Alkohol ist Deutschlands Suchtmittel Nummer Eins. Häufig führt ein mäßig begonnener Alkoholkonsum zum Alkoholmissbrauch und somit zum Alkoholismus. Etwa 42.000 Menschen sterben jährlich durch die direkte oder indirekte Wirkung von Alkohol, die Polizei verzeichnet jedes Jahr mehr als 25.000 schwere Verkehrsunfälle mit Alkoholbeteiligung, von denen knapp ein Drittel der Unfallverursacher junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren sind (vgl. AOK, 2005, S. 13). Alkohol ist bei Jugendlichen die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz. Nach Ergebnissen einer Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben im Jahr 2008 „[…] rund drei Vierteil (75,8%) der 12- bis 17-Jährigen schon einmal Alkohol getrunken (BZgA, Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland, 2008). Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kam bei ihrer Untersuchung „Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2008“ zu folgenden Ergebnissen: Der Anteil der Jugendlichen, die im letzten Jahr mindestens wöchentlich irgendein alkoholisches Getränk getrunken haben, ging von 21,2% im Jahr 2004 auf 17,4% im Jahr zurück. Dieser Rückgang von 2004 bis 2008 ist sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Jugendlichen zu beobachten. Nach wie vor trinken aber deutlich mehr männliche Jugendliche regelmäßig Alkohol als weibliche Jugendliche. Nach Einführung der Sondersteuer auf spirituosenhaltige Alkopops im Jahr 2004 und andere auf Alkohol ausgerichtete Präventionsmaßnahmen ist die Häufigkeit des monatlichen Konsums dieser Getränke innerhalb eines Jahres deutlich zurückgegangen. Auch wenn der Genuss von alkoholischen Getränken in den letzten Jahren rückläufig zu sein scheint, ist er noch viel zu hoch, denn Missbrauchsformen wie „Koma saufen“ und „Flatrate-Trinken“ zeigen eine beunruhigende Entwicklung.
Es ist ein wichtiges Bedürfnis, Schüler frühzeitig über die Risiken von Alkoholkonsum zu informieren. Die Diskussionen um „Flatrate-Trinken“ und Koma-Tote durch Alkohol bieten den traurigen Anlass, das Thema im Unterricht aufzugreifen und die Aufmerksamkeit auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu lenken. Dabei werden nicht zunehmend die individuellen Gründe einzelner Jugendlicher, Alkohol zu trinken, in den Mittelpunkt gestellt, sondern Schüler sollen motiviert werden, Alkoholkonsum und dessen Folgen bewusst wahrzunehmen.
Gliederung
1. Lerngruppenanalyse
1.1 Allgemeine Zusammensetzung
1.2 Besonderheiten der Lernleistung
2. Formulierung der Lernziele
3. Fachwissenschaftliche Analyse
3.1 Jahresplan und Stoffverteilungsplan
3.2 Bedeutung des Inhalts der Unterrichtsstunde
3.3 Fachwissenschaftliche Betrachtung
4. Didaktisch-methodische Analyse
5. Literaturangaben
6. Verlaufsplanung
Anhang
A: Powerpoint-Folien
B: Alkohol-Quiz
1. Lerngruppenanalyse
1.1 Allgemeine Zusammensetzung
Im Klassenverband der Klasse 9a lernen 17 Schüler (10 Mädchen und 7 Jungen). Laut Stundenplan wird eine Unterrichtsstunde in Sozialkunde mittwochs in der dritten Stunde erteilt. Zu Beginn des neuen Schuljahres kam Vivica in die Lerngruppe und drei leistungsschwache Schüler verließen die Klasse. Seit dem zweiten Halbjahr lernt Victoria in der Klasse 9a. In den letzten Unterrichtsstunden machte diese Schülerin auf mich einen eher ruhigen Eindruck, arbeitete aber bei schriftlichen Arbeiten aktiv mit. Max lernt erst seit zwei Monaten in der Klasse 9a. Er wurde aus der 9b in