessen im Unternehmen.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zielsetzung der Diplomarbeit
- 3. Die verschiedenen Organisationstypen und -modelle
- 3.1 Organisationsarten
- 3.2 Wesen der Organisation
- 3.3 Formalisierungsmöglichkeiten der Organisationsarten
- 3.3.1 Das Organigramm
- 3.3.2 Das Kommunikationsdiagramm
- 3.3.3 Die Stellenbeschreibung
- 3.3.4 Das Funktionendiagramm
- 3.4 Entstehungsbezogene Arten der Organisation
- 3.5 Gegenstandsbezogene Arten der Organisation
- 3.5.1 Die Aufbauorganisation
- 3.5.1.1 Organisationssysteme
- 3.5.1.1.1 Das Liniensystem
- 3.5.1.1.2 Das Funktionsystem
- 3.5.1.1.3 Das Stabliniensystem
- 3.5.1.2 Organisationsformen
- 3.5.1.2.1 Die Sektoralorganisation
- 3.5.1.2.2 Die Funktionalorganisation
- 3.5.1.2.3 Die Sparten- oder Divisionalorganisation
- 3.5.1.2.4 Die Regionalorganisation
- 3.5.1.2.5 Die Matrixorganisation
- 3.5.1.2.6 Die Tensororganisation
- 3.5.2 Das Produktmanagement
- 3.5.3 Die Projektorganisation
- 3.5.4 Die Prozess- oder Ablauforganisation
- 3.6 Anlassbezogene Arten der Organisation
- 3.6.1 Die Neuorganisation
- 3.6.2 Die Reorganisation
- 3.7 Neuere Organisationsarten
- 3.7.1 Das Lean Management
- 3.7.2 Business Process Reengineering
- 3.8 Kritische Betrachtung
- 4. Die Prozessorientierung
- 4.1 Grundlagen der Prozessorientierung
- 4.2 Gründe für eine prozessorientierte Unternehmensorganisation
- 4.2.1 Mängel funktionsorientierter Organisationssysteme
- 4.2.2 Vorteile der Prozessorientierung
- 4.3 Die Prozessgestaltung
- 4.3.1 Prozessarten
- 4.3.2 Die Ziele der Prozessgestaltung
- 4.3.3 Die Aufgaben des Prozessmanagements
- 4.3.3.1 Reduktion der Ausnahmen
- 4.3.3.2 Variantenmanagement
- 4.3.3.3 Prozessglättung
- 4.4 Methoden und Werkzeuge zur prozessorientierten Unternehmensorganisation
- 4.4.1 Vorgehen bei der Reorganisation
- 4.4.1.1 Analysemöglichkeiten der Organisationsstruktur
- 4.4.1.1.1 Die Dokumentenanalyse
- 4.4.1.1.2 Der Fragebogen
- 4.4.1.1.3 Das Interview
- 4.4.1.1.4 Die Gemeinkosten-Wertanalyse
- 4.4.1.1.5 Die Arbeitsvereinfachungskonzepte
- 4.4.1.2 Analysemöglichkeiten der Prozesse
- 4.4.1.2.1 Die Prozessanalyse
- 4.4.1.2.2 Das Prozessdesign
- 4.4.1.2.3 Die Wertstromanalyse
- 4.4.1.3 Psychologische Aspekte
- 4.5 Von der Vision zur Umsetzung
- Vergleich verschiedener Organisationstypen und -modelle
- Vorteile und Nachteile prozessorientierter vs. funktionsorientierter Organisation
- Methoden der Prozessgestaltung und des Prozessmanagements
- Werkzeuge zur Analyse und Optimierung von Prozessen
- Umsetzung einer prozessorientierten Organisation in der Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die prozessorientierte Unternehmensorganisation. Ziel ist es, verschiedene Organisationstypen und -modelle zu beschreiben und die Vorteile einer prozessorientierten Organisation gegenüber funktionsorientierten Ansätzen herauszuarbeiten. Die Arbeit beleuchtet Methoden und Werkzeuge zur Umsetzung einer prozessorientierten Organisation.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der prozessorientierten Unternehmensorganisation ein und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit.
2. Zielsetzung der Diplomarbeit: Dieses Kapitel definiert die Ziele und den Umfang der vorliegenden Diplomarbeit, legt den Fokus auf die Analyse prozessorientierter Organisationsstrukturen und skizziert den methodischen Ansatz der Untersuchung.
3. Die verschiedenen Organisationstypen und -modelle: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung verschiedener Organisationstypen und -modelle, angefangen von Organisationsarten und deren Formalisierung bis hin zu neuartigen Ansätzen wie Lean Management und Business Process Reengineering. Es analysiert die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle und stellt den Kontext für die spätere Betrachtung der Prozessorientierung her. Die detaillierte Beschreibung von Liniensystemen, Funktions- und Stabliniensystemen, sowie Organisationsformen wie Sektoral-, Funktional-, Sparten-, Regional-, Matrix- und Tensororganisation legt die Grundlage für ein tiefergehendes Verständnis der Organisationsstrukturen. Die Einbeziehung von Produktmanagement, Projektorganisation und Prozessorganisation veranschaulicht die vielseitigen Möglichkeiten der Unternehmensstrukturierung. Der abschliessende kritische Vergleich der verschiedenen Organisationsformen bereitet den Boden für die im folgenden Kapitel dargestellte Prozessorientierung.
