Digitale Medien sind bereits Teil der kindlichen Alltagskultur und auch in vielen Bereichen der Arbeitswelt spielt die Digitalisierung eine große Rolle. Bei der bildungspolitischen Debatte darüber, wird diskutiert, welchen Mehrwert diese technischen Möglichkeiten für das Unterrichtsgeschehen mit sich bringen und wie den Schülern ein verantwortungsvoller und kompetenter Umgang damit vermittelt werden kann. Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob der Einsatz dieses Internetportals zur eigenständigen Wiederholung des Grundwissens in einer fünften Jahrgangsstufe geeignet ist.
Dabei werden Planung und Durchführung des Unterrichts beleuchtet und unter Miteinbeziehung einer Lernerfolgskontrolle am Anfang und Ende des Unterrichtsabschnitts analysiert. Die Analyse erfolgt auf Basis der Unterrichtsbeobachtung und aktueller Literatur zum Thema Lernplattformen im Mathematikunterricht.
Auffällig beim Studium von Forschungsergebnissen sind widersprüchliche Aussagen zur Wirksamkeit bezüglich des Einsatzes einer Lernplattform wie Mebis. Auf der einen Seite stehen z.B. der vielzitierte Hirnforscher Prof. Dr. Spitzer (digitale Demenz) sowie Hattie mit seiner Studie zu Einflussgrößen und Effekte in Bezug auf den Lernerfolg. Während Spitzer sogar von negativen Auswirkungen bei der Benutzung digitaler Medien spricht, bescheinigt Hattie dem rein webbasierten Lernen eine unterdurchschnittliche Effektstärke.
Diese paradoxe Ansammlung von Thesen sollen durch den praktischen Einsatz von Mebis im Mathematikunterricht der Klasse 5 der W.S.-Realschule R. reflektiert werden, um die Frage nach dem Wert von Mebis als Mittel zur Grundwissenswiederholung einer 5. Klasse zu beantworten.
Inhalt
1. Vorwort
2. Sachanalyse
2.1 Grundwissen einer 5. Jahrgangsstufe
2.2 Mebis
2.3 Digitale Medien und Lernplattformen im Unterricht
3. Didaktische Analyse
3.1 Lernziel
3.2 Die Lerngruppe
3.3 Rahmenbedingungen
4. Planung
4.1 Computerraum
4.2 Mebis-Zugang
4.3 Erstellung des Kurses
4.4 Entwurf der Tests
4.5 Planung der einzelnen Unterrichtseinheiten
5. Durchführung
5.1 Einführung in die Arbeit mit Computer und Mebis 2018-07-05 (Doppelstunde)
5.2 Einstiegstest 2018-07-06 (Einzelstunde)
5.3 Eigenständige Wiederholung im Computerraum 2018-07-10 (Doppelstunde)
5.4 Eigenständige Wiederholung im Computerraum 2018-07-12 (Doppelstunde)
5.5 Ausgangstest 2018-07-13 (Einzelstunde)
6. Analyse
6.1 Analyse der Unterrichtsvorbereitung
6.2 Analyse der Durchführung
6.3 Analyse des Lernerfolgs ─ Eingangs- und Ausgangstest im Vergleich
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
9. Abbildungsverzeichnis
10. Anhang
10.1 Lernpakete (Alle Screenshots aus mebis.bayern.de)
10.2 Erläuterungen zu Mebis
10.3 Eindrücke aus der durchgeführten Sequenz
10.4 Erklärungen zu Mebis Learning Analytics
10.5 Schülerfeedback
10.6 Lernerfolgskontrollen
1. Vorwort
Digitale Medien sind bereits Teil der kindlichen Alltagskultur und auch in vielen Bereichen der Arbeitswelt spielt die Digitalisierung eine große Rolle. Bei der bildungspolitischen Debatte darüber, wird diskutiert, welchen Mehrwert diese technischen Möglichkeiten für das Unterrichtsgeschehen mit sich bringt und wie den Schülern ein verantwortungsvoller und kompetenter Umgang damit vermittelt werden kann. Sicher ist, dass partizipierende Soft- und Hardware-Unternehmen vom Einzug der Digitalisierung in den Bildungsbereich profitieren, aber gilt dies auch für den Lernerfolg der Schüler? Die Frage nach dem Nutzen verwendeter Hilfsmittel zur Unterstützung eines Lernszenarios müssen sich Lehrkräfte bei allen methodisch-didaktischen Entscheidungen im Unterrichtsalltag stellen. Ein solches Instrument stellt auch Mebis dar.
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob der Einsatz dieses Internetportals zur eigenständigen Wiederholung des Grundwissens in einer 5. Jahrgangsstufe geeignet ist. Dabei werden Planung und Durchführung des Unterrichts beleuchtet und unter Miteinbeziehung einer Lernerfolgskontrolle am Anfang und Ende des Unterrichtsabschnitts analysiert. Die Analyse erfolgt auf Basis der Unterrichtsbeobachtung und aktueller Literatur zum Thema Lernplattformen im Mathematikunterricht.
