Problemstellung
Die Einbeziehung von Fremdwährungseinzelabschlüssen von Tochterunternehmen in den Konzernabschluss erfordert ihre Umrechnung aus unterschiedlichen Währungen in die Berichtswährung des Konzerns. Auch sollen alle Geschäftsvorfälle, die in einem Jahresabschluss aufzunehmen sind, in einer einheitlichen Währung abgebildet werden.
Seit 2003 regelt der überarbeitete International Accounting Standard, im Folgenden kurz IAS genannt, neben der Umrechnung von einzelnen Geschäftsvorfällen auch die Anpassung von ausländischen Abschlüssen an die Konzernwährung.
Neben der Auswahl eines geeigneten Wechselkurses ist die Wahl der Methoden der Währungsumrechnung von besonderem Interesse, da sie einen starken Einfluss auf das Bild ausüben, welches ein Unternehmen von seiner wirtschaftlichen Lage vermittelt. Die Formulierungen des IAS räumen der Konzernleitung jedoch große Spielräume bei Einordnung ihrer Tochterunternehmen in selbständig- und unselbständige ein. Diese Einordnung ist aber maßgeblich für die Methodenwahl.
Vor diesem Hintergrund befasst man sich mit der Frage, wann die Umrechnungsdifferenzen als realisiert anzusehen sind und dementsprechend erfolgswirksam behandelt werden sollen, um die wirtschaftlichen Verhältnisse des Konzernunternehmens möglichst realitätsnah abzubilden und damit eine internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Unter den Bedingungen der Hyperinflation kann die Anwendung der allgemeinen Umrechnungsregeln keine Verlässlichkeit mehr in Bezug auf die im Abschluss enthaltenen Informationen und die Vergleichbarkeit der Abschlüsse sichern. Daher schreibt IAS 29 eine besondere Vorgehensweise vor.
Die kompakte Darstellungsweise dieser Abhandlung erlaubt keine Berücksichtigung von Sonderfragen wie z.B. Steuerliche Auswirkungen, Umrechnungsdifferenzen aus konzerninternen Transaktionen oder Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb, Wechsel der funktionalen Währung, Bilanzierung von Fremdwährungsderivaten sowie Sicherungszusammenhänge. Es soll hier vor allem auf die Konsolidierung vorgelagerter Maßnahmen der sogenannten Währungsumrechnung eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- 1. PROBLEMSTELLUNG
- 2. FRAMEWORKS ALS MASSSTAB ZUR BEURTEILUNG EINES IFRS-ABSCHLUSSES
- 3. ALTERNATIVE UMRECHNUNGSKURSE
- 4. METHODEN UND PROBLEMATIK DER WÄHRUNGSUMRECHNUNG
- 4.1. BESTIMMUNGEN UND PROBLEME DER KLASSISCHEN METHODEN
- 4.2. DAS KONZEPT DER FUNKTIOnalen WährunG
- 5. VERRECHNUNG VON WÄHRUNGSUMRECHNUNGSDIFFERENZEN
- 5.1. FORMEN VON UMRECHNUNGSDIFFERENZEN
- 5.2. BEHANDLUNG VON WÄHRUNGSUMRECHNUNGSDIFFERENZEN
- 6. PROBLEMATIK DER UMRECHNUNG VON ABSCHLÜSSEN AUS HOCHINFLATIONSLÄNDERN
- 7. THESENFÖRMIGE ZUSAMMENFASSUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der kritischen Würdigung der Währungsumrechnung nach IFRS. Sie analysiert die Methoden und Probleme der Währungsumrechnung, insbesondere im Kontext der Konsolidierung von Tochterunternehmen. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Währungsumrechnung auf die Darstellung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens und die Vergleichbarkeit von Abschlüssen.
- Methoden der Währungsumrechnung nach IFRS
- Probleme der Währungsumrechnung, insbesondere bei der Anwendung des Funktionalwährungskonzepts
- Verrechnung von Währungsumrechnungsdifferenzen
- Besondere Herausforderungen bei der Umrechnung von Abschlüssen aus Hochinflationsländern
- Relevanz und Verlässlichkeit der Informationen im IFRS-Abschluss
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Seminararbeit stellt die Problemstellung dar und erläutert die Notwendigkeit der Währungsumrechnung im Kontext der internationalen Rechnungslegung. Es werden die relevanten IFRS-Regelungen und die Bedeutung der Währungsumrechnung für die Darstellung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens hervorgehoben.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Frameworks als Maßstab zur Beurteilung eines IFRS-Abschlusses. Es werden die qualitativen Anforderungen an den Abschluss, wie Verlässlichkeit und Relevanz, erläutert und als Kriterien zur Beurteilung der Währungsumrechnung herangezogen.
Das dritte Kapitel analysiert die Methoden und Probleme der Währungsumrechnung. Es werden die klassischen Methoden der Währungsumrechnung vorgestellt und ihre Vor- und Nachteile diskutiert. Darüber hinaus wird das Konzept der funktionalen Währung erläutert und seine Bedeutung für die Wahl der Umrechnungsmethode hervorgehoben.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Verrechnung von Währungsumrechnungsdifferenzen. Es werden die verschiedenen Formen von Umrechnungsdifferenzen vorgestellt und ihre Behandlung nach IFRS erläutert.
Das fünfte Kapitel behandelt die Problematik der Umrechnung von Abschlüssen aus Hochinflationsländern. Es werden die besonderen Herausforderungen bei der Anwendung der IFRS-Regelungen in diesem Kontext erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Währungsumrechnung, IFRS, Konsolidierung, Tochterunternehmen, Funktionalwährung, Umrechnungsdifferenzen, Hochinflationsländer, Relevanz, Verlässlichkeit, internationale Rechnungslegung.
- Quote paper
- Olga Medinskaya (Author), 2007, Kritische Würdigung der Währungsumrechnung nach IFRS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127341