Dieser Unterrichtsentwurf arbeitet mit dem Wortschatz im Spanischen und richtet sich an 8. Klassen eines Gymnasiums.
Die Unterrichtseinheit basiert auf der Unidad 4 aus Encuentros 1 Edición 3000, die mit „Mi vida de cada día“ überschrieben ist. In dieser Unterrichtsstunde wird sich speziell mit dem Unterkapitel „¿Qué te gusta hacer?“ beschäftigt.
Diese Einheit beschäftigt sich zunächst mit Freizeitaktivitäten und thematisiert somit einen Lebensbereich, der jeden einzelnen Schüler betrifft. Infolgedessen bietet das Thema viele Gelegenheiten für Sprechanlässe. Die Schüler:innen lernen in dieser Einheit über Hobbys in ihrem persönlichen Alltag zu sprechen und zu sagen, was ihnen gefällt oder nicht gefällt. Um über eigene Freizeitaktivitäten sprechen zu können, ist das Erlernen der jeweiligen Wörter fundamental. Auch das Verb "gustar" wird in dieser Unterrichtseinheit neu eingeführt.
I. Theorie
1. WORTSCHATZ
1.1. Definition Wortschatz
- Lexikalisches Inventar einer Sprache, einer Sprecherin bzw. eines Lernenden
- Dynamisch: neue Wörter werden aufgenommen und andere vergessen
(vgl. Grünewald/Küster 2017: 170)
1.2. Wortschatz - drei Arten
-Aktiver Wortschatz - Der Lernende muss: den aktiven Wortschatz rezeptiv erkennen und spontan abrufen können, grammatische Formen bilden und sie produktiv verwenden können usw.
- Passiver Wortschatz: dem Lernenden bekannt, also rezeptiv verständlich, kann ihn aber nicht produzieren
- Potentieller Wortschatz: Lernender ist ihm noch nicht begegnet, versteht ihn aber, Grund: Verwandtschaft zwischen Sprachen (Interkomprehension)
(vgl. Grünewald/Küster 2017: 170)
1.3. Wortschatzlernen
- Noch kaum Erkenntnisse über Speicherung von sprachlichen Mitteln im „mentalen Lexikon“, doch: Lexik wird mit im Mentalen Lexikon nach Kategorien sortiert, ein Eintrag ist Teil mehrere „Netze“
-> Wortschatzerwerb sollte netzartig verlaufen und vielfältig sein, zum Bsp.: mehrkanaliges Lernen (auditiv, visuell, haptisch, kinästhetisch)
- Wörterbücher funktionieren so nicht
Wichtig beim Wortschatzlernen:
- in Vokabellisten keine Einzelwörter, besser einen Kontext hinzufügen und Mindmap- ähnliche Wörternetze mit Bildelementen
- individuelle Vorkenntnisse entscheidend -> Weltwissen, Primärsprache, Herkunftssprache, Fremdsprachen
- Semantische Bezüge hilfreich (Geschichten usw.), kontinuierlicher Gebrauch und Wiederholung -> um Lexik ins Langzeitgedächtnis zu bekommen
(vgl. Grünewald/Küster 2020: 172ff)
Semantisierung: „Vermittlung der Bedeutung einer lexikalischen Einheit“
- Einsprachige Semantisierung -> auf Spanisch: „definieren, umschreiben -> Synonyme, Antonyme, Ober- oder Unterbegriffen, Wortfamilie, Analogien“
- mehrkanalig arbeiten, nonverbal: Gestik, Mimik, Gegenstände, Bilder etc. Übungsphase: nach der Semantisierungsphase sollte der Wortschatz in einem kommunikativen Kontext eingeübt und gefestigt werden
- Bsp.: Bilder beschreiben, Wörternetze erstellen, Kreuzworträtsel
(vgl. Grünewald/Küster 2020: 175f)
2.ERFOLGREICHE WORTZSCHATZANEIGNUNG IM SPANISCHUNTERRICHT
2.1. Wortschatzaneignung
- Oberbegriff für:
- Wortschatzerwerb (implizit bzw. ungesteuert)
- Wortschatzarbeit (fremdgesteuert)
- Wörterlernen bzw. Vokabellernen (selbstgesteuert)
(vgl. Rössler 2008: 21)
2.2. Vokabellernstrategien vermitteln
- Bewusstmachung vorhandener Lerngewohnheiten und Strategien
- Präsentation (alternativer) lernstrategischer Verhaltensweisen