Auffällig beim Studium von Forschungsergebnissen sind widersprüchliche Aussagen zur Wirksamkeit bezüglich des Einsatzes einer Lernplattform wie Mebis. Auf der einen Seite stehen z.B. der vielzitierte Hirnforscher Prof. Dr. Spitzer (digitale Demenz) sowie Hattie mit seiner Studie zu Einflussgrößen und Effekte in Bezug auf den Lernerfolg.1 Während Spitzer sogar von negativen Auswirkungen bei der Benutzung digitaler Medien spricht2, bescheinigt Hattie dem rein webbasierten Lernen eine unterdurchschnittliche Effektstärke. Demgegenüber steht beispielsweise der Bericht der Kultusministerkonferenz Ende des Jahres 2017: „Schülerinnen und Schüler erzielen in Naturwissenschaften und Mathematik bessere Leistungen und sind motivierter, wenn im Unterricht digitale Medien eingesetzt werden.“ Diese paradoxe Ansammlung von Thesen sollen durch den praktischen Einsatz von Mebis im Mathematikunterricht der Klasse 5 der W.S.-Realschule R. reflektiert werden, um die Frage nach dem Wert von Mebis als Mittel zur Grundwissenswiederholung einer 5. Klasse zu beantworten.
Die Unterrichtsabschnitt beinhaltet insgesamt acht Unterrichtsstunden. Der Umfang resultiert aus der Aufnahme der Lernerfolgskontrollen zu Beginn und am Ende der Sequenz. Außerdem war eine Einführung in die Arbeit mit den Schul-PCs und dem Internetportal Mebis nötig.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.
2. Sachanalyse
2.1 Grundwissen einer 5. Jahrgangsstufe
Bei der Eingrenzung des Grundwissens wurde sich an den grundlegenden Kompetenzen zum Ende einer 5. Jahrgangsstufe des LehrplanPLUS an bayerischen Realschulen orientiert, die im Folgenden aufgelistet werden.
- „Die Schülerinnen und Schüler rechnen sicher mit den vier Grundrechenarten. Sie wenden dabei die Rechenregeln (Punkt-vor-Strich, Klammerregel) und -gesetze zum vorteilhaften Rechnen im Zahlbereich der natürlichen und der ganzen Zahlen an. Sie stellen zur systematischen Problemlösung auch einfache Terme auf und berechnen deren Werte. Zur Vorbereitung der Bruchrechnung bestimmen sie die Teiler von natürlichen Zahlen. Die Schülerinnen und Schüler lösen kombinatorische Aufgaben insbesondere durch angemessene Visualisierung.
- Die Schülerinnen und Schüler verwenden sachrichtig geometrische Grundbegriffe und nutzen mathematische Modelle zur Veranschaulichung, Idealisierung und Abstraktion der realen Welt. Dabei gebrauchen sie routiniert die Zeichengeräte Zirkel, Lineal und Geodreieck, um geometrische Figuren und Körper zu zeichnen. Die Schülerinnen und Schüler nutzen den Maßstab zur Veranschaulichung der Wirklichkeit.
- Die Schülerinnen und Schüler rechnen sicher mit gängigen Größen und Maßeinheiten, wandeln diese in kleinere und größere Maßeinheiten um und wenden geeignete Lösungsstrategien bei Sachaufgaben an.
- Die Schülerinnen und Schüler berechnen den Umfang und den Flächeninhalt von Rechtecken und Quadraten.“3
Der Lernbereich Auswertung von Daten wurde zum Zeitpunkt der Sequenz noch nicht behandelt und deswegen auch nicht geprüft bzw. wiederholt.
2.2 Mebis
Um die im Thema verankerte Eigenständigkeit zu gewährleisten, wurde die Wiederholung ausschließlich mit Mebis durchgeführt und organisiert. Das Internetportal des bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus ist in vier Bereiche gegliedert.
Im Infoportal finden sich unter anderem aktuelle Projekte des Staatsministeriums und seiner Partner. Artikel über schulische Medienbildung, sowie dem Lernen mit digitalen Medien sind dort ebenfalls aufgelistet.
In der Mediathek werden digitale Bildungsmedien zur Verfügung gestellt, die ohne Anpassungsmöglichkeit im Unterricht und unter urheber- und lizenzrechtlichen Belangen gesichert verwendet werden können.
Das Prüfungsarchiv stellt über 2500 bayerische Abschlussprüfungen und Jahrgangsstufentest zur Verfügung. Eine interaktive Bearbeitung am PC ist allerdings nicht möglich.
Der Kern des Portals und auch der Unterrichtssequenz ist die Lernplattform, auf der Lehrkräfte durch Bereitstellung von Materialien und Aktivitäten Lernvorgänge in einem Kurs organisieren. Dafür stehen dem Lehrer verschiedene Tools bereit, die dort eingebettet und von den Schülern aufgerufen werden können. Mit diesen Tools werden beispielsweise Arbeitsblätter online verfügbar gemacht oder verschiedene Aufgaben(typen) zur interaktiven Bearbeitung erstellt.4
2.3 Digitale Medien und Lernplattformen im Unterricht
Die Digitalisierung gewinnt sowohl im Alltag als auch in der Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung. Diese gesellschaftliche Relevanz rückt den Einsatz digitaler Medien auch immer mehr in den Fokus bildungspolitischer Diskussionen. Dabei werden die Potentiale, Chancen und Risiken des Einsatzes im Kontext Schule kontrovers diskutiert. Inwiefern Forschungsergebnisse dem tatsächlichen Nutzen der Lernenden oder den der finanziellen Profiteure Rechnung tragen, ist in jedem Fall mit Sorgfalt zu begegnen.5
Forderungen, die aus der Vielzahl an Studien und Metastudien hervorgehen, sollten dabei immer differenziert betrachtet werden.6 Eine generelle Gültigkeit aus den Ergebnissen abzuleiten wäre falsch, unabhängig davon, ob sich für oder gegen einen lernförderlichen Nutzen durch den Einsatz von Lernplattformen im Unterricht ausgesprochen wird. Denn „die Wirkungen digitaler Medien entfalten sich immer unter den jeweiligen Rahmenbedingungen und Zielsetzungen eines konkreten Lehr-Lernszenarios.“7 Ein Einsatz ist nur dann sinnvoll, wenn ein gewinnbringender Beitrag im Lernprozess der Schüler damit verbunden ist. Dabei ist stets der finanzielle und zeitliche Mehraufwand, der mit der Nutzung digitaler Medien einhergeht, zu beachten. Es gilt also abzuwägen, ob deren Verwendung auch vor diesem Hintergrund zu rechtfertigen ist und im Vergleich zu traditionellem Lernmaterial ein entsprechender Mehrwert für den Lernerfolg erreicht wird.
