Bevor Noam Chomsky 1957 mit seiner Theorie der generativen Grammatik eine einschneidende Revolution der Sprachwissenschaft initiierte, dominierte im Fachbereich der Linguistik vor allem eine dekriptivistische Sichtweise, „die vorhandene sprachliche Erscheinungen als gegeben beobachtet und beschreibt, ohne sie normativ zu bewerten und zu beurteilen.“ Der Amerikanische Deskriptivismus, der als Spielart des Strukturalismus betrachtet werden kann, dient lediglich der Beschreibung natürlicher Sprachen. Dabei enthalten die linguistischen Beschreibungen im Wesentlichen verschiedene Systemaspekte der Laut-, Wort- und Satzebene. Chomsky richtet sich mit seiner Grammatik-Theorie gegen diese Perspektive, indem er der Bedeutung von Äußerungen innerhalb einer syntaktischen Analyse mehr Gewicht zuschreibt. Während der Deskriptivismus über Typen, Klassen und Regeln eines äußerlich vorfindbaren Korpus innerhalb einer Einzelsprache forscht, um so Regelmäßigkeiten zu identifizieren, setzt Chomskys Theorie von der generativen Grammatik einen anderen sprachtheoretischen Schwerpunkt, der die Fähigkeit eines idealen Sprecher bzw. Hörer grammatisch richtige Äußerungen zu erzeugen. Es geht also nicht mehr darum, sprachliche Äußerungen auf Regelmäßigkeiten zu untersuchen, sondern vielmehr um die Frage, wie jemand sprachliche Äußerungen erzeugt. Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den basalen Grundannahmen der Theorie einer generativen Grammatik. Da Chomsky als Wegbereiter dieser Theorie gilt, wird seine Person zunächst biographisch dargestellt, bevor die grundlegenden Thesen erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Noam Chomsky
- Thesen zur generativen Grammatik Chomskys
- Kompetenz und Performanz
- Spracherwerbstheorie
- Tiefen- und Oberflächenstruktur
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Grundannahmen der generativen Grammatik, insbesondere mit den Thesen von Noam Chomsky. Sie analysiert die Unterschiede zwischen der generativen und der deskriptivistischen Grammatik und beleuchtet die zentralen Konzepte der generativen Grammatik, wie Kompetenz und Performanz, Spracherwerbstheorie sowie Tiefen- und Oberflächenstruktur.
- Unterschiede zwischen generativer und deskriptivistischer Grammatik
- Kompetenz und Performanz als zentrale Konzepte der generativen Grammatik
- Chomskys Theorie des Spracherwerbs
- Tiefen- und Oberflächenstruktur in der generativen Grammatik
- Die Bedeutung der generativen Grammatik für die Sprachwissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die generativen Grammatik als eine Revolution in der Sprachwissenschaft vor und hebt die Unterschiede zur deskriptivistischen Sichtweise hervor. Sie führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Bedeutung von Chomskys Theorie für die Sprachwissenschaft.
Das Kapitel über Noam Chomsky bietet eine kurze biographische Darstellung des Sprachwissenschaftlers und beleuchtet seine wichtigsten Beiträge zur generativen Grammatik. Es wird auf seine frühen Arbeiten und seine Rolle als Wegbereiter der generativen Grammatik eingegangen.
Das Kapitel über die Thesen zur generativen Grammatik Chomskys behandelt die zentralen Konzepte der Theorie, wie Kompetenz und Performanz, Spracherwerbstheorie sowie Tiefen- und Oberflächenstruktur. Es wird erläutert, wie diese Konzepte die generativen Grammatik von der deskriptivistischen Grammatik abheben und welche Bedeutung sie für das Verständnis der menschlichen Sprachfähigkeit haben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die generative Grammatik, Noam Chomsky, Kompetenz und Performanz, Spracherwerbstheorie, Tiefen- und Oberflächenstruktur, deskriptivistische Grammatik, Sprachwissenschaft, Sprachfähigkeit.
- Quote paper
- Kerstin Lilienthal (Author), 2008, Thesen zur Theorie der Generativen Grammatik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127310