Das Ziel dieser wissenschaftlichen Masterarbeit ist, die praktische Durchführbarkeit eines Optionsmodells für Personengesellschaften zu analysieren. Die Ergebnisse der Analyse sollen den Beitrag des Optionsrechtes zur Realisierung einer rechtsformneutralen Unternehmensbesteuerung in Deutschland sowohl quantitativ als auch qualitativ wiedergeben.
Das deutsche Unternehmenssteuerrecht differenziert zwischen zwei Besteuerungskonzepten. Die Gesellschafter einer Personengesellschaft unterliegen der Einkommensteuer, während Kapitalgesellschaften nach dem Körperschaftsteuergesetz veranlagt werden. Auf diese Weise erfahren Unternehmen beider Rechtsformen eine unterschiedliche Steuerbelastung, trotz gleicher wirtschaftlicher Aktivität.
Die Arbeit widmet sich insbesondere der Aufgabe, die Tragweite des Optionsmodells vor dem Hintergrund des deutschen Mittelstandes zu untersuchen. Dazu werden im Hauptteil Veranlagungssimulationen herangezogen, die ein deutsches mittelständisches Unternehmen abbilden. Diese Veranlagungsbeispiele stellen die Regelbesteuerung von Kapital- und Personengesellschaft gegenüber und vergleichen sie zudem mit drei potentiellen Praxisfällen des Optionsmodells. Grundlage dafür bilden die Ausarbeitungen des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) zur Umsetzung des Optionsmodells in Deutschland aus dem Jahre 2019.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Rechtsformabhängigkeit der Unternehmensbesteuerung
- 2.1 Besteuerung von Kapitalgesellschaften
- 2.2 Besteuerung von Personengesellschaften
- 2.3 Rechtsformabhängige Differenzierungsmerkmale
- 3 Rechtsformneutrale Unternehmensbesteuerung
- 3.1 Einkommensteuerrechtliches Integrationsmodell
- 3.1.1 Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG
- 3.1.2 Kritik an der Thesaurierungsbegünstigung
- 3.2 Körperschaftsteuerrechtliches Integrationsmodell
- 3.2.1 Optionsmodell für Personengesellschaften im deutschen Steuerrecht
- 3.2.2 Kritik am körperschaftsteuerlichen Optionsmodell
- 4 Das Optionsmodell im deutschen Steuerrecht
- 4.1 Ausübung des Optionsrechtes
- 4.1.1 Anwendungsvoraussetzung
- 4.1.2 Fiktiver Formwechsel
- 4.1.3 Behandlung des Sonderbetriebsvermögens während der Optionsausübung
- 4.1.3.1 Behandlung des Sonderbetriebsvermögens gemäß § 20 UmwStG
- 4.1.3.2 Vorschläge des IDW zur Behandlung des Sonderbetriebsvermögens
- 4.1.4 Gegenleistung und die Gewährung neuer Anteile
- 4.1.5 Steuerlicher Übertragungszeitpunkt
- 4.1.6 Auswirkungen auf die übernehmende Gesellschaft
- 4.1.7 Bindungsfrist
- 4.2 Rechtsfolgen der Optionsausübung
- 4.2.1 Besteuerung auf Ebene der optierten Personengesellschaft
- 4.2.2 Besteuerung auf Ebene der Gesellschafter
- 4.2.3 Die optierte Personengesellschaft im internationalen Abkommensrecht
- 4.3 Rückoption zur Veranlagung als Personengesellschaft
- 4.3.1 Fiktiver Formwechsel
- 4.3.2 Besteuerung der offenen Gewinnrücklagen
- 5 Analyse des französischen Optionsmodells
- 5.1 Personengesellschaften im französischen Steuerrecht
- 5.2 Rechtsfolgen der französischen Optionsausübung
- 5.3 Gegenüberstellung des französischen Optionsrechts und des deutschen Optionsmodells
- 6 Analyse des Optionsmodells für Personengesellschaften des deutschen Mittelstandes
- 6.1 Definition des deutschen Mittelstandes
- 6.2 Veranlagungssimulation der Rechtsformen nach geltendem Recht
- 6.2.1 Zu Grunde liegender Sachverhalt
- 6.2.2 Veranlagung nach geltendem Recht - Ergebnisdarstellung
- 6.3 Veranlagungssimulation der optierten Personengesellschaft
- 6.3.1 Veranlagungssimulation der optierten Personengesellschaft - Grundfall
- 6.3.1.1 Zu Grunde liegender Sachverhalt
- 6.3.1.2 Ausübung der Option
- 6.3.1.3 Rechtsfolgen der Optionsausübung
- 6.3.1.4 Steuerliche Belastung der optierten Personengesellschaft
- 6.3.2 Veranlagungssimulation der optierten Personengesellschaft – Zurückbehaltung von wesentlichen Betriebsgrundlagen
- 6.3.2.1 Zu Grunde liegender Sachverhalt
- 6.3.2.2 Ausübung der Option
- 6.3.2.3 Rechtsfolgen der Zurückbehaltung von wesentlichen Betriebsgeundlagen
- 6.3.2.4 Steuerliche Belastung der optierten Personengesellschaft
- 7 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit analysiert das Optionsmodell für Personengesellschaften im deutschen Steuerrecht. Ziel ist es, die rechtsformneutrale Besteuerung von Personengesellschaften zu untersuchen und die Vor- und Nachteile des Optionsmodells im Kontext des deutschen Mittelstandes zu beleuchten. Die Arbeit vergleicht das deutsche Modell zudem mit dem französischen System.
