Zum besseren Verständnis der Theorie von House (1971) soll nun zunächst die dem Modell zugrundegelegte Motivationstheorie von Vroom (1964) kurz er-läutert werden. Die Wert-Erwartungs-Theorie nach Vroom (1964) geht davon aus, dass die Motivation einer Person für eine bestimmte Aktivität (z.b. die Motivation bzw. Anstrengungsbereitschaft einen bestimmten Arbeitsauftrag zu erfüllen) das Produkt von Erwartungen und Werten der Person darstellt (Zimbardo & Gerrig, 2003).
Dabei unterscheidet Vroom (1964) zwei Arten von Erwartungen. Zum einen charakterisiert die Ergebniserwartung (expectancy bei Vroom) einer Person, die subjektiv wahrgenommene Wahrscheinlichkeit, dass durch ihre Arbeitsaktivität beziehungsweise Anstrengung ein bestimmtes unmittelbares Ergebnis erreicht wird (z.b. die Erwartung einer Person, dass durch sorgfältige Arbeit gute Qualität erreicht werden kann). Im Gegensatz dazu bezieht sich die Instrumentalitätserwartung (instrumentality bei Vroom) einer Person auf die subjektive Wahrscheinlichkeit mittelbarer Folgen, die zu angestrebten Belohnungen führen (z.b. die Erwartung einer Person, dass gute Qualität der Arbeitsleistung durch höhere Bezahlung belohnt wird). Die Werte oder Valenzen einer Person beinhalten dann die subjektive Bewertung und somit den Anreizwert der möglichen Belohnungen. Hierbei sind sowohl intrinsische (d.h. der Anreiz ergibt sich direkt durch die Ausübung der Tätigkeit) als auch extrinsische Valenzen (d.h. Belohnungen für die Ausübung der Tätigkeit und dabei beispielsweise eine höhere Bezahlung) möglich (Evans, 1987; Zimbardo & Gerrig, 2003).
Inhaltsverzeichnis
- Theoretischer Hintergrund
- Die Weg-Ziel-Theorie nach House (1971)
- Die Grundidee
- Die vier Führungsstile
- Die zwei Situationsvariablen
- Die Anwendung der Führungsstile
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Weg-Ziel-Theorie der Führung nach Robert J. House (1971) und analysiert deren Grundidee, die verschiedenen Führungsstile und die relevanten Situationsvariablen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Theorie zu verstehen, ihre Anwendungsmöglichkeiten zu beleuchten und ihre Relevanz für die Praxis der Führung zu diskutieren.
- Die Grundidee der Weg-Ziel-Theorie
- Die vier Führungsstile nach House (1971)
- Die Rolle von Situationsvariablen
- Die Anwendung der Theorie in der Praxis
- Kritik und Weiterentwicklung der Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den theoretischen Hintergrund der Weg-Ziel-Theorie und stellt sie in den Kontext der Kontingenztheorien der Führung. Es wird die Kritik an universellen Führungstheorien und die Entstehung der Kontingenztheorien in den 1960er Jahren erläutert. Zudem wird die Erwartungstheorie der Motivation nach Vroom (1964) als Grundlage der Weg-Ziel-Theorie vorgestellt.
Das zweite Kapitel widmet sich der Weg-Ziel-Theorie nach House (1971) und erläutert die Grundidee des Modells. Es werden die beiden zentralen Annahmen der Theorie vorgestellt, die sich auf die Akzeptierbarkeit des Führungsverhaltens und die motivationale Funktion der Führungskraft beziehen. Die Bedeutung der Zufriedenheit der Mitarbeiter und die Rolle der Führungskraft bei der Zielerreichung werden hervorgehoben.
Das dritte Kapitel fasst die wichtigsten Punkte der Weg-Ziel-Theorie zusammen und diskutiert ihre Relevanz für die Praxis der Führung. Es werden die Stärken und Schwächen der Theorie beleuchtet und mögliche Anwendungsbereiche in verschiedenen Führungssituationen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Weg-Ziel-Theorie, Führungsstile, Situationsvariablen, Motivation, Zufriedenheit, Erwartungstheorie, Kontingenztheorien, Führungspraxis und Führungsforschung.
- Arbeit zitieren
- Ellen Ziegler (Autor:in), 2007, Die Zusammenfassung und kritische Bewertung der Weg-Ziel-Theorie von Robert J. House, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126884
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