Junge Frauen und Männer in der Schule, in unserem Bildungssystem, sind oft gemeinsam
in einer Klasse, streiten und lachen, sie lernen die gleichen inhaltlichen Themen,
die ihnen die Lehrenden präsentieren aber auch und vor allem voneinander wird profitiert
und gelernt. Die Schule ist und bleibt eine wichtige unumgängliche Sozialisationsinstanz,
die jedes Kind bzw. jede/r Jugendliche zu durchlaufen hat. Dabei bekommen
die Heranwachsenden einen Einblick wie Gesellschaft, Politik und Wirtschaft
funktioniert und welche Aufgaben und Rollen sie darin inne haben sollten. Die Schule
fungiert dabei wie ein Spiegel der Gesellschaft. Diese Rollen, als ‚männlich’ bzw.
‚weiblich’ konnotiert variierten zwar im Laufe der Geschichte und doch waren sie
immer Basis für einen differenzierten Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen zwischen
Männern und Frauen, zu welchen unter anderen der Zugang zu Geld, Arbeit,
Macht udgl. zählen. Ich werde die beiden Begriffe ‚männlich’ und ‚weiblich’ stets
unter Anführungszeichen setzen, da ich aufgrund meiner Erfahrungen, im alltäglichen
Leben als auch im universitären Kontext, überzeugt bin, dass ‚die Männlichkeit’ und
‚die Weiblichkeit’ nicht zwei absolute Enden eines Stranges sind, die nicht verlagert
werden können. Im Gegenteil, diese Konstrukte sind fast gänzlich auf einer gesamten
Bandbreite von möglichen Handlungsweisen zu erkennen.Wird der Blick nun genauer auf den Einfluss der Schule auf die Individuen und das im
Laufe dieser Zeit, erworbene initialisierte Bild seiner Selbst, welches das spätere Leben
nicht unwesentlich prägt, steuert, ist es von Nöten, dies nicht erst beim Eintritt in
die Allgemein Bildende Höhere Schule (AHS) ins Auge zu fassen sondern bereits eine
Stufe früher mit der Betrachtung von Einflussfaktoren anzusetzen. Es sind nämlich
und vor allem die Unterschiede in der Sozialisation von jungen Frauen und Männern
zu berücksichtigen, um zu verstehen, warum Kinder / Jugendliche so sind, wie sie
sind und warum sie sich so verhalten, wie sie sich verhalten. Dem jungen Menschen,
biologisch geboren als weibliches oder männliches Geschöpf, werden unterschiedliche
Rollen zugeschrieben, an die sich zu halten als ‚die Natur’, ‚das Natürliche’ gesehen
wird. Rollenbilder werden unbewusst weitergegeben, teilweise modifiziert und der
Zeit angepasst, teilweise tradiert, also von Generation zu Generation übermittelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ablauf der Arbeit...
- Ein kritischer Blick auf die Beschaffenheit des Systems ,Schule im Allgemeinen .....
- Schule, Geschlecht und stereotype Zuschreibungen
- Der soziale heimliche Lehrplan ...
- Schülerinnen und Schüler in der Interaktion
- Vorbildfunktionen von Lehrenden
- Das Verhalten der Lehrenden im Bezug auf die Dominanz der Jungen.........
- Die,Double-Bind-Situation'
- Das,Doing Pupil'
- Mädchen und die Technik
- Kind und Karriere ..
- Folgen der Ungleichberechtigung auf das Leben nach der Schule.......
- 1.Studie: „Evaluation der Eignungstest für das Medizinstudium in Österreich“
- Ergebnisse der Eignungstests.
- Der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Teilnehmer/innen...
- 2. Studie:,,Girls Crack IT! – Mädchen und junge Frauen in nicht-traditionelle Berufe"
- Männer und Frauen in verschiedenen Berufen und mögliche Gründe für jene Segregation
- Einstellung zu, männlichen' und, weiblichen' Fähigkeiten.
- Lehrende als Role-Models
- Der Einfluss des Schultyps..
- Ein Lösungsweg
- Monoedukation.
- Positive Auswirkungen auf die Berufs- und Studienwahl von Absolventinnen
- Bildung der Geschlechtsidentität im monoedukativen Klassenverband…………………...
- Aufmerksamkeit der Lehrenden
- Geschlechtergerechte Sprache......
- Eine aktuelle (2004) Studie aus Oberösterreich
- Ansprechender Unterrichtsstoff
- Stereotype Verhaltensmuster
- Verhalten der Lehrpersonen
- Internationale Studien im Vergleich.....
- USA
- Australien..
- Neuseeland, Hong Kong.
- Kritisch betrachtet..........
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Arbeit befasst sich mit der Thematik der Geschlechtergerechtigkeit in der Schule und analysiert die Auswirkungen von Geschlechterrollenstereotypen auf die Lern- und Lebensbedingungen von Schülerinnen und Schülern. Die Arbeit untersucht die Rolle der Schule als Sozialisationsinstanz und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Koedukation für die Gleichstellung von Frauen und Männern ergeben.
- Die Rolle der Schule als Sozialisationsinstanz und ihre Auswirkungen auf die Geschlechterrollen
- Die Auswirkungen von Geschlechterrollenstereotypen auf das Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern
- Die Bedeutung von Vorbildfunktionen von Lehrenden und die Förderung von geschlechtergerechtem Verhalten
- Die Folgen von Geschlechterungleichheit für die Berufs- und Studienwahl von Frauen und Männern
- Die Monoedukation als möglicher Lösungsweg für eine geschlechtergerechtere Schule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Geschlechtergerechtigkeit in der Schule ein und stellt die Relevanz des Themas dar. Sie beleuchtet die Rolle der Schule als Sozialisationsinstanz und die Bedeutung von Geschlechterrollen in der Gesellschaft.
Das zweite Kapitel analysiert die Beschaffenheit des Schulsystems und die Auswirkungen von Geschlechterrollenstereotypen auf das Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern. Es werden verschiedene Aspekte beleuchtet, wie z.B. der Einfluss des sozialen Lehrplans, die Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern sowie die Vorbildfunktion von Lehrenden.
Das dritte Kapitel untersucht die Folgen von Geschlechterungleichheit für die Berufs- und Studienwahl von Frauen und Männern. Es werden zwei Studien vorgestellt, die die Unterschiede in der Berufswahl von Frauen und Männern beleuchten und mögliche Gründe für diese Segregation analysieren.
Das vierte Kapitel stellt die Monoedukation als möglichen Lösungsweg für eine geschlechtergerechtere Schule vor. Es werden die positiven Auswirkungen von getrennten Schulen auf die Berufs- und Studienwahl von Absolventinnen sowie die Bedeutung von geschlechtergerechter Sprache und der Aufmerksamkeit der Lehrenden für die Förderung von Gleichstellung diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Geschlechtergerechtigkeit, die Schule als Sozialisationsinstanz, Geschlechterrollenstereotypen, Koedukation, Monoedukation, Berufs- und Studienwahl, Gleichstellung von Frauen und Männern, Vorbildfunktion von Lehrenden, geschlechtergerechte Sprache und die Bedeutung von Bildung für die Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Rumersdorfer (Autor:in), 2009, Jungen lernen anders, Mädchen auch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126903
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