- Rechtsformabhängigkeit der Unternehmensbesteuerung in Deutschland
- Einkommensteuerrechtliche und körperschaftsteuerrechtliche Integrationsmodelle
- Das Optionsmodell für Personengesellschaften: Anwendung und Rechtsfolgen
- Vergleich des deutschen und französischen Optionsmodells
- Analyse des Optionsmodells für Personengesellschaften im deutschen Mittelstand
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der rechtsformneutralen Besteuerung ein und beschreibt die Problemstellung, die durch die rechtsformabhängige Besteuerung entsteht. Es grenzt das Thema der Arbeit ein und skizziert den Aufbau der folgenden Kapitel.
2 Rechtsformabhängigkeit der Unternehmensbesteuerung: Hier werden die unterschiedlichen Besteuerungssysteme für Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH, AG) und Personengesellschaften (z.B. OHG, KG) detailliert dargestellt. Der Fokus liegt auf den jeweiligen steuerlichen Konsequenzen und den daraus resultierenden Unterschieden. Es werden die relevanten gesetzlichen Grundlagen erläutert und die Unterschiede herausgearbeitet, um den Bedarf an einem rechtsformneutralen System zu verdeutlichen.
3 Rechtsformneutrale Unternehmensbesteuerung: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Ansätze zur rechtsformneutralen Besteuerung, insbesondere das einkommensteuerrechtliche und das körperschaftsteuerrechtliche Integrationsmodell. Es wird auf die Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG eingegangen und deren Kritikpunkte diskutiert. Das Optionsmodell für Personengesellschaften wird als zentraler Bestandteil des körperschaftsteuerrechtlichen Integrationsmodells vorgestellt und kritisch bewertet.
4 Das Optionsmodell im deutschen Steuerrecht: Dieses Kapitel analysiert ausführlich das Optionsmodell im deutschen Steuerrecht. Es beleuchtet die Voraussetzungen für die Ausübung des Optionsrechts, die Behandlung des Sonderbetriebsvermögens, die steuerlichen Auswirkungen auf die übernehmende Gesellschaft und die Gesellschafter sowie die Bindungsfrist. Die verschiedenen Aspekte der Optionsausübung und deren steuerliche Konsequenzen werden detailliert erklärt und anhand von Beispielen veranschaulicht.
5 Analyse des französischen Optionsmodells: In diesem Kapitel wird das französische Optionsmodell für Personengesellschaften vorgestellt und mit dem deutschen Modell verglichen. Die Unterschiede in den rechtlichen Regelungen und den steuerlichen Konsequenzen werden herausgearbeitet, um die jeweiligen Vor- und Nachteile aufzuzeigen und die Besonderheiten des französischen Systems im Kontext des internationalen Vergleichs zu beleuchten.
