Viel wird geschrieben von der Ostpolitik Willy Brandts. Aber was ist die Ostpolitik eigentlich? Schwer ist sie durch einen Begriff zu fassen oder zu umschreiben. Die Definition von Meyers Lexikon versucht es folgendermaßen: „im engeren Sinn die in den 1960er-Jahren unter Bundeskanzler K. G. Kiesinger eingeleitete, in der Vertragsdiplomatie (Ostverträge) der sozialliberalen Koalition (1969–82) gipfelnde Außenpolitik gegenüber der UdSSR, Polen und der Tschechoslowakei. Die „neue Ostpolitik“, besonders unter W. Brandt (1969–74), stand in engem Zusammenhang mit der Deutschlandpolitik“. Wie bedeutend die Ostpolitik auch international war, zeigt der Eingang des Wortes in den anglikanischen Sprachraum. Dort ist im Wörterbuch von britannica zu lesen: „West German foreign policy begun in the late 1960s. Initiated by Willy Brandt as foreign minister and then chancellor, the policy was one of détente with Soviet-bloc countries, recognizing the East German government and expanding commercial relations with other Soviet-bloc countries. Treaties were concluded in 1970 with the Soviet Union, renouncing the use of force in their relations, and with Poland, recognizing Germany's 1945 losses east of the Oder-Neisse Line. The policy was continued by Chancellor Helmut Schmidt. “ .
Schwer zu fassen bleibt die Ostpolitik trotzdem. Eine Vorstellung kann wohl eher das Ziel der Politik, wie es von Willy Brandt selber immer formuliert wurde, liefern: „Wandel durch Annäherung“. Mit den Ostverträgen sollten Hindernisse überwunden und Widerstände abgebaut werden, um zu einem ruhigeren und sicheren Nebeneinander, und in fernerer Zukunft auch einem friedlichen Miteinander, kommen zu können. Das die Ostpolitik nicht erst mit der Kanzlerschaft Willy Brandts begann und auch nach der Regierungsübernahme durch Schmidt endete, machen bereits die Definition von britannica deutlich. Politik ist kein abgeschlossenes Ereignis sondern vielmehr ein Prozess, der sich stetig fortschreibt und auch mit der Vereinigung der BRD und der DDR im Jahre 1989 / 90 nicht abgeschlossen wurde. Bis heute schreitet der Prozess der Vereinigung der beiden deutschen Staaten fort.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung der Seminararbeit
- Abgrenzung und inhaltlicher Fokus
- Die Ostpolitik
- Einleitung
- Die Zeit des Übergangs und der Anpassung (1963-69)
- Anfänge einer neuen Politik
- Die sozialliberale Koalition
- Der Vertrag mit Moskau
- Der Vertrag mit Warschau
- Erfurt und Kassel
- Berlin-Abkommen
- Verträge mit der DDR
- Vertrag mit Prag
- Situation in der BRD
- Folgen der Ostpolitik
- Außenpolitisches Umfeld
- Gesamteuropäische Annäherungen
- Die BRD
- Interpretation
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Rolle Willy Brandts in der Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland und analysiert, inwieweit seine Person und seine Politik die deutsche Einheit und die Annäherung zwischen Ost und West beeinflusst haben. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Ostpolitik, insbesondere die Zeit der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt, und analysiert die Bedeutung der Ostverträge für die deutsche Außenpolitik und die europäische Sicherheitsarchitektur.
- Die Rolle Willy Brandts in der Ostpolitik der BRD
- Die Bedeutung der Ostverträge für die deutsche Einheit
- Die Auswirkungen der Ostpolitik auf die europäische Sicherheitsarchitektur
- Die Herausforderungen und Chancen der Ostpolitik im Kontext des Kalten Krieges
- Die Bedeutung von Personen und politischen Konstellationen für die Gestaltung der Ostpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und stellt die Fragestellung sowie den inhaltlichen Fokus dar. Sie beleuchtet die Bedeutung der Ostpolitik für die deutsche Geschichte und die europäische Entwicklung und stellt die Rolle Willy Brandts in diesem Kontext heraus.
Das Kapitel "Die Ostpolitik" analysiert die Entstehung und Entwicklung der Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland, beginnend mit der Zeit des Übergangs und der Anpassung (1963-69) bis hin zur sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt. Es beleuchtet die wichtigsten Verträge und Abkommen, die im Rahmen der Ostpolitik geschlossen wurden, und analysiert die Auswirkungen dieser Politik auf die Beziehungen zwischen Ost und West.
Das Kapitel "Folgen der Ostpolitik" untersucht die Auswirkungen der Ostpolitik auf das außenpolitische Umfeld der Bundesrepublik Deutschland, die gesamteuropäische Annäherung und die Entwicklung der Bundesrepublik selbst. Es analysiert die Bedeutung der Ostpolitik für die deutsche Einheit und die europäische Integration.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Ostpolitik, Willy Brandt, die deutsche Einheit, die Ostverträge, die sozialliberale Koalition, die europäische Sicherheitsarchitektur, der Kalte Krieg, die Beziehungen zwischen Ost und West, die Rolle von Personen in der Politik und die Bedeutung von politischen Konstellationen.
- Quote paper
- Jessica Mohr (Author), 2008, Die deutsche Ostpolitik und die KSZE als Bedingung der deutschen Einheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127111