Finanzkrisen sind in der heutigen globalisierten Welt, mit ihren untrennbar vernetzten Finanzmärkten, eine Herausforderung und eine Bedrohung mit immensem Potential für die Störung der Weltwirtschaft. Deren Vorhersage ist eine der großen Fragestellungen der makroökonomischen Disziplinen. Schon immer waren die Finanzmärkte wesentlich vernetzter und abhängiger voneinander als die der Güter. Die Globalisierung und Innovationskraft des Finanzsektors innerhalb der letzten zwei Dekaden haben ihren Teil dazu beigetragen, dass diese Verbindungen noch enger und dichter geknüpft wurden. Angesichts dieser Vernetzungen nehmen die potentiellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wohlfahrts- und Vermögensverluste im Zuge einer globalen Finanzkrise erheblich zu. Umso dringender erwächst die Aufgabe für die Wissenschaft, effiziente und zugleich sichere Indikatorensysteme zu entwickeln, welche wirtschaftsgefährdende Trends in der mikro- und makroökonomischen Umwelt aufzeigen, um entsprechende Gegenmaßnahmen seitens der geldpolitischen Autoritäten möglich zu machen.
Seit der verheerenden Weltwirtschaftskrise zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurden vielfältige Ansätze und Systeme entwickelt, um ähnliche Entwicklungen in Zukunft vorhersagen und damit verhindern zu können. Gemein ist diesen Systemen jedoch, dass sie nur anhand der ex-post-Daten vorangegangener Krisen geprüft und justiert werden können. Letztendlich erschwert in diesem Zusammenhang die Einschätzung „Diesmal ist alles anders“ die konstruktive Aufarbeitung und Verarbeitung von vorliegenden Fakten und Daten. Dabei könnte am Ende einer kontinuierlichen Beobachtung und Analyse der bisher identifizierten, möglichen Indikatoren der Beleg für eine hohe Genauigkeit bei der Vorhersage einer Finanzkrise innerhalb eines bestimmen Zeithorizontes stehen. Und letztendlich auch der Beweis für die generelle Funktionsfähigkeit eines solchen Systems. Oder aber zumindest doch die gesicherte Erkenntnis, dass es im Vorfeld einer Finanzkrise stets zu atypischen Abweichungen bei vergangenheitsbasierten Indikatorensystemen kommt und eine zuverlässige Vorhersage nicht möglich ist. Die aktuellen Ereignisse seit dem Spätsommer 2007 bestätigen, dass es entweder das eine Frühwarnsystem nun so noch nicht gibt, dass sie den entsprechenden Entscheidungsträgern in Geldpolitik und Wirtschaft möglicherweise noch nicht effizient und sicher genug sind oder womöglich kritische Stimmen aus verschiedenen Gründen nicht gehört wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Finanzkrisen - Grundlagen und Wirkungsweisen
- 2.1 Asymmetrische Informationen und makroökonomische Zusammenhänge
- 2.2 Funktionssystematiken von Kreditmärkten
- 2.3 Finanzkrisen: Ein theoretisches Fundament
- 2.4 Ursachen von Finanzkrisen
- 3. Größen als Indikatoren für Finanzkrisen und deren Evidenzen
- 3.1 Frühwarnsysteme - Methodologie und Signifikanz
- 3.1.1 Bruttoinlandsprodukt
- 3.1.2 Immobilienpreise
- 3.1.2.1 Gleichgewichtspreis und spekulative Tendenzen
- 3.1.2.2 Der Case-Shiller-Index
- 3.1.3 Leading Indicator
- 3.1.4 Zinsen und Spreads
- 3.1.4.1 Financial Accelerator
- 3.1.4.2 Das SPREAD-Modell
- 3.1.4.3 Der Junk-Bonds-Ansatz
- 3.2 Kritische Würdigung der Frühwarnindikatoren
- 3.3 Der geldpolitische Einfluss auf die relevanten Größen
- 3.1 Frühwarnsysteme - Methodologie und Signifikanz
- 4. Die Entwicklung der Indikatoren im Vorfeld der aktuellen Finanzkrise
- 4.1 Die US-amerikanische Geldpolitik der letzten Dekaden
- 4.2 Die Bildung der Spekulationsblase auf dem US-Immobilienmarkt
- 4.3 War dieses Mal wirklich alles anders?
- 5. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Finanzkrisen und makroökonomischen Größen. Ziel ist es, empirische Evidenzen für die Bedeutung verschiedener Indikatoren im Vorfeld von Finanzkrisen zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die Wirkungsweise von Finanzkrisen auf die Realwirtschaft und untersucht, inwieweit Frühwarnsysteme zur Identifizierung von Krisenrisiken eingesetzt werden können.
- Asymmetrische Informationen und ihre Auswirkungen auf Kreditmärkte
- Theoretische Grundlagen von Finanzkrisen
- Frühwarnsysteme und deren Methodologie
- Empirische Evidenzen für die Bedeutung von Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Immobilienpreise, Zinsen und Spreads
- Die Rolle der Geldpolitik im Kontext von Finanzkrisen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema Finanzkrisen ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Finanzkrisen, wobei insbesondere die Rolle von asymmetrischen Informationen und die Funktionsweise von Kreditmärkten im Fokus stehen. Kapitel 3 befasst sich mit der Analyse von Frühwarnsystemen und deren Signifikanz für die Identifizierung von Finanzkrisen. Es werden verschiedene Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Immobilienpreise, Zinsen und Spreads untersucht und deren Bedeutung für die Vorhersage von Finanzkrisen analysiert. Kapitel 4 widmet sich der Entwicklung der Indikatoren im Vorfeld der aktuellen Finanzkrise und untersucht die Rolle der US-amerikanischen Geldpolitik in diesem Kontext. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen für die zukünftige Forschung und Politikgestaltung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Finanzkrisen, makroökonomische Größen, Frühwarnsysteme, asymmetrische Informationen, Kreditmärkte, Bruttoinlandsprodukt, Immobilienpreise, Zinsen, Spreads, Geldpolitik, US-amerikanische Wirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Jens Kennepohl (Autor:in), 2008, Finanzkrisen und makroökonomische Größen , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127172
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