Ob und wie sich digitale Medien im Mathematikunterricht lohnen, wurde von vielen Studien untersucht.8 Im Folgenden werden einige Forschungsergebnisse aufgelistet, die Aufschluss über die Wirksamkeit von Mebis im Unterrichtsgeschehen geben.
- Der Einsatz einer digitalen Lernplattform erhöht die Motivation und verbessert die Leistung der Schüler im Fach Mathematik, falls die Vorteile unterstützend zu traditionellen Verfahren eingesetzt werden. Dies gilt für alle Stufen des Sekundarbereichs.9
- Kinder und Jugendliche profitieren stärker von Mebis, wenn sie in Paaren am Computer arbeiten. Die Forscherinnen und Forscher nehmen an, dass Computerprogramme in besonderer Weise Gespräche zwischen ihnen anregen, die das Lernen fördern.10
- Die Möglichkeit von Feedback sollte vorgesehen sein, d.h. Schülerinnen und Schüler erhalten vom Medium Hinweise auf Lernstände, Fehler oder Lernwege.11
- „Schüler erzielen bessere Leistungen, wenn sie bei der Arbeit mit Digitalmaterial von Lehrkräften begleitet werden. Arbeiten sie vollkommen selbstständig mit Computerprogrammen, ist deren positiver Effekt gering.“12
- Dass Schüler ihre Medienkompetenz als Nebenprodukt der Mediennutzung verbessern, konnte nicht nachgewiesen werden.13
- Die Verwendung digitaler Medien ist als Instrument für die Unterstützung von Lernprozessen zu verstehen, niemals jedoch als Selbstzweck.14
3. Didaktische Analyse
3.1 Lernziel
Die Schülerinnen und Schüler festigen das Grundwissen der 5. Klasse nach der eigenständigen Wiederholung unter dem Einsatz von Mebis. Zwei Tests zu Beginn und am Ende der Unterrichtssequenz geben Aufschluss über den Lernerfolg.
3.2 Die Lerngruppe
Der Unterrichtsabschnitt wurde mit der Klasse 5 der W.S.-Realschule R. im Juli des Schuljahres 2017/2018 durchgeführt. Die Lerngruppe besteht aus 29 Schülerinnen und Schüler, von denen jeder das Klassenziel erreicht hat. Kein Schüler hatte im Fach Mathematik im Jahreszeugnis die Note 5 oder 6.
3.3 Rahmenbedingungen
Aufgrund des Einsatzes von Mebis wurde die Unterrichtssequenz mit Ausnahme der beiden Tests in einem Computerraum durchgeführt. Dabei wurden die Schüler auf die insgesamt 16 funktionierenden Computer aufgeteilt.
4. Planung
4.1 Computerraum
Für den Einsatz von Mebis ist verfügbares Internet sowie ein internetfähiges Endgerät unabdingbar. Aufgrund der infrastrukturellen Voraussetzungen der Realschule R. war die Verwendung von Mebis im Unterricht auch an einem verfügbaren Computerraum gekoppelt. In allen Unterrichtsstunden war ein Computerraum frei, wodurch ein Raumtausch nicht nötig war. Diese Voraussetzungen müssen in der langfristigen Unterrichtsplanung jedoch unbedingt mit einbezogen werden und bedürfen unter Umständen einer Absprache mit dem jeweiligen Kollegen oder dem Systembetreuer für verfügbares W-Lan im Klassenzimmer.
Da die Stundentafel für bayerische Realschüler noch keinen IT-Unterricht in der 5. Klasse vorsieht, sind diese Schüler noch nicht mit dem Computerraum vertraut. Die Anmeldedaten für einen Schul-PC (unter Umständen auch die der Lehrkraft, sofern noch nicht vorhanden) müssen deswegen vorab über den Systembetreuer der Schule generiert und eingeholt werden. Technische Besonderheiten des Schulnetzwerkes, wie z.B. das Freischalten des Internets oder die Möglichkeit, die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler zentral über den Lehrer-PC zu überwachen, sind ebenfalls wichtige Bestandteile technischer Belange, mit denen sich die Lehrkraft im Voraus auseinandersetzen muss. Die Vertrautheit in die Technik muss gerade für Lehrer, die kein IT unterrichten, durch eine entsprechende Vorbereitung geklärt sein.
Das Verbot von Essen und Trinken ist vorab besprochen worden.