- Strategieerprobung anhand von Übungsaufgaben
- Evaluation der Erprobungserfahrungen
(vgl. Rössler 2008: 21)
2.3. Abwechslungsreiches Semantisieren
- Qualität der Wahrnehmung
- Exzeptionelle Art der Darbietung
- Emotionale Qualität der Lernsituation bzw. des pragmatischen Kontextes
- Grad der Geordnetheit der Präsentation
(vgl. Rössler 2008: 22)
2.4. Interkulturelle Wortschatzarbeit integrieren
- Fremdsprachige Wörter und idiomatische Wendungen sind oft mit kulturspezifischen Bedeutungen aufgeladen
- Deshalb sollten sie im Unterricht differenziert behandelt werden, denn Wörter sind unterschiedlich stark emotional geladen
(vgl. Rössler 2008: 23)
3.VERFÜGUNG ÜBER SPRACHLICHE MITTEL
3.1. Sprachliche Mittel in den Bildungsstandards
- Sprachliche Mittel -> Funktionale Bestandteile der Kommunikation
- Oberbegriff für:
- Wortschatz
- Grammatik
- Aussprache
- Intonation
- Orthografie
(vgl. Grünewald/Küster 2017: S. 168f)
3.2. Vokabeln inhaltlich vernetzen
- Wörter in Familien eingruppieren z.B. el trabajo - trabajador - trabajar
- Verbindungen mit anderen Fremdsprachen oder mit Fremdwörtern im Deutschen herstellen z.B. span. la solucion -frz. la solution - engl. solution
- Wörternetze anlegen z.B. Reihengliederung (Synonymik), Wortigel
- Neue Wörter im Satz üben z.B. odiar: Odio la müsica clasica.
(vgl. Steveker 2011: 85f)
3.3. Strategien für das effektive Wörterlernen
- Eine Vokabelkartei führen
- Eine Wortfeldkartei führen z.B. el colegio, la familia, la habitation
- Ein persönliches Wörterbuch führen z.B. Lieblingsspeisen, -musik
- Gedächtnisstützen nutzen z.B. Merkverse, Eselsbrücken
(vgl. Steveker 2011: 86f)
3.4. Vokabeln sinnvoll abprüfen
- Sätze bilden lassen
- Kollokationen ergänzen
- Das Gegenteil angeben
- Wortfamilien oder Wörternetze ergänzen
(vgl. Steveker 2011: 87f)
II. Unterrichtsplanun
a) Hinweise zur Klasse und unterrichtlicher Zusammenhang
Klassensituation und Unterrichtsvoraussetzungen:
Die Klasse 8a besteht aus 28 Schüler:innen, 18 Mädchen und 10 Jungen. Die Schüler:innen der 8a haben bereits Englisch als erste und Französisch als zweite Fremdsprache. Die spanische Sprache ist somit ihre dritte Fremdsprache. Die Gruppe befindet sich im ersten Lernjahr Spanisch.Die Schüler:innenbesuchen den Spanischunterricht dreimal in der Woche. Montags findet eine Doppelstunde statt. Mittwochs und freitags hat die Klasse 8a jeweils eine Einzelstunde, die 60 Minuten dauert.
Die Lernatmosphäre in der Klasse 8aist als angenehm zu beschreiben. Die Schüler:innen sind im Umgang miteinander sehr freundlich und hilfsbereit. Auch der Umgang mit den Lehrern verläuft sehr respektvoll. Die Klasse ist relativ aufmerksam und motiviert. Der Großteil der Schüler:innen zeigt großes Interesse an der spanischen Sprache. Mehr als die Hälfte der Schüler:innen arbeitet im Unterricht aktiv mit, auch bei Partner- oder Gruppenarbeit. Der Leistungsstand der Schüler:innen ist sehr unterschiedlich. Ein Schüler der Klasse 8a ist Muttersprachler und bringt somit verbesserte Sprachkenntnisse in Spanisch mit. Drei weitere Schüler:innen fallen auch durch sehr gute Sprachkenntnisse und einehohe Auffassungsgabe auf. Einzelne Schüler:innen sind jedoch eher zurückhaltend insbesondere in Phasen des Plenums. Um diese schüchternen Schüler:innen zum Mitmachen zu bewegen, sind Gruppen- und Partnerarbeiten geeignet.
