Im Laufe der Zeit entstanden sich Begriffe, Methoden und vor allem Theorien der Sozialwissenschaften. Heute gibt es mehrere sozialwissenschaftliche Theorien, die die moderne Gesellschaft betrachten sowie beschreiben oder zu beschreiben versuchen. Eine der bedeutsamsten modernen Theorien ist die Systemtheorie, die von deutschem Soziologe und Gesellschaftstheoretiker Niklas Luhmann (1927-1998) entwickelt wurde. Im Rahmen seiner Systemtheorie betrachtet Luhmann die Gesellschaft als ein System, das besondere Eigenschaften hat, aufgrund der bestimmten Prinzipien funktioniert und organisiert wird und andere kleinere Systeme einschließt. Zu solchen Systemen gehört auch das politische System.
Einige Politikwissenschaftler sehen die Systemtheorie als eine Theorie, die die demokratische Gesellschaft erklärt. Seinerseits verwendet Luhmann den Begriff „Demokratie“ ganz oft und manche Verwendungen herausfordern die aktuellen Diskussionen und Fragestellungen. In diesem Bezug ist die Aussage Luhmanns: „…je demokratischer das System ist desto mehr Organisationen braucht die Peripherie, um… Entscheidungen vorzubereiten“ (Luhmann 2000: 246) besonders vorbildlich. Aus dieser Aussage lässt sich auch die Fragestellung ableiten, ob die Vielfältigkeit der Organisationen die Grundlage des Funktionierens des modernen demokratischen politischen Systems im Sinne von Systemtheorie Niklas Luhmanns ist. In anderen Wörter, ob Demokratie aufgrund der Organisationsvielfältigkeit der Peripherie funktioniert. Die angeführte Fragestellung macht die eigentliche Fragestellung der gegebenen Arbeit aus. Da die Vielfältigkeit der Organisationen als notwendige Bedingung der Demokratie von mehreren politikwissenschaftlichen Theorien anerkannt wird, bezieht sich die angeführte Fragestellung spezifisch auf die Systemtheorie Niklas Luhmann und betrachtet ganz bestimmte Arten der Organisationen.
Um diese Fragestellung zu beantworten und zum bestimmten Ergebnis zu kommen, ist es vor allem notwendig, das politische System als soziales System sowie ihre Struktur nach Luhmann kurz zu charakterisieren und danach die entsprechenden Begriffe der Systemtheorie sowie der Sozialwissenschaften zu definieren, um das nähere Verständnis vom Gegenstand zu bekommen. Außerdem sind die Hauptfunktionen und Rolle der Organisationen darzustellen, die für den Einfluss der Organisationen auf Demokratie entscheidend sind. Der letzte Abschnitt ist der eigentlichen Beantwortung der Fragestellung gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzes Charakteristikum des politischen Systems als soziales Systems im Sinne der Theorie Niklas Luhmanns
- Organisationen und Demokratie im politischen System nach der Systemtheorie Niklas Luhmanns
- Begriffsdefinitionen der Organisationen mit Bezug auf Systemtheorie
- Demokratie im politischen System
- Abhängigkeit der Anzahl der Organisationen von dem demokratischen Zustand des Staates
- Allgemeine Funktionen der Organisationen
- Verbände und Vereine als Akteure der Themenpolitisierung
- Organisationenvielfältigkeit als Grundlage von vollständigen Funktionieren des demokratischen politischen Systems
- Schluss: Verbände und Vereine als demokratische Institutionen
- Literaturverzeichnis
- Abstract/Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Rolle von Organisationen in der Demokratie aus der Perspektive der Systemtheorie Niklas Luhmanns. Sie analysiert, inwiefern die Vielfältigkeit von Organisationen eine notwendige Bedingung für das Funktionieren des modernen demokratischen politischen Systems darstellt. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die spezifische Rolle von Verbänden und Vereinen als Akteure der Themenpolitisierung.
- Charakterisierung des politischen Systems als soziales System nach Luhmann
- Begriffsdefinitionen von Organisationen und Demokratie im Kontext der Systemtheorie
- Analyse der Funktionen von Organisationen im politischen System
- Bedeutung von Verbänden und Vereinen für die Themenpolitisierung
- Zusammenhang zwischen Organisationsvielfältigkeit und dem Funktionieren des demokratischen Systems
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Organisationsvielfältigkeit und Demokratie im Sinne der Systemtheorie Niklas Luhmanns. Sie erläutert die Relevanz der Fragestellung und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 bietet eine kurze Charakterisierung des politischen Systems als soziales System nach Luhmann. Es werden die zentralen Konzepte der Systemtheorie, wie Operation, Kommunikation und Beobachtung, erläutert und auf das politische System angewendet. Das Kapitel beleuchtet die spezifischen Eigenschaften des politischen Systems im Vergleich zu anderen sozialen Systemen.
Kapitel 3 befasst sich mit den Begriffsdefinitionen von Organisationen und Demokratie im Kontext der Systemtheorie. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition von Organisationen vorgestellt und auf ihre Relevanz für die Systemtheorie eingegangen. Die Definition von Demokratie wird im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen des politischen Systems nach Luhmann analysiert.
Kapitel 4 untersucht die Funktionen von Organisationen im politischen System. Es werden verschiedene Funktionen von Organisationen, wie Interessenvertretung, politische Bildung und Mobilisierung, dargestellt und ihre Bedeutung für das Funktionieren des politischen Systems im Sinne der Systemtheorie erläutert.
Kapitel 5 analysiert die Rolle von Verbänden und Vereinen als Akteure der Themenpolitisierung. Es werden die spezifischen Funktionen von Verbänden und Vereinen im politischen System beleuchtet und ihre Bedeutung für die Themensetzung und die politische Willensbildung im Sinne der Systemtheorie dargestellt.
Kapitel 6 untersucht den Zusammenhang zwischen Organisationsvielfältigkeit und dem Funktionieren des demokratischen Systems. Es wird analysiert, inwiefern die Vielfältigkeit von Organisationen eine notwendige Bedingung für das Funktionieren des demokratischen Systems im Sinne der Systemtheorie darstellt. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Organisationsvielfältigkeit für die politische Partizipation, die Meinungsbildung und die politische Willensbildung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Systemtheorie Niklas Luhmanns, Organisationen, Demokratie, politische Systeme, Verbände, Vereine, Themenpolitisierung, Organisationsvielfältigkeit, politische Partizipation, Meinungsbildung und politische Willensbildung.
- Quote paper
- Andrei Horlau (Author), 2009, Organisationen und Demokratie in der Systemtheorie Niklas Luhmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127202
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