4.2 Mebis-Zugang
Theoretisch steht jeder bayerischen Schule die Nutzung von Mebis offen. Dafür muss die Schule jedoch im Zuge einer Registrierung einen Ansprechpartner und dessen Stellvertreter benennen. Die Qualifizierung dafür erhalten diese Lehrkräfte durch einen Kurs als Nutzerverwalter an der ALP Dillingen. Die Realschule R. hatte bereits Mebis-Koordinatoren.
Da die Klasse 5 noch nicht mit dem Internetportal gearbeitet hat, musste vorab für jeden Schüler ein Account mit einem vorläufigen Passwort generiert werden. Über den Mebis-Beauftragten der Schule gelangen diese Daten in Papierform zur Lehrkraft. Beim Erstellen des Kurses kann die ganze Klasse via Klasseneinschreibung unter dem Reiter Nutzer/innen zum Kurs hinzugefügt werden.
4.3 Erstellung des Kurses
Ein Kurs wird innerhalb der Lernplattform von Mebis erstellt und ist das Kernstück der Vorbereitung und der Unterrichtssequenz. Zu Beginn müssen dazu grundlegende Einstellungen vorgenommen werden. Nach der Bestimmung des Kursnamens kann der Administrator das Format auswählen, sodass Struktur und Inhalt aufeinander abgestimmt sind. Für eine chronologische Unterteilung bietet sich beispielsweise das Wochenformat an. Für eine rein inhaltliche Gliederung spricht das Themenformat oder das Grid-Format.
Beim Kurs der Klasse 5 sind die Lernbereiche des Lehrplans im Themenformat zu Blöcken zusammengefasst worden, sodass die Schüler einen Aufbau über die Inhalte des gesamten Schuljahres vorfinden. Jeder Themenname entspricht dem eines Lernbereichs im Lehrplan.
Um ein Thema mit Inhalten zu füllen muss der Autor des Kurses zunächst in den Bearbeitungs-Modus schalten. Der entsprechende Button befindet sich auf der Kursseite oben rechts. Nun können Materialien oder Aktivitäten angelegt werden.
Dafür stehen dem Kursersteller verschiedenste Tools zur Verfügung, die je nach Anwendungszweck verschiedene Vorteile und Möglichkeiten bei der Erstellung eines solchen bieten. Abhängig von diesem Tool geschieht auch die Art der Aufbereitung des Inhalts. Diese erfolgt entweder direkt in Mebis oder durch Einbetten von bestimmten Dateiformaten, die außerhalb der Plattform erstellt wurden. Ein Beispiel für eine einfache Einbettung ist das Tool Link/URL, in die eine Internetadresse per Copy and Paste eingesetzt und für die Schüler nun sichtbar per Mausklick aufgerufen werden kann. Einige Tools bieten auch die Möglichkeit, Inhalte interaktiv zu bearbeiten und den Schülern Feedback zu ihren Lösungsversuchen zu geben.
Für den Unterrichtsabschnitt sind ausschließlich Übungsaufgaben zu allen Lernbereichen des Lehrplans erstellt worden. Diese wurden alle mit dem Tool Lernpaket erstellt. Ein solches ist für die Schüler interaktiv bearbeitbar, bieten die Möglichkeit für Hilfestellungen und automatisches Feedback und erlaubt eine Rückmeldung bzgl. der Richtigkeit der Antworten zu jedem Zeitpunkt der Durchführung.15, 16 Ein Lernpaket wird außerhalb von Mebis mit spezieller Software erstellt und als SCORM-Datei gespeichert. Die Homepage Learningapps.org erfüllt diese Funktion und wurde für die Erstellung aller Apps benutzt. Für die Gestaltung stehen verschiedene Formate zur Verfügung.
Das Konzipieren einer App erfolgt bei learningapps.org über eine Maske, die es erlaubt, die Aufgabenstellung und Lösung direkt einzugeben. Abhängig vom gewählten Format, können bei der Konzeption neben Texten auch Bilder, Videos, Audiodateien und Kombinationen daraus verwendet werden. Die Einstellungen Groß- und Kleinschreibung beachten und Lösungswort muss nur enthalten sein können aktiviert werden, was vermeidet, dass eine mathematisch richtige Lösung nicht durch eine falsche Rechtschreibung in einem Antwortsatz oder einem Tippfehler als falsch bewertet wird. Automatisch erstelltes positives Feedback nach einer richtigen Lösung bietet die Möglichkeit, die Schüler zusätzlich zu motivieren. Eine Hilfestellung kann leistungsschwachen Schülern unter die Arme greifen (siehe Anhang, 10.2 Erläuterungen zu Mebis).17
Eine Übersicht aller angebotenen Übungsaufgaben befindet sich im Anhang.
Die Inhalte eines Kurses können vom Kursleiter und auch von zu bestimmenden Administratoren jederzeit bearbeitet werden.
4.4 Entwurf der Tests
Da im Schuljahr 2017/18 erstmals auf Grundlage des LehrplanPLUS unterrichtet wurde, war die Erstellung geeigneter Lernerfolgskontrollen nicht durch die Wiederverwendung vergangener Jahrgangsstufentests möglich.
Bei den Aufgaben wurde darauf geachtet, dass den grundlegenden Kompetenzen in der 5. Jahrgangsstufe Rechnung getragen wird. Die Auswahl der Fragen soll alle Lernbereiche abdecken und der Erwartungshorizont möglichst wenig Spielraum bei der Korrektur zulassen. Jede richtige Antwort gab stets einen ganzen Punkt. Gewertet wurde nur das Endergebnis. Dabei wurden manche Aufgaben selbst erfunden, andere zum Teil aus alten Prüfungsfragen vorheriger Jahrgangsstufentests angepasst. Der zum Zeitpunkt der Unterrichtssequenz noch nicht behandelte Lernbereich 6 Auswertung von Daten wurde nicht abgefragt.
