Diese Arbeit soll sich mit den Ansichten der männlichen Figuren auf die damaligen professionellen und nicht-professionellen Prostituierten, in Form der Dirnen und sogenannten süßen Mädel, beschäftigen. Es stellt sich die Forschungsfrage: Nutzt Arthur Schnitzler in seinem Drama Reigen die Perspektivstruktur und Kontrast- und Korrespondenzrelationen, um die Frauenfiguren aus der Sicht der männlichen Figuren zu beurteilen?
Arthur Schnitzlers Drama Reigen erschien 1900 zunächst nur als limitierter Privatdruck, da die Thematik der triebgesteuerten Sexualität in der damaligen Gesellschaft auf starken Protest stieß. Schnitzler glaubte schon vor der Publikation an die Nicht-Aufführbarkeit und Nicht-Druckbarkeit des Stücks und las das Drama deshalb zunächst nur seinen Freunden vor. Reigen ist laut ihm eine "gesunde, freche Komödie", von der er überzeugt war, dass sie die damalige Gesellschaft in 100 Jahren widerspiegeln würde. 1903 wurden einzelne Szenen des Stücks von einem akademisch-dramatischen Verein uraufgeführt. Diese Aufführung fand jedoch zum Schutz vor der Polizei und vor der Zensur in einer geschlossenen Gesellschaft statt. Die erste öffentliche Vorstellung 1920 in Berlin löste einen großen Skandal aus und beschäftigte sogar die Justiz. Die Aufführung von Reigen wurde daraufhin verboten, da es als ein "unsittliches Werk" galt. Schnitzler selbst erlaubte daraufhin bis zu seinem Tod 1931 keine weiteren Aufführungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Analysekriterien
- 2.1 Die Bedeutung von Geschlechterrollen in der Literatur der Wiener Moderne
- 2.2 Perspektiven der männlichen Charaktere
- 2.3 Kontraste und Korrespondenzen
- 2.4 Darstellung der weiblichen Figuren in Arthur Schnitzlers Werken
- 2.4.1 Das süße Mädel
- 2.4.2 Die Dirne
- 3. Analyse
- 3.1 Reigen und die Bedeutung der Geschlechterrollen im Drama
- 3.2 Darstellung der männlichen Figuren
- 3.3 Analyse des süßen Mädels
- 3.3.1 Perspektiven
- 3.3.2 Kontraste und Korrespondenzen
- 3.4 Analyse der Dirne
- 3.4.1 Perspektiven
- 3.4.2 Kontraste und Korrespondenzen
- 4. Analyseergebnisse und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung und Bedeutung der Frau in Arthur Schnitzlers "Reigen" aus der Perspektive der männlichen Figuren. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Nutzt Schnitzler Perspektivstruktur und Kontrast-Korrespondenzrelationen, um die Frauenfiguren aus männlicher Sicht zu beurteilen? Die Arbeit analysiert den gesellschaftlichen Wandel um 1900 in Wien und dessen Einfluss auf die Darstellung der Geschlechterrollen in Schnitzlers Werk.
- Die Bedeutung von Geschlechterrollen in der Literatur der Wiener Moderne
- Die Perspektiven der männlichen Charaktere in "Reigen"
- Die Darstellung des "süßen Mädels" und der "Dirne" in "Reigen"
- Kontraste und Korrespondenzen in der Darstellung der Frauenfiguren
- Der Einfluss des gesellschaftlichen Wandels auf die Darstellung der Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext der Entstehung und Rezeption von Schnitzlers "Reigen". Sie thematisiert die gesellschaftliche Kontroverse um das Stück aufgrund seiner Darstellung der Sexualität und die damit verbundenen Schwierigkeiten der Veröffentlichung und Aufführung. Die Forschungsfrage wird formuliert: Wie nutzt Schnitzler die Perspektiven der männlichen Figuren und Kontrast-Korrespondenzrelationen, um die Frauenfiguren in "Reigen" darzustellen und zu beurteilen?
