[...] Ziel des hier vorliegenden Berichts soll es daher zunächst sein, eine Definition des Diskursbegriffs – so wie Foucault ihn in seiner Rede verwendet – zu geben (Kapitel 2.1), sowie die von ihm ausgemachten Prozeduren der inneren (Kapitel 2.2) und äußeren
Diskurskontrolle (Kapitel 2.3) als auch die Prinzipien zur Verknappung der sprechenden Subjekte (Kapitel 2.4) vorzustellen. Auch die von Foucault im Rahmen seiner Inauguralvorlesung präsentierten methodischen Grundsätze sowie die von ihm
geplanten Forschungsrichtungen (Kapitel 2.5) gilt es darzulegen.
Kapitel 3 dient der Plausibilisierung der These, dass Foucault in Form der von ihm gehaltenen Rede offenbart bzw. geradezu in actu vorführt, was das Wesen des Diskurses eigentlich ausmacht. Es soll veranschaulicht werden, dass sich Foucaults Diskursverständnis sozusagen in seinem eigenen Diskurs zeigt. Gleichzeitig sucht er auf diesem Wege die Ordnung des Diskurses gewissermaßen zu überwinden. Es stellt sich also die Frage, ob – und falls ja, auf welche Art und Weise – ihm dies gelingt.
Foucault verweigert in seiner Rede, in die Rolle eines sprechenden Subjekts zu treten.
In Kapitel 4 möchte ich daher den Begriff des Subjekts unter Rückgriff auf Ausführungen des Philosophen, Kulturwissenschaftlers und Foucault-Kenners Peter Sloterdijk
(‚Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte’, 1972) näher betrachten.
Wie sich zeigen wird, lässt sich anhand des modernen Subjektverständnisses begründen, weshalb (vor allem) im öffentlichen Diskurs gegenwärtig eine derart große
Nachfrage etwa nach neurowissenschaftlichen Erziehungsratgebern besteht.
In Kapitel 5 geht es abschließend um den derzeit maßgeblich von Erkenntnissen der Hirnforschung bestimmten Diskurs zum Thema Lernen. Mithilfe des begrifflichen Instrumentariums Foucaults soll untersucht werden, welche Ausschließungsmechanismen hier gegebenenfalls wirksam sind, und welche Folgen diese für die Disziplin der Erziehungswissenschaft nach sich ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Ordnung des Diskurses
- 2.1 Diskurs und Macht
- 2.2 Äußere Diskurskontrolle
- 2.2.1 Das Verbot
- 2.2.2 Der Ausschluss des Wahnsinnigen
- 2.2.3 Der Wille zur Wahrheit
- 2.3 Innere Diskurskontrolle
- 2.3.1 Der Kommentar
- 2.3.2 Der Autor
- 2.3.3 Die Disziplin
- 2.4 Verknüpfung der Sprechenden Subjekte
- 2.4.1 Das Ritual
- 2.4.2 Die Diskursgesellschaften
- 2.4.3 Die Doktrin
- 2.4.4 Die Erziehungssysteme
- 2.5 Methodische Grundsätze und Forschungsrichtungen
- 3. Die Schwierigkeiten des Anfangens
- 4. Die Frage des Subjekts
- 5. Diskurse des Lernens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Bericht analysiert Michel Foucaults Antrittsvorlesung „Die Ordnung des Diskurses“. Ziel ist es, Foucaults Diskursbegriff zu definieren und seine Konzepte der inneren und äußeren Diskurskontrolle sowie die Prinzipien der Verknappung sprechender Subjekte darzulegen. Zusätzlich werden seine methodischen Grundsätze und Forschungsrichtungen untersucht. Der Bericht beleuchtet auch, wie Foucaults Diskursverständnis in seiner eigenen Rede zum Ausdruck kommt und untersucht die Frage des Subjekts im Kontext des modernen Verständnisses und im Diskurs des Lernens.
- Foucaults Diskursbegriff und seine Definition
- Mechanismen der inneren und äußeren Diskurskontrolle
- Verknappung der sprechenden Subjekte und ihre Folgen
- Foucaults methodische Grundsätze und Forschungsansätze
- Das Subjekt im Diskurs des Lernens und seine Implikationen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext von Foucaults Antrittsvorlesung am Collège de France im Jahr 1970 und erläutert die Zielsetzung des Berichts. Sie hebt die Aktualität von Foucaults Werk im Hinblick auf die Materialität des Diskurses hervor und skizziert den Aufbau des Berichts, der sich mit der Definition des Diskursbegriffs, den Mechanismen der Diskurskontrolle, der Verknappung sprechender Subjekte und Foucaults methodischen Ansätzen auseinandersetzt. Weiterhin wird die Rolle des Subjekts in Foucaults Werk und im Kontext aktueller Diskurse, insbesondere im Bereich des Lernens, angekündigt.
2. Die Ordnung des Diskurses: Dieses Kapitel beschreibt den historischen Kontext der Berufung Foucaults an das Collège de France und stellt dessen Vorlesung als zentralen Gegenstand der Analyse dar. Es werden die Vorarbeiten und Einflüsse auf Foucaults Denken skizziert, wobei ein Vergleich mit dem hegelschen Denken angestellt wird, um Foucaults Ansatz besser zu verstehen. Der Abschnitt unterstreicht den Unterschied zwischen Hegels Streben nach einer Totalität des Wissens und den von Foucault analysierten Mechanismen der Diskurskontrolle.
3. Die Schwierigkeiten des Anfangens: Dieses Kapitel (nur im Inhaltsverzeichnis erwähnt; Zusammenfassung fehlt im Ausgangstext und kann daher nicht erstellt werden).
4. Die Frage des Subjekts: (nur im Inhaltsverzeichnis erwähnt; Zusammenfassung fehlt im Ausgangstext und kann daher nicht erstellt werden).
5. Diskurse des Lernens: (nur im Inhaltsverzeichnis erwähnt; Zusammenfassung fehlt im Ausgangstext und kann daher nicht erstellt werden).
Schlüsselwörter
Michel Foucault, Diskurs, Diskursanalyse, Macht, Wahrheit, Subjekt, Diskurskontrolle, Wissen, Lernen, Erziehungswissenschaft, Collège de France, Antrittsvorlesung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Die Ordnung des Diskurses" von Michel Foucault
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Welche Themen werden in Foucaults Vorlesung behandelt?
Foucaults Vorlesung "Die Ordnung des Diskurses" befasst sich mit der Kontrolle und Ordnung von Diskursen. Dies umfasst sowohl äußere Kontrollen (z.B. Verbote, Ausschluss) als auch innere Kontrollen (z.B. Kommentare, Autoren, Disziplinen). Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verknappung sprechender Subjekte durch Mechanismen wie Rituale, Diskursgesellschaften, Doktrinen und Erziehungssysteme. Die Vorlesung untersucht auch die Schwierigkeiten des Anfangens und die Frage des Subjekts im Kontext des Diskurses, insbesondere im Diskurs des Lernens.
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Die HTML-Datei bietet Zusammenfassungen für die Kapitel "Einleitung" und "Die Ordnung des Diskurses". Für die Kapitel "Die Schwierigkeiten des Anfangens", "Die Frage des Subjekts" und "Diskurse des Lernens" sind im Ausgangstext keine Zusammenfassungen vorhanden, daher können diese hier nicht präsentiert werden. Das Inhaltsverzeichnis listet jedoch alle Kapitel auf.
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- B.A. René Klug (Author), 2009, Michel Foucault: Die Ordnung des Diskurses, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127380