Für eine bessere Vergleichbarkeit beider Tests sind diese ähnlich aufgebaut und beinhalten in gleichem Umfang die einzelnen Lernbereiche.
4.5 Planung der einzelnen Unterrichtseinheiten
Um eine eigenständige Wiederholung der kompletten grundlegenden Kompetenzen sicherzustellen, war eine genaue Zeitplanung vonnöten. Die reine Übungszeit betrug fünf Unterrichtsstunden, wovon rund 25 Minuten einer Doppelstunde für die Verbesserung des Eingangstests gebraucht wurden. Die Inhalte des Kurses waren zum Beginn der Sequenz bereits erstellt, die detaillierte Unterrichtsvorbereitung lag also darin, die Inhalte und Hausaufgaben so zu strukturieren, dass alle Inhalte in der zur Verfügung stehenden Zeit bearbeitet werden können.
5. Durchführung
5.1 Einführung in die Arbeit mit Computer und Mebis 2018-07-05 (Doppelstunde)
Die Sequenz hat im Klassenzimmer damit begonnen, den Schülern den Ablauf der kommenden Mathematikstunden zu erklären und die Verhaltensregeln im Computerraum mitzuteilen. Auch bei hohen Temperaturen ist das Trinken in den Computerräumen ebenso wie das Essen nicht gestattet. Die Schülerinnen und Schüler wurden zu dieser Problematik aufgeklärt und haben sofort verstanden, dass mit den teuren Geräten ein sensibler Umgang notwendig ist. Probleme hat es in dieser Hinsicht während der gesamten Unterrichtseinheiten auch nicht gegeben.
Anschließend hat man sich gemeinsam zum Computerraum B006 aufgemacht. Dem Auftrag, sich zu zweit an einen PC zu setzen und noch keine Knöpfe zu drücken, haben alle Schüler Folge geleistet. Da der Raum eigentlich nur für eine halbe Klasse ausgelegt ist, wurden einige Schüler ein wenig unruhig aus Angst, keinen Sitzplatz zu bekommen. Auch zwischen den Reihen ging es eng zu und einige Schüler drängelten. Für ein paar Schüler mussten aus einem anderen Klassenzimmer noch weitere Stühle besorgt werden. Damit keine der drei Reihen überfüllt war, wurden diese gleichmäßig aufgeteilt, was letztendlich dazu führte, dass nicht jeder neben seinem Partner sitzen konnte.
Nachdem die Erlaubnis zum Anschalten der PCs erteilt wurde, sind während des Startvorgangs durch den Austeildienst jedem Schüler individuelle Zugangsdaten für die Schul-PCs ausgeteilt worden. Der Log-In Vorgang wurde im Plenum und mit Unterstützung des Projektors bewältigt. Nur bei zwei Computern gab es Schwierigkeiten - wie sich schnell herausstellte, haben diese die Feststelltaste mit der Shift-Taste (Großschreibtaste) verwechselt, wodurch das Passwort durch eine falsche Großschreibung nicht korrekt war.
Danach, als jedes Schüler-Paar am Schul-PC angemeldet war, wurde der Mebis-Wegweiser und die Mebis Anmeldedaten auf einem laminierten Kärtchen (beides im Anhang, 10.3 Eindrücke aus der durchgeführten Sequenz) ausgeteilt, sowie der Zugang zum Internet durch die Lehrkraft freigeschalten.
Wie schon beim Computer Log-In wurde durch den Projektor unterstützt jeder Schritt des Mebis-Wegweisers gemeinsam ausgeführt. Dabei waren einige Computer-affine Schüler schon sehr flott und haben ohne Instruktionen bereits selbstständig alle Schritte ausgeführt und sich auf der Kurs-Seite umgesehen, ausprobiert und angefangen, zu knobeln.
Da es auch hier bei einem Schüler wieder Probleme mit der Feststelltaste gegeben hat, wurde diese Problematik mit der Dokumentenkamera nochmals für alle erklärt. Die noch verbleibenden 35 Minuten durften die Schüler zum Austifteln verwenden. Die Schüler bearbeiteten den Themenbereich natürliche Zahlen mitsamt den Lernpaketen 1.1 Zahlen am Zahlenstrahl ablesen bis 1.3 Sachaufgaben konzentriert und mit viel Elan. Es gab während dieser Zeit nicht eine einzige technische Nachfrage. Die Lehrkraft beobachtete die Arbeit der Schüler beim Gang durch die Reihen und unterstützte Schüler bei Schwierigkeiten, die jedoch kaum auftraten. Jedes Schüler-Tandem hat in der zur Verfügung stehenden Zeit zumindest mit dem Lernpaket 1.3 Sachaufgaben angefangen.
Als Hausaufgabe erledigten die Schüler bis zum Dienstag den 10.07.18 alle Aufgaben von 1.3 Sachaufgaben bis 1.3 kleinstes gemeinsames Vielfaches (kgV). Die Schüler wurden darüber aufgeklärt, dass sie für jede sorgfältig (mindestens die Hälfte der vollen Punktzahl wurde erreicht) bearbeitete Übung automatisch einen Haken bekommen und die Lehrkraft dies, sowie auch die erreichte Punktzahl nachprüfen kann. Diese Funktion findet der Kursleiter im Abschnitt Berichte. Diese Einstellung wurde während des Unterrichts deaktiviert, damit die Hälfte der Schüler, die sich in Mebis eingeloggten, keinen Vorteil haben. Das Aufschreiben der Hausaufgabe ist entfallen, da diese unter Ankündigungen ganz oben auf der Kursseite angezeigt wurde.