4. Die Prozessorientierung: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und befasst sich intensiv mit der Prozessorientierung als Organisationsmodell. Es untersucht die Grundlagen der Prozessorientierung, analysiert die Gründe für deren zunehmende Bedeutung (insbesondere im Hinblick auf die Mängel funktionsorientierter Systeme) und beleuchtet die Vorteile im Detail. Die Prozessgestaltung mit ihren verschiedenen Arten, Zielen und Aufgaben wird eingehend untersucht. Das Kapitel beschreibt verschiedene Methoden und Werkzeuge, die für eine prozessorientierte Unternehmensorganisation eingesetzt werden können, einschließlich Analysen der Organisationsstruktur und der Prozesse selbst. Methoden wie die Dokumentenanalyse, Fragebogen, Interviews, Gemeinkosten-Wertanalyse und Arbeitsvereinfachungskonzepte zur Analyse der Organisationsstruktur werden ebenso erläutert wie die Prozessanalyse, das Prozessdesign und die Wertstromanalyse zur Prozessoptimierung. Abschließend werden psychologische Aspekte bei der Umsetzung berücksichtigt. Das Kapitel verdeutlicht den Weg von der Vision bis zur praktischen Umsetzung einer prozessorientierten Organisation.
Schlüsselwörter
Prozessorientierte Unternehmensorganisation, Organisationstypen, Organisationsmodelle, Prozessgestaltung, Prozessmanagement, Lean Management, Business Process Reengineering, Funktionsorganisation, Aufbauorganisation, Wertstromanalyse, Prozessanalyse, Reorganisation, Effizienzsteigerung, Wettbewerbsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Prozessorientierte Unternehmensorganisation
Was ist der Inhalt dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit befasst sich umfassend mit der prozessorientierten Unternehmensorganisation. Sie beschreibt verschiedene Organisationstypen und -modelle, vergleicht diese miteinander und hebt die Vorteile einer prozessorientierten Organisation gegenüber funktionsorientierten Ansätzen hervor. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Methoden und Werkzeugen zur Umsetzung einer prozessorientierten Organisation in der Praxis.
Welche Organisationstypen und -modelle werden behandelt?
Die Arbeit behandelt eine Vielzahl von Organisationstypen und -modellen, darunter verschiedene Organisationsarten, Formalisierungsmöglichkeiten (Organigramme, Kommunikationsdiagramme etc.), aufbau- und ablauforientierte Organisationen, Liniensysteme, Funktionsysteme, Stabliniensysteme, Sektoral-, Funktional-, Sparten-, Regional-, Matrix- und Tensororganisationen, Produktmanagement, Projektorganisationen und neuere Ansätze wie Lean Management und Business Process Reengineering. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle werden analysiert und kritisch verglichen.
Welche Vorteile bietet eine prozessorientierte Organisation?
Die Arbeit beleuchtet die Vorteile einer prozessorientierten Organisation im Vergleich zu funktionsorientierten Ansätzen. Es werden die Mängel funktionsorientierter Systeme aufgezeigt und die Stärken der Prozessorientierung, wie z.B. Effizienzsteigerungen und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit, herausgestellt.
Welche Methoden und Werkzeuge zur Prozessgestaltung werden vorgestellt?
Die Diplomarbeit beschreibt verschiedene Methoden und Werkzeuge für die Prozessgestaltung und das Prozessmanagement. Dazu gehören Methoden zur Analyse der Organisationsstruktur (Dokumentenanalyse, Fragebogen, Interviews, Gemeinkosten-Wertanalyse, Arbeitsvereinfachungskonzepte) und zur Prozessanalyse (Prozessanalyse, Prozessdesign, Wertstromanalyse). Die Umsetzung der Prozessorientierung von der Vision bis zur praktischen Anwendung wird ebenfalls behandelt.
Welche Aspekte der Prozessgestaltung werden im Detail untersucht?
Die Prozessgestaltung wird im Detail untersucht, einschließlich verschiedener Prozessarten, der Ziele der Prozessgestaltung, der Aufgaben des Prozessmanagements (Reduktion der Ausnahmen, Variantenmanagement, Prozessglättung) und psychologischer Aspekte bei der Umsetzung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Prozessorientierte Unternehmensorganisation, Organisationstypen, Organisationsmodelle, Prozessgestaltung, Prozessmanagement, Lean Management, Business Process Reengineering, Funktionsorganisation, Aufbauorganisation, Wertstromanalyse, Prozessanalyse, Reorganisation, Effizienzsteigerung, Wettbewerbsfähigkeit.
Wie ist die Diplomarbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung, Zielsetzung der Diplomarbeit, verschiedene Organisationstypen und -modelle, und die Prozessorientierung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte und strukturierte Darstellung der jeweiligen Themen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker, die sich mit Organisationsstrukturen, Prozessmanagement und Effizienzsteigerung in Unternehmen beschäftigen.
- Quote paper
- Dipl. Wirtschaftsing. (FH) Andreas Müller (Author), 2002, Prozessorientierte Unternehmensorganisation: Organisatorische Verbesserungen und Kundenzufriedenheit erreichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12739