2. Analysekriterien: Dieses Kapitel legt die analytischen Grundlagen fest. Es beschreibt den gesellschaftlichen Wandel um 1900 in Wien, der die Geschlechterrollen und -konzepte stark beeinflusste, unter anderem durch den Einfluss von Sigmund Freuds Psychoanalyse. Der Begriff der Figurenperspektive wird erläutert und seine Bedeutung für die Analyse der männlichen Sichtweisen in "Reigen" hervorgehoben. Definitionen von "süßen Mädel" und "Dirne" werden gegeben, um die folgenden Analysen zu kontextualisieren.
Schlüsselwörter
Arthur Schnitzler, Reigen, Wiener Moderne, Geschlechterrollen, Figurenperspektive, Kontrast, Korrespondenz, "süßes Mädel", "Dirne", Männliche Perspektive, Gesellschaftlicher Wandel, fin de siècle, Psychoanalyse, Sexualität.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Darstellung der Frau in Arthur Schnitzlers "Reigen"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung und Bedeutung der Frau in Arthur Schnitzlers "Reigen" aus der Perspektive der männlichen Figuren. Die zentrale Forschungsfrage untersucht, ob Schnitzler Perspektivstrukturen und Kontrast-Korrespondenzrelationen nutzt, um die Frauenfiguren aus männlicher Sicht zu beurteilen. Die Arbeit betrachtet auch den gesellschaftlichen Wandel um 1900 in Wien und dessen Einfluss auf die Darstellung der Geschlechterrollen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Geschlechterrollen in der Literatur der Wiener Moderne, den Perspektiven der männlichen Charaktere in "Reigen", der Darstellung des "süßen Mädels" und der "Dirne", Kontrasten und Korrespondenzen in der Darstellung der Frauenfiguren und dem Einfluss des gesellschaftlichen Wandels auf die Darstellung der Frauen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Analysekriterien, ein Kapitel zur Analyse von "Reigen" und abschließend ein Kapitel mit den Analyseergebnissen und einer Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt den Kontext der Entstehung und Rezeption von Schnitzlers "Reigen" und formuliert die Forschungsfrage. Das Kapitel zu den Analysekriterien legt die analytischen Grundlagen fest und beschreibt den gesellschaftlichen Wandel um 1900. Das Analysekapitel untersucht die Darstellung der weiblichen Figuren, insbesondere des "süßen Mädels" und der "Dirne", aus der Perspektive der männlichen Figuren. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen.
Wie werden die weiblichen Figuren kategorisiert?
Die weiblichen Figuren werden in zwei Kategorien eingeteilt: das "süße Mädel" und die "Dirne". Die Arbeit definiert diese Begriffe und analysiert, wie sie in "Reigen" dargestellt werden und welche Perspektiven die männlichen Figuren auf sie haben.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Analyse verwendet die Methode der Figurenperspektive, um die Sichtweisen der männlichen Charaktere auf die Frauenfiguren zu untersuchen. Zusätzlich werden Kontraste und Korrespondenzen in der Darstellung der Frauenfiguren analysiert, um deren Bedeutung im Kontext des Stücks zu verstehen.
Welchen gesellschaftlichen Kontext berücksichtigt die Arbeit?
Die Arbeit berücksichtigt den gesellschaftlichen Wandel um 1900 in Wien, einschließlich des Einflusses von Sigmund Freuds Psychoanalyse, auf die Geschlechterrollen und -konzepte. Der Kontext der Entstehung und Rezeption von "Reigen" und die damit verbundene gesellschaftliche Kontroverse werden ebenfalls thematisiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Arthur Schnitzler, Reigen, Wiener Moderne, Geschlechterrollen, Figurenperspektive, Kontrast, Korrespondenz, "süßes Mädel", "Dirne", Männliche Perspektive, Gesellschaftlicher Wandel, fin de siècle, Psychoanalyse, Sexualität.
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- Annabel Münker (Author), 2022, Arthur Schnitzlers "Reigen". Darstellung und Bedeutung der Frau aus männlicher Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1270518