Auf Rat des System-Administrators wurde diese einführende Einheit dem Einstiegstest vorgezogen, da für eine 5. Klasse eine einzelne Unterrichtsstunde zu knapp sein könnte.
5.2 Einstiegstest 2018-07-06 (Einzelstunde)
Im Klassenzimmer wurde ein Grundwissenstest (siehe Anhang, 10.6 Lernerfolgskontrollen) geschrieben. Die Bearbeitungszeit betrug 30 min. Zwischen je zwei Schülern wurde ein Sichtschutz aufgestellt.
Auf die Hausaufgabe, die bis zum Dienstag auf war, wurde nochmal aufmerksam gemacht. Außerdem wurde den Schülern aufgetragen, dass sie trotz der Arbeit im Computerraum ihre Schulhefte (auch die alten) mitnehmen sollen, sodass unklare Themen durch Nachschlagen des Hefteintrags wieder aufgefrischt werden können.
5.3 Eigenständige Wiederholung im Computerraum 2018-07-10 (Doppelstunde)
Zunächst wurde der Eingangstest aus den bereits angesprochenen Platzgründen nicht im Computerraum, sondern im Klassenzimmer verbessert. Die Schüler haben dafür eine leere Angabe bekommen. Mithilfe der Dokumentenkamera sind im Unterrichtsgespräch die einzelnen Aufgaben behandelt worden. Insbesondere auf die Schwierigkeiten des Lernbereichs Ganze Zahlen und des Themas Kombinatorik wurde nochmal genauer eingegangen. Die Beurteilung in Form der erreichten Punktzahl wurde der in Form von Noten vorgezogen. Wissensstände und Lernerfolge konnten so auch für die Schüler genauer festgehalten werden. Aufgrund der Probleme mit den bereits angesprochenen Lernbereichen sind für die aktuelle Doppelstunde die Lernpakete zu diesen Themen um zusätzliche Übungsaufgaben erweitert worden. Nachdem die Klasse im Computerraum angekommen ist, verblieben noch rund 50 Minuten effektiver Übungszeit. Diese Zeit nutzten die Schüler, um in Partnerarbeit Aufgaben zunächst aus genau den angesprochenen Bereichen zu bearbeiten. Erfreulich dabei war, dass keiner der Schüler Probleme mit dem Log-In hatte, weder mit dem PC, noch mit Mebis.
Um die Eigenständigkeit zu gewährleisten, wurde die Verantwortlichkeit für die Lernprozesse weg von der Lehrkraft und hin zu den Lernenden verlagert. Die Schüler hatten den Auftrag, Unklarheiten im Team zu klären oder durch Nachschlagen im Schulheft zu beseitigen. Bei diesem kooperativen Ansatz kam es zu einem hohen Maß an Kommunikation unter den Schülern, die Lehrkraft musste nur selten beratend zur Seite stehen.18 Bei den Beobachtungen am Lehrer-PC (siehe Anhang, 10.3 Eindrücke aus der durchgeführten Sequenz) und beim Gang durch die Reihen konnte festgestellt werden, dass sich kein Schüler mit fremden Inhalt beschäftigte. Da noch immer Probleme mit den Kombinatorik-Aufgaben beobachtet wurden, ist eine Beispielaufgabe im Plenum an der Tafel behandelt worden. Für die schnellen Schüler wurden als Puffer über das Tool Link/URL Knobelaufgaben zum Thema ganze Zahlen von der Homepage realmath.de eingebettet.19
Die restlichen 15 Minuten rechneten die Schüler Umfang und Flächeninhalt ebener Figuren aus. Dazu widmeten sie sich den Lernpaketen Flächeninhalt/Umfang bestimmen und Flächeninhalte umrechnen. Die Schüler hatten während der Arbeitsphase kaum Nachfragen und wendeten sich nur an die Lehrkraft, sofern auch der Partner oder benachbarte Schüler-Teams keine Erklärung geben konnten. Die Rolle der Lehrkraft war also wieder die des Moderators und Unterstützers.
Als Hausaufgabe wurden die Lernpakete Quadrat und Rechteck - Eigenschaften, Punkte im Koordinatensystem, Winkelarten und Winkelgrößen schätzen aufgegeben. Als Treffpunkt für die nächste Mathematikstunde wurde der Computerraum vereinbart.
5.4 Eigenständige Wiederholung im Computerraum 2018-07-12 (Doppelstunde)
Bei der Hausaufgabe wurden Schwierigkeiten bei der Durchführung des Lernpakets Winkelgrößen schätzen festgestellt, weshalb diese Thematik im Unterrichtsgespräch nochmal erläutert wurde. Der erste Auftrag nach der Erklärung bestand darin, die neu erstellten Aufgaben in diesem Lernpaket mit dem Partner zu bearbeiten.
Nach erfolgreichem Erledigen durften die Schüler die restlichen Apps (Körper und Ebene Figuren) aus dem Lernbereich 3 Geometrische Grundvorstellungen und Grundbegriffe angehen. Diese Aufgaben bereiteten den Schülern keine großen Schwierigkeiten.