6 Analyse des Optionsmodells für Personengesellschaften des deutschen Mittelstandes: Dieses Kapitel wendet die theoretischen Erkenntnisse auf den deutschen Mittelstand an. Es definiert den deutschen Mittelstand und führt Veranlagungssimulationen für Personengesellschaften unter Anwendung des geltenden Rechts und des Optionsmodells durch. Die Simulationen zeigen die steuerlichen Auswirkungen des Optionsmodells für verschiedene Szenarien auf und analysieren die potenziellen Vorteile und Nachteile für Unternehmen des deutschen Mittelstandes.
Schlüsselwörter
Rechtsformneutrale Besteuerung, Optionsmodell, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, deutscher Mittelstand, § 34a EStG, § 20 UmwStG, Steuersimulation, Frankreich, Internationaler Vergleich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Rechtsformneutrale Besteuerung von Personengesellschaften
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit analysiert das Optionsmodell für Personengesellschaften im deutschen Steuerrecht. Sie untersucht die rechtsformneutrale Besteuerung von Personengesellschaften und beleuchtet die Vor- und Nachteile des Optionsmodells, insbesondere im Kontext des deutschen Mittelstandes. Ein Vergleich mit dem französischen System ist ebenfalls Bestandteil der Arbeit.
Welche Rechtsformen werden betrachtet?
Die Arbeit behandelt die Besteuerung von Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH, AG) und Personengesellschaften (z.B. OHG, KG) und die Unterschiede in deren Besteuerung. Der Fokus liegt dabei auf den steuerlichen Konsequenzen der jeweiligen Rechtsform und dem daraus resultierenden Bedarf an einem rechtsformneutralen System.
Was ist das Optionsmodell für Personengesellschaften?
Das Optionsmodell ermöglicht es Personengesellschaften, sich steuerlich wie eine Kapitalgesellschaft behandeln zu lassen. Die Arbeit analysiert detailliert die Voraussetzungen, Rechtsfolgen und steuerlichen Auswirkungen dieser Option, inklusive der Behandlung des Sonderbetriebsvermögens und der Bindungsfrist.
Welche Integrationsmodelle zur rechtsformneutralen Besteuerung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht das einkommensteuerrechtliche und das körperschaftsteuerrechtliche Integrationsmodell. Im Detail wird die Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG und das Optionsmodell als zentraler Bestandteil des körperschaftsteuerrechtlichen Integrationsmodells behandelt und kritisch bewertet.
Wie wird das Sonderbetriebsvermögen im Rahmen des Optionsmodells behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Behandlung des Sonderbetriebsvermögens gemäß § 20 UmwStG und berücksichtigt auch Vorschläge des IDW zu diesem Thema. Die steuerlichen Auswirkungen der Behandlung des Sonderbetriebsvermögens während der Optionsausübung werden detailliert erklärt.
Wie wird das deutsche Optionsmodell mit dem französischen Modell verglichen?
Die Arbeit vergleicht das deutsche und das französische Optionsmodell, um die Unterschiede in den rechtlichen Regelungen und den steuerlichen Konsequenzen aufzuzeigen und die jeweiligen Vor- und Nachteile herauszustellen. Der Vergleich dient der Einordnung des deutschen Systems im internationalen Kontext.
Welche Rolle spielt der deutsche Mittelstand in der Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Relevanz des Optionsmodells für Unternehmen des deutschen Mittelstandes. Es werden Veranlagungssimulationen durchgeführt, um die steuerlichen Auswirkungen des Optionsmodells unter verschiedenen Szenarien (Grundfall und Zurückbehaltung wesentlicher Betriebsgrundlagen) für Unternehmen des Mittelstandes darzustellen und zu bewerten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Rechtsformneutrale Besteuerung, Optionsmodell, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, deutscher Mittelstand, § 34a EStG, § 20 UmwStG, Steuersimulation, Frankreich, Internationaler Vergleich.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Rechtsformabhängigkeit der Unternehmensbesteuerung, Rechtsformneutrale Unternehmensbesteuerung, Das Optionsmodell im deutschen Steuerrecht, Analyse des französischen Optionsmodells, Analyse des Optionsmodells für Personengesellschaften des deutschen Mittelstandes und Zusammenfassung und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Thematik.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über den Inhalt jedes einzelnen Kapitels. Für detaillierte Informationen wird auf die vollständige Masterarbeit verwiesen.
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- Anonym (Author), 2021, Das Optionsmodell für Personengesellschaften des deutschen Mittelstandes. Einstieg in die rechtsformneutrale Besteuerung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1268855