Thema der Stunde und Einbettung der Stunde in die Unterrichtseinheit:
Die Unterrichtseinheit basiert auf der Unidad 4 aus Encuentros 1 Edicion 3000, die mit „Mi vida de cada dia“ überschrieben ist. In dieser Unterrichtsstunde werden wir uns speziell mit dem Unterkapitel „^Qué te gusta hacer? beschäftigen. Diese Einheit beschäftigt sich zunächst mit Freizeitaktivitäten und thematisiert somit einen Lebensbereich, der jeden einzelnen Schüler betrifft. Infolgedessen bietet das Thema viele Gelegenheiten für Sprechanlässe. Die Schüler:innen lernen in dieser Einheit über Hobbys in ihrem persönlichen Alltag zu sprechen und zu sagen, was ihnengefällt oder nicht gefällt. Um über eigeneFreizeitaktivitäten sprechen zu können, ist das Erlernen der jeweiligen Wörter fundamental. Auch das Verb gustar wird in dieser Unterrichtseinheit neu eingeführt.
In der letzten Unterrichtsstunde haben wir mit der neuen Unterrichtseinheit 4A begonnen. Im Mittelpunkt dieser Unterrichtsstunde standen der Schulalltag und die Noten. Zudem haben die Schüler:innen gelernt, auf Spanisch Stimmungslagen mit estar auszudrücken. Auch die indirekten Objektpronomen und das Verb dar wurden in der vergangenen Doppelstunde neu eingeführt. Da die Schüler:innen Nachmittagsunterricht hatten, wurden keine Hausaufgaben aufgegeben. Die folgende Unterrichtsstunde bietet sich optimal dafür an, den Wortschatz rund um Freizeitaktivitäten einzuführen, sodass die Schüler:innen auch über ihre außerschulischen Aktivitäten sprechen können. In der anschließenden Stunde wird der Text der Lektion „Qué te gusta hacer?“ eingeführt. Außerdem werden in der nachfolgenden Einzelstunde die beiden Adverbien también und tampoco eingeleitet. In dieser Einzelstunde liegt der Schwerpunkt vor allem beider Textkompetenz. Die Schüler:innen habendie besten Voraussetzungen, um den Text der neuen Einheit zu verstehen, da sie viele Vokabeln in der heutigen Unterrichtsstunde bereits lernen.
b) Didaktisch-methodische Überlegungen
Sachanalyse:
Im Mittelpunkt der Unterrichtsstunde steht die Freizeitgestaltung. Um über ihre Hobbys sprechen zu können, lernen die Schüler:innen einen wichtigen Wortschatz kennen. Die Schüler:innen setzen sich mit verschiedenen Aspekten der Freizeitgestaltung auseinander und beziehen die gewonnenen Erkenntnisse auf ihre Lebensgestaltung. Dies wird vor allem in der schüleraktivierenden Transferaufgabe umgesetzt. Das Thema Freizeit zieht sich durch die ganze Unterrichtsstunde. Auf jedem Arbeitsblatt werden die frisch erlernten Wörter vom Memory verwendet und bereits bekanntes Vokabular aus den vorherigen Unterrichtssequenzen aufgegriffen, das auch zu dem Thema Freizeit passt. Das neue Verb jugar kommt in den verschiedenen Aufgaben auch immer wieder vor. Durch das ständige Wiederholen wird deutlich gemacht, dass die Präposition a nach dem Verb jugar verwendet wird, wenn man sich auf das Spielen eines bestimmten Spiels bezieht.