Beim Lernpaket Flächeninhalt und Umfang (Fortgeschritten) wurde zunächst im Plenum zwei Teilaufgaben bearbeitet. Zur Veranschaulichung wurde dafür die Tafel verwendet, die Schüler benutzten einen Block und einen Stift zum Anfertigen einer Skizze. Die restlichen 4 Teilaufgaben wurden allein bearbeitet. Bei Bedarf ist bei diesen schwierigen Aufgaben immer wieder unterstützend eingegriffen worden. Schülerpaare, die diese Aufgaben erfolgreich bewältigt haben, durften die verbliebene Zeit nutzen, um den noch ausstehenden Lernbereiche Größen zu bearbeiten. Die meisten hatten diesen Auftrag nach gut 65 Minuten der Doppelstunde erledigt. Auf eine kurze Pause, die zum Zeitpunkt des Stundenwechsels geplant war, wurde verzichtet, da alle Schüler konzentriert arbeiteten und nach dem Abschluss der Aktivitäten gefragt haben, ob sie weitere Mathematikaufgaben am PC lösen dürfen. Da bei einigen Schülern noch Probleme beim Rechnen mit ganzen Zahlen bestanden, wurden spontan über das Tool Link/URL zwei verschiedene Übungsaufgaben aus dem Internetportal realmath.de[20],[21] verlinkt. Nachdem auch diese Aufgaben erledigt waren, bekamen diese Schüler den Auftrag, sich auf den Ausgangstest vorzubereiten, indem sie sich mit Aufgaben aus dem Lernbereich auseinandersetzten, der ihnen am meisten Schwierigkeiten bereitete. Vor allem die Buben nutzten dies, um sich zuerst bei Aufgaben vom Typ Pferderennen gegen andere Schüler zu duellieren. Durch die Funktion, die Aktivitäten der Schüler am Lehrer-PC zu beobachten, hat sich jedoch herausgestellt, dass auf zwei Computern, also vier Schüler ausschließlich dieselbe „Duell-Aufgabe“ bearbeitet haben. Nach mehrmaligem Wiederholen ging es für diese Schüler aber nur noch darum, die bereits auswendig gelernten Antworten so schnell wie möglich anzuklicken. Nach einer Ermahnung haben sie sich auch wieder an die anderen Aufgaben gemacht.
Sofern die Hausaufgaben zuverlässig erledigt wurden, haben alle Schüler alle Inhalte während dieser Doppelstunde abschließen können.
Die Schüler wussten, dass am nächsten Schultag der Ausgangstest geschrieben wird. Mit den zur Verfügung stehenden Aufgaben in Mebis sollten sich die Schüler zu Hause auf den anstehenden Leistungsnachweis vorbereiten. Den Schwerpunkt sollten sie dabei auf Lernbereiche legen, bei denen sie sich noch nicht sicher fühlten bzw. die im Eingangstest Probleme bereitet haben.
5.5 Ausgangstest 2018-07-13 (Einzelstunde)
Im Klassenzimmer wurde ein Leistungsnachweis als Ausgangstest der Sequenz geschrieben. Die Rahmenbedingungen waren dieselben wie beim Eingangstest.
6. Analyse
6.1 Analyse der Unterrichtsvorbereitung
Die Organisation der Anmeldedaten für PC und Mebis war aufgrund der kooperativen Kollegen unkompliziert zu erledigen. Der Entwurf des Mebis- Wegweisers hat sich ebenso wie das laminieren der Anmeldedaten als sinnvoll erwiesen. Probleme beim Umgang mit dem Internetportal sind quasi nicht aufgetreten (siehe auch Anhang, 10.5 Schülerfeedback) und auch die Zugangsdaten sind nicht verloren gegangen. Eine Sicherungskopie wird dennoch empfohlen, da sonst bei jedem Verlust der System-Administrator bzw. der Mebis-Koordinator die Anmeldedaten nachschlagen muss.
Die Gestaltung des Kurses mit der Konzeption der Apps war der Hauptteil der Planung. Ein begleitender Einsatz von Mebis schon während des Schuljahres würde diese Vorbereitungszeit entzerren. Aufgrund des Klassenwechsels zum Halbjahr ist Mebis aber noch nicht vorher eingeführt worden. Vorteilhaft bei der aufwendigen Erstellung ist der Umstand, dass Kurse auch über das Schuljahr hinaus und auch bei einem Schulwechsel sowohl vom Lehrer als auch von den Schülern (sofern vom Lehrer gewollt) weiterverwendet werden können. Eine gezielte Überarbeitung und sukzessive Erweiterung des bestehenden Materials gewährleistet auch in zukünftigen Schuljahren eine sinnvolle Ergänzung zu den analogen Unterrichtsmaterialen - ohne den Kurs komplett neu erstellen zu müssen. Außerdem besteht die Möglichkeit, über die Funktion teachSHARE Inhalte mit anderen Lehrern auszutauschen.