die 9a versetzt. Er zeigt ein ruhiges Verhalten, arbeitet jedoch nicht immer aktiv am Unterrichtsthema mit. Die Lerngruppe ist insgesamt sehr diskussionsfreudig, wobei einige Schüler und Schülerinnen oftmals die Diskussionsregeln missachten. Gerade Patrick, Igor, Lesgin und Vivica sind aktiv am Unterricht beteiligt, fallen jedoch mehrfach durch unpassende Kommentare auf oder äußern sich ohne Meldung zum Thema. Lesgin und Vivica verteidigen ihre Meinungen ohne Kompromisse, dabei lassen sie oftmals andere Meinungen nicht gelten und reagieren bei einer Diskussion unangemessen. Anne, Thu, Sandra und Anja sind die leistungsstärksten Mädchen in der Klasse, arbeiten aktiv und gewissenhaft im Unterricht mit und zeigen somit ein förderliches und ruhiges Verhalten. Patricia ist die leistungsschwächste Schülerin, die sich aber seit dem neuen Schuljahr in ihren Noten verbessert hat und sich auch in ihrem Mitarbeitsverhalten steigerte, so dass angenommen werden kann, dass sie auch gedanklich am Unterricht teilnimmt. Gleichwohl ist sie eine langsam arbeitende Schülerin, die immer wieder motiviert werden muss.
Insgesamt ist die Klasse 9a eine nette und aufgeschlossene Lerngruppe, auch wenn bei bestimmten Themen eine gewisse Unruhe in der Klasse entsteht. Kommentare, auch passend zum Thema, werden ohne Meldung in das Unterrichtsgeschehen abgegeben. Allerdings entsteht daraus hin und wieder eine rege Diskussion zum Thema. Trotzdem weist die Lehrerin auf die Erforderlichkeit der Einhaltung von Gesprächsregeln hin.
1.2 Besonderheiten der Lernleistung
Die Schüler und Schülerinnen können wichtige Methoden des politischen Unterrichts anwenden. Im letzten Schuljahr sowie in den letzten Unterrichtseinheiten zu den Themen Recht und Medien wurden bestimmte Methoden ausprobiert und gefestigt. Sie können Texte und Fallbeispiele schriftlich oder mündlich bearbeiten und sind mit der Analyse von Karikaturen vertraut, auch wenn hier immer wieder auf die Auswertungskriterien hingewiesen werden muss.
Im Bereich der Sozialformen wurden in vielen Unterrichtsstunden Partner- und Gruppenarbeiten absolviert. Methoden wie Stationslernen, Schreibgespräch, Konfliktanalysen und Problemstudien sind bekannt und wurden erfolgreich praktiziert. Schwierigkeiten ergeben sich in den Aufteilungen der Partner und Gruppen. Besonders Patricia zeigte sich oftmals nicht in der Lage, mit einem Partner oder mehreren Partnern gemeinsam zu arbeiten. In der letzten Zeit der Unterrichtsarbeit hat sich dies etwas verbessert und sie arbeitet oft mit Steven zusammen. Lesgin, Thu, Sarah und Anne übernehmen häufig die Leitung der Gruppenarbeit und bringen somit die anderen Schüler in ihrer Arbeit voran, wobei hier darauf geachtet werden muss, dass nicht immer dieselben Schülerinnen und Schüler die aktive Rolle bei der Auswertung übernehmen. Schwierigkeiten bestehen noch bei der Präsentation der Arbeitsergebnisse. Hier können sich einige Schüler nicht angemessen ausdrücken, bleiben recht oberflächlich und äußern sich sehr kurz. Daran sollte zukünftig verstärkt, auch in anderen Unterrichtsfächern, gearbeitet werden. Insgesamt arbeitet die Klasse bei schriftlichen Aufgabenstellungen ruhig und konzentriert. Der Großteil der Schüler ist kooperativ, motiviert und zeigt Interesse am Fach und der Unterrichtseinheit. Die Mitarbeit, die Lernbereitschaft und das damit verbundene Lerntempo sind aber bei den für die Klasse interessanteren Themen höher.