Um auszudrücken, dass man etwas mag, wird im Spanischen das Verb gustar verwendet. In Kombination mit dem wertenden Verb gustar steht immer das indirekte Objekt. Wird das indirekte Objekt explizit genannt, also nicht nur als Pronomen, so steht davor die Präposition a.1 Das Verb gustar kommt zumeist in der dritten Person Singular oder der dritten Person Plural vor. Wir verwenden gusta, wenn das, was wir mögen, ein Nomen im Singular oder ein Verb im Infinitiv ist. Wenn es ein Nomen im Plural ist, verwenden wir gustan. Wenn wir ausdrücken wollen, dass wir etwas nicht mögen, dann fügen wir einfach ein no vor dem Pronomen hinzu.
Didaktische Analyse:
Um mit spanischsprachigen Personen kommunizieren und von Hobbys und persönlichen Interessen erzählen zu können, ist es fundamental, dass die Schüler:innen den dafür benötigten Wortschatz beherrschen. Beispielsweise bei interkulturellen Begegnungen, wie einem Schüleraustausch oder Auslandsjahr, kommt es zu solchen Situationen, in denen Smalltalk gehalten wird. Deshalb liegt auch der Kompetenzschwerpunkt dieser Unterrichtsstunde auf dem Sprechen. In dieser Unterrichtseinheit wird das Sprechen über die Freizeit geübt und neue Wörter dazugelernt. Im Einstieg reaktivieren die Schüler:innen bereits bekanntes Vokabular, das für das Thema Freizeit wichtig ist. Innerhalb der Unterrichtsstunde könnten beimErlernen des neuen Wortschatzes Probleme entstehen, wenndie Schüler:innen die neuen Wörter falsch aussprechen. Deshalb ist die Sicherung im Plenum von großer Bedeutung, sodass die Schüler:innen die richtige Aussprache sofort lernen.
Die indirekten Objektpronomen me, te, le, nos, os und les sind den Schüler:innen der Klasse 8a bereits vertraut. Somit haben sie die besten Voraussetzungen, um die neue Bildung des Verbs gustar zu erlernen. Besonders in dieser Unterrichtseinheit, die sich unter anderem mit Freizeitaktivitäten beschäftigt, bietet sich die perfekte Möglichkeit, das Verb gustar einzuführen. Mit Hilfe dieses Verbs können die Schüler:innen ausdrücken, welche Aktivitäten und Dinge ihnen gefallen oder missfallen. Im weiteren Verlauf der Unterrichtsstunde werden die erlernten Wörter auf die eigene Lebenswelt der Schüler:innen übertragen. Hierbei werden vor allem das Sprechen und der neue Wortschatz gefördert. Die Schüler:innen tauschen sich im Omniumkontakt mit ihren Klassenkameraden über ihre Vorlieben und Interessen aus. Auf diese Weise ist ein hoher Sprachumsatz in kurzer Zeit mit zahlreichen Gesprächspartnern möglich, denn das Ziel der Unterrichtsstunde ist, dass die Schüler:innen den neu erlernten Stoff in einem Gespräch anwenden können. Die Progression innerhalb der Unterrichtsstunde zeigt sich an den verschiedenen Aufgaben, die ein Fortschreiten von Leichtem zu Schwerem und freiere Übungen zum Motiv haben.
Ziele und angestrebte Kompetenzen:
In dieser Stunde sollen die neuen Wörtereingeführt werden, ehe die Schüler und Schülerinnen diese dann in schriftlichen und mündlichen Übungen praktisch anwenden.
Kompetenz Sprechen- an Gesprächen teilnehmen
- Die Schülerinnen „können ein einfaches Gespräch über vertraute - persönlich und gesellschaftlich relevante - Themen beginnen, aufrechterhalten und beenden, dabei den Gesprächsverlauf aktiv gestalten und sich zunehmend spontan und flüssig äußern1, indem sie ihre eigenen Interessen und Hobbys ausdrücken können und sagen können, ob ihnen etwas gefällt oder nicht.2
[...]
1 Cf. Garda, Encarnacion Guerrero/Tort, Nüria Xicota (2019): Universo.ele 1: Spanisch für Studierende. München: Hueber.
2 Cf. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2016): Bildungsplan des Gymnasiums: Spanisch als dritte Fremdsprache. Villingen-Schweningen: Neckar-Verlag, S. 15.
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