Bei der Gestaltung des Kurses stellte sich die Grundsatzfrage, welche Inhalte auf die Lernplattform gestellt werden. Da es sich um eine Wiederholung und nicht um eine Aneignung des Grundwissens handelt, wurde sich dafür entschieden, dass ausschließlich Aufgaben zum Üben online gestellt werden - wohlwissend, dass nicht mehr alle Lernbereiche aktuell sind. Für solche Fälle sollten die Schüler das Schulheft mitnehmen, um nachschlagen zu können oder Mitschüler um Rat zu fragen. Bei einem Einsatz von Mebis schon während des Schuljahres parallel zum Unterrichtsgeschehen ist eine solche themenspezifische Ergänzung durchaus denkbar. Dann können alternative Erklärungsansätze punktuell mit eingebaut und für die gesamte Klasse bereitgestellt werden. Beispielsweise kann zum Thema Schrägbildzeichnen ein Erklärungsvideo zur Nachbereitung bereitgestellt werden, um den Schülern so einen weiteren Zugang zu diesem Thema zu ermöglichen. Beim Schülerfeedback hat sich herauskristallisiert, dass sich rund zwei Drittel der Klasse 5 zusätzliche Erklärungen gewünscht hätten (siehe Anhang, 10.5 Schülerfeedback). Dieser Aspekt sollte bei der sukzessiven Bearbeitung während des Schuljahrs bedacht und die einzelnen Lernbereiche mit entsprechenden Inhalten versorgen werden.
Für jede Übungsaufgabe wurde das Tool Lernpaket verwendet. Alternativen, die dafür geeignet wären sind HotPot und H5P Interaktiver Inhalt. Aufgrund der leichteren Erstellung von Übungen und der größeren Bandbreite an Aufgabenformaten sind die Übungsaufgaben alle mit Learningapps.org kreiert worden. Diese Homepage bietet zudem den Vorteil, dass erstelle Apps von anderen Lehrkräften auch genutzt werden können. Diese können direkt verwendet werden oder ausgehend von der bisherigen Gestaltung adaptiert und erst dann verwendet werden.
Ausschlaggebend für einen gelingenden Mebis-Kurs ist die Gestaltung und Organisation der Inhalte. Einzelne Aufgaben sollten bei Bedarf angepasst, Lernbereiche oder Themen, die besonders Schwierigkeiten bereiten um zusätzliches Material erweitert werden. Beim Mebis-Kurs der Klasse 5 hat es solche Anpassungen beim Lernpaket 1.4 Kombinatorik und Winkelgröße schätzen gegeben. Der Lernbereich Ganze Zahlen wurde durch die Einbettung von Übungsaufgaben der Homepage realmath.de kurzfristig erweitert.
Des Weiteren lassen die technischen Möglichkeiten von Mebis noch weitere Features bei der Organisation eines Kurses zu. Im bestehenden Kurs wurde eine Aktivität dann als abgeschlossen markiert, wenn die Schüler eine Mindestpunktzahl erreicht haben (ê 50 % der Gesamtpunktzahl). Die Abschlussverfolgung kann aber auch noch durch eine manuelle Bewertung der Lehrkraft erfolgen oder, sobald alle Aufgaben innerhalb eines Lernpakets bearbeitet wurden, unabhängig davon, wie viele richtig sind. Diese Abschlussverfolgung ist beim Anlegen eines jeden Lernpakets individuell einstellbar. Ein Schüler bekommt erst dann ein Häkchen, wenn alle gesetzten Abschlussbedingungen erfüllt sind. Dieser Abschluss bestimmter Materialien kann auch als Zulassungsvoraussetzung für das Tool Test verwendet werden. Einen solchen zusammenfassend am Ende eines Lernbereichs einzusetzen, wäre in Zukunft eine nützliche Ergänzung. Dabei können neben der Zulassungsvoraussetzung beispielsweise Bearbeitungszeit und die Bewertungsmethode (bester Versuch, erster Versuch oder letzter Versuch) eingestellt werden.
[...]
1 Vgl. Hattie, John (2017).
2 Vgl. Spitzer, Manfred (2012), S. 24.
3 Vgl. https://www.lehrplanplus.bayern.de/jahrgangsstufenprofil/realschule/5/mathematik [25.09.18].
4 Vgl. https://www.mebis.bayern.de/ [29.09.2018].
5 Vgl. Lankau, Ralf (2017), S. 28.
6 Vgl. Hillmayr, Delia u.a. (2017), S. 4.
7 Vgl. Bardo, Herzig (2014), S.6.
8 Vgl. Hillmayr, Delia u.a. (2017), S. 4.
9 Vgl. Hillmayr, Delia u.a. (2017), S. 9.
10 Vgl. Reiss, Kristina (2017), S. 1.
11 Vgl. Bardo, Herzig (2014), S. 19.
12 Vgl. Reiss, Kristina (2017), S. 1.
13 Vgl. Lenzen, Dieter u.a. (2018), S. 74.
14 Vgl. Ebd.: S. 10.
15 Vgl. Hillmayr, Delia u.a. (2017), S. 11.
16 Vgl. Lenzen, Dieter u.a. (2018), S. 83.
17 Vgl. Bardo, Herzig (2014), S. 19.
18 Vgl. Hillmayr, Delia u.a. (2017), S. 15.
19 Vgl. https://www.realmath.de/Neues/Klasse6/ganzezahlen/jahrgsttest.html [10.07.2018].
20 Vgl. http://realmath.de/Neues/Klasse7/ganzzahl/rechneinq.html [11.07.2018].
21 Vgl. http://realmath.de/Neues/Klasse7/ganzzahl/rechneinq2.html [11.07.2018].
- Quote paper
- Alexander Lang (Author), 2018, Digitale Werkzeuge im Mathematikunterricht. Der Einsatz von "Mebis" zur Wiederholung des Grundwissens in einer 5. Jahrgangsstufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1271804
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