2. Formulierung der Lernziele
Die Lernziele für die gesamte Unterrichtseinheit ergeben sich aus den Forderungen der Rahmenrichtlinien. Dort wird die Möglichkeit angegeben, dass die Schüler erkennen sollen, dass Sucht ein gesellschaftliches und politisches Problem darstellt Als Ziele für die heutige Stunde lassen sich die Folgenden formulieren:
Richtziel:
Entsprechend den Rahmenrichtlinien des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt
für die Sekundarschule sollen sich die Schülerinnen und Schüler in gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen unter anderem mit der Thematik Alkohol als Suchtproblem zurechtfinden, sie auf ihren Sinn, auf ihre Zwänge und Notwendigkeit hin befragen und nicht nur rational, sondern auch individuell beurteilen (vgl. RRL, 1997, S. 10).
Grobziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Fähigkeit und die Bereitschaft entwickeln, sich mit dem Themenspektrum Alkohol als Suchtproblem zielgerichtet auseinanderzusetzen und dessen Themenerschließungsmöglichkeiten zu erkennen. Sie können ihren Wissensstand zum Thema Alkohol überprüfen und werden motiviert, sich in den nächsten Unterrichtsstunden mit der Thematik auch kritisch auseinanderzusetzen.
Feinziele:
Kognitive Ziele
Die Schülerinnen und Schüler
- können ihr Vorwissen zum Thema Alkohol anhand von vorgegebenen themenbezogenen Begriffen wiedergeben.
- kennen unterschiedliche Schwerpunktsetzungen bei der Bearbeitung der Thematik.
- können aus einem Materialpool differenziert die für ihre Plakatgestaltung richtigen Inhalte finden und mit vergleichenden Betrachtungen Entscheidungen treffen.
- erkennen, dass das Thema Alkohol ein gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches Problem darstellt, indem sie die einzelnen Schwerpunkte der Thematik vorstellen.
- können ihre ersten Erkenntnisse in einem Kurzvortrag darlegen.
- überprüfen ihren Kenntnisstand durch ein Wissensquiz und erfahren weitere wichtige Aspekte.
Sozial-affektive Ziele
Die Schülerinnen und Schüler
- können sich innerhalb einer Gruppe selbst organisieren und selbstständig ihre Ergebnisse zusammentragen und wiedergeben.
- werden durch die spezielle Methode, das Themenspektrum Alkohol zu erschließen, motiviert, sich um eine aktive Mitarbeit zu bemühen.
- verfolgen den Unterricht aufmerksam, da vielfältiger Methodenwechsel vorherrscht.
- spüren, dass sie aktiv an der Unterrichtsgestaltung beteiligt sind.
3. Fachwissenschaftliche Analyse
3.1 Jahresplan und Stoffverteilungsplanung
Jahresplan Sozialkunde Klasse 9a
In der Klasse 9a werden folgende verbindliche Lernfelder behandelt:
1. Lernfeld: Recht
Zeitraum: 26.08.2008 bis 25.11.2008
Stundenzahl: 12
2. Lernfeld: Medien
Zeitraum: 04.12.2008 bis 18.03.2009 (vom 08.12.08 bis 19.12.08 Praktikum)
Stundenanzahl: 10
3. Lernfeld: Gesellschaft
Zeitraum: 18.03.2009 bis 10.06.2009 (Zensurenschluss am 12.06.2009)
Stundenanzahl: 10
Stoffverteilungsplan Sozialkunde 9a
Für das Lernfeld Gesellschaft mit seinem Schwerpunkt Sucht als gesellschaftliches und politisches Problem stehen neun Stunden zur Verfügung. Die zu haltende Unterrichtsstunde ist für die Schülerinnen und Schüler die erste Unterrichtsstunde dieser Stoffeinheit. In der folgenden Tabelle ist der Stoffverteilungsplan einzusehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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