Sich mit Montesquieu zu beschäftigen ist schon aus
philosophiegeschichtlichen Gründen unumgänglich. Als eine der
herausragenden Persönlichkeiten der politischen Aufklärung hat er durch
sein Wirken, insbesondere durch das hier in Auszügen behandelte Werk, im
Vorfeld der Französischen Revolution wichtige Ideen geliefert, die später
zur Ausarbeitung der neuzeitlichen demokratischen Verfassungen führten.
Die heutigen Demokratien der westlichen Welt lassen sich zurückführen auf
das von ihm aufgenommene und im Esprit des lois erweiterte Modell der
lockeschen Gewaltenteilung.
Darüber hinaus ergibt sich jedoch auch gerade in diesen Tagen noch eine
besondere Aktualität Montesquieus. Zu Zeiten, in denen sich nahezu die
gesamte westliche Welt dem „Kampf gegen den internationalen
Terrorismus“ verschrieben hat und es auf der Erde mehr Kriege gibt als je
zuvor in ihrer Geschichte, muß man darüber nachdenken, was Begriffe wie
Freiheit und Schutz des Bürgers in unseren Gesellschaften bedeuten und wie
sie sich zueinander verhalten. Auch müssen wir fortwährend prüfen, in wie
weit wir unserem Selbstverständnis als freiheitlich geordnete Gesellschaften
gerecht werden. Dies gilt in besonderem Maße, wenn wir uns anschicken,
als Vorbild gelten zu wollen für heute noch nicht demokratisch verfaßte
Staaten. Vor diesem Hintergrund also ist es sehr ratsam, neben anderen
politischen Aufklärern wie Locke, Rousseau oder Voltaire, um nur wenige
aufzuführen, auch Montesquieu und sein Verständnis von Freiheit wieder
verstärkt in unser Blickfeld zu rücken. Dieses Verständnis wird zwar nicht
ausschließlich, jedoch zu einem großen Teil im Esprit des lois deutlich.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- A) Die politische Freiheit
- 1) Darstellung des Themas im Esprit des lois
- 2) Worin die Freiheit besteht
- B) Die Realisierung politischer Freiheit
- 1) Wie politische Freiheit verfassungsmäßig erreicht werden kann - das Beispiel England
- 1.1) Die Gewaltenteilung
- 1.2) Die gesetzgebende Gewalt
- 1.3) Die ausführende Gewalt
- 1.4) Die richterliche Gewalt
- 2) Wie man Freiheit schafft in ihrem Bezug zum Bürger
- 2.1) Die Strafgesetze
- 2.2) Die Klassifizierung der Straftaten
- 2.3) Die Wesensgleichheit von Verbrechen und Strafe
- 2.4) Differenzierung der Strafen bezüglich der Proportionalität zum Verbrechen
- 3) Wie weit die Freiheit reicht
- 1) Wie politische Freiheit verfassungsmäßig erreicht werden kann - das Beispiel England
- Schlußbemerkungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Konzept der politischen Freiheit im Werk von Montesquieu, insbesondere im "Esprit des lois". Er analysiert die Bedingungen für die Verwirklichung von Freiheit in einer Gesellschaft und untersucht, wie diese durch die Verfassung und die Gesetzgebung gesichert werden kann. Der Text beleuchtet die Bedeutung der Gewaltenteilung, die Rolle der Strafgesetze und die Frage, wie weit die Freiheit des Bürgers reichen kann.
- Politische Freiheit im Kontext der Verfassung
- Die Gewaltenteilung als Garant für Freiheit
- Die Rolle der Strafgesetze für die Freiheit des Bürgers
- Die Grenzen der Freiheit in einer Gesellschaft
- Montesquieu und die politische Aufklärung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Montesquieu als eine der herausragenden Persönlichkeiten der politischen Aufklärung vor und betont die Aktualität seines Werkes im Kontext des "Kampfes gegen den internationalen Terrorismus". Der Text untersucht die Bedeutung von Freiheit und Schutz des Bürgers in modernen Gesellschaften und zeigt die Relevanz von Montesquieus Gedanken für die heutige Zeit.
Im ersten Teil des Textes wird die politische Freiheit im "Esprit des lois" analysiert. Montesquieu unterscheidet zwischen der Freiheit im Verhältnis zur Verfassung und der Freiheit im Verhältnis zum Bürger. Er betont, dass politische Freiheit nicht darin besteht, alles zu tun, was man will, sondern sich innerhalb der Gesetze frei zu bewegen. Die Sicherheit des Bürgers vor Übergriffen und staatlicher Willkür wird als wesentlicher Bestandteil der politischen Freiheit hervorgehoben.
Der zweite Teil des Textes befasst sich mit der Realisierung politischer Freiheit. Montesquieu zeigt am Beispiel Englands, wie die Gewaltenteilung die Macht begrenzt und Machtmissbrauch verhindert. Er analysiert die verschiedenen Gewalten (gesetzgebende, ausführende, richterliche) und ihre Rolle bei der Sicherung der Freiheit. Der Text beleuchtet auch die Bedeutung der Strafgesetze für die Freiheit des Bürgers und die Notwendigkeit einer angemessenen Strafjustiz.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die politische Freiheit, die Gewaltenteilung, die Strafgesetze, die Sicherheit des Bürgers, Montesquieu, die politische Aufklärung und die Bedeutung von Freiheit in modernen Gesellschaften. Der Text analysiert die Bedingungen für die Verwirklichung von Freiheit in einer Gesellschaft und untersucht, wie diese durch die Verfassung und die Gesetzgebung gesichert werden kann.
- Quote paper
- Thorsten Schülke (Author), 2002, Freiheit und Schutz des Bürgers in Montesquieu: De l'esprit des lois, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126729
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