Die politische Urteilsbildung gehört mit zu den bedeutendsten Zielen des politischen Unterrichts und bildet eine der Kernkompetenzen, die innerhalb des demokratischen Systems den Schülern und Schülerinnen didaktisch vermittelt werden soll. Diese Arbeit beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Was ist ein politisches Urteil? Wie urteilt man „politisch“? Wie ist in Mecklenburg-Vorpommern die politische Urteilsbildung im Rahmenplan integriert? Was sind die Chancen und Grenzen des Prinzips?
Das politische Urteilen ist in hohem Maße von Rationalität und Moral bestimmt. Zunächst folgt der Begriff der Rationalität, der von Max Weber postulierten Zweck- und Wertrationalität, wobei die Zweckrationalität das verständigungsorientierte Urteilen aus einem Eigeninteresse des Individuums beschreibt. Das Individuum handelt bzw. urteilt im politischen Rahmen also primär aus eigenem Interesse, mit bestimmten Mitteln, um ein Ziel zu erreichen, dabei muss aber das Verständnis für die Beurteilung des Gegenübers gewahrt bleiben, da es sonst zu einem ziellosen Streitgespräch kommen kann.
Die Dimension der Pluralität in der Demokratie stellt ein Leitprinzip der Rationalität im politischen Kontext dar, Individuen, die in einer Demokratie Urteile fällen, müssen dies reflexiv und mit einer Akzeptanz für andere Positionen tun. Politische Urteile in einer Demokratie müssen demnach für alle Mitglieder als grundsätzlich anerkennungswürdig gesehen werden. Die Wertrationalität wird bestimmt durch eine persönliche Überzeugung des Individuums, also welche Gründe hinter der Wahl von Mitteln und des Zwecks stehen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 2.1 Kapitel 1: Was ist ein politisches Urteil?
- 2.1.1 Unterkapitel 2.1: Das Urteilsraster
- 2.1.2 Unterkapitel 2.2: Die Variablen der Qualifizierung
- 2.2 Kapitel 2: Anwendungsbeispiele des politischen Urteils
- 2.1 Kapitel 1: Was ist ein politisches Urteil?
- III. Schlussteil: Chancen und Risiken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das fachdidaktische Prinzip der politischen Urteilsbildung und beleuchtet seine Bedeutung im politischen Unterricht. Sie untersucht, was ein politisches Urteil ausmacht, wie es gebildet wird und welche Chancen und Risiken es im Kontext der Demokratie und des Bildungsprozesses birgt.
- Definition und Struktur eines politischen Urteils
- Rolle von Rationalität und Moral in der Urteilsbildung
- Anwendungen und Beispiele für die politische Urteilsbildung
- Chancen und Grenzen des Prinzips im Bildungskontext
- Integration der politischen Urteilsbildung in den Rahmenplan
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Was ist ein politisches Urteil? Dieses Kapitel beleuchtet die Definition des politischen Urteils und analysiert die beteiligten Faktoren wie Rationalität und Moral. Es werden die Dimensionen der Zweck- und Wertrationalität im Kontext der politischen Urteilsbildung erörtert sowie die Bedeutung des Beutelsbacher Konsenses für die Schülerorientierung hervorgehoben.
Kapitel 2: Anwendungsbeispiele des politischen Urteils In diesem Kapitel werden konkrete Anwendungsbeispiele des politischen Urteils im Unterricht vorgestellt. Dabei werden die unterschiedlichen Sichtweisen des Akteurs, des Betroffenen und des (demokratischen) Systems in den Fokus gerückt. Die Entstehung eines politischen Urteils im Unterricht wird ebenfalls beleuchtet und die Bedeutung der Meinungsbildung und der Einordnung in verschiedene Kategorien für den gemeinsamen Konsens hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Politische Urteilsbildung, Rationalität, Moral, Demokratie, Schülerorientierung, Beutelsbacher Konsens, Zweckrationalität, Wertrationalität, Effizienz, Legitimität, Sichtweisen, Meinungsbildung, Urteilskriterien, Vorurteile, Kontext, Folgenabschätzung, Variablen.
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- Nick Thoben (Author), 2022, Politische Urteilsbildung im Politikunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1268780