In dem zu analysierenden Gedicht „Ein Anders“ (1624) von Martin Opitz schildert ein Ich den Einbruch der Nacht, welche der Welt Ruhe und Frieden schenkt. Dem Ich allerdings bringt die Nacht eine tiefe Traurigkeit, da es nun umso stärker an eine
verflossene Liebe denken muss. Die vermittelte Stimmung ist melancholisch und kummervoll. Es fällt ein strikt eingehaltenes Versmaß auf (durchgehend ein 4-hebiger Trochäus, auftaktlos alternierend; durchgängig Paarreim im Schema aabb), welches zum einen im Einklang mit Opitz´ strengem Formbewusstsein steht. Zum Anderen
stützt dieses strikte Versmaß die zuvor kurz beschriebene Thematik des Gedichts:
Der feste Rhythmus verschafft den Anschein von Unaufhaltsamkeit – es geht voran, voran, voran, immer gleich. Ebenso ergeht es dem Ich des Gedichts: Es erlebt – vermutlich wieder und wieder – den Einbruch der Nacht. Und wieder und wieder
kommt mit dem Aufblitzen der Sterne beim Ich der tiefe Liebeskummer auf, gleichermaßen unaufhaltsam wie der feste Rhythmus des Gedichts. Nachfolgend soll die Liebesdarstellung im Gedicht weiter analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Strophe 1
- Strophe 2
- Strophe 3
- Strophe 4
- Strophe 5
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Kurzinterpretation des Gedichts „Ein Anders“ von Martin Opitz analysiert die Darstellung der Liebe im Gedicht und untersucht deren Auswirkungen auf das lyrische Ich.
- Darstellung des Einbruchs der Nacht und ihrer Wirkung auf das Ich
- Gegenüberstellung des Ichs und der Allgemeinheit in Bezug auf die Nacht und die Sterne
- Verknüpfung der Sternenaugen mit der Liebsten und deren Bedeutung für das Ich
- Thematik der unerwiderten Liebe und die daraus resultierende Trauer des Ichs
- Kontrast zwischen der allgegenwärtigen Liebe und der Hilflosigkeit des Ichs
Zusammenfassung der Kapitel
Die erste Strophe beschreibt den Einbruch der Nacht und deren beruhigende Wirkung auf die Welt, während das Ich gleichzeitig von Sorgen heimgesucht wird. Die zweite Strophe zeigt die Freude der Allgemeinheit über den Sternenhimmel, während das Ich in tiefe Traurigkeit versinkt. In der dritten Strophe wird der Mangel an den „Liebsten Aügelein“ im Sternenhimmel deutlich, die Sterne werden zum Symbol für die Liebe des Ichs. Die vierte Strophe fokussiert sich auf die melancholischen Gefühle des Ichs, das von der Trennung von seiner Liebsten „Asteris“ gequält wird. Die fünfte Strophe verdeutlicht die Hoffnungslosigkeit der Liebesgefühle und die Sehnsucht des Ichs nach Vergessen.
Schlüsselwörter
Die Kurzinterpretation konzentriert sich auf die Darstellung der Liebe im Gedicht „Ein Anders“, die Thematik der unerwiderten Liebe und die daraus resultierende Trauer des Ichs. Wichtige Schlüsselwörter sind: Nacht, Sterne, Liebe, Leid, Erinnerung, Hilflosigkeit, Trennung, Kontrollverlust.
- Quote paper
- Sabrina Blume (Author), 2013, Die Liebesdarstellung in dem Gedicht "Ein Anders" (1624) von Martin Opitz. Eine Kurzinterpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1268918