Der „Labeling Approach“ ist ein relativ neuer Ansatz der Soziologie abweichenden Verhaltens. Er beschreibt das Phänomen Kriminalität vor allem von den Reaktionen und Sanktionen der Gesellschaft her. Demnach ist Devianz keine im Handeln des betrachteten Täters auffindbare Qualität, sondern eine Konsequenz der Anwendung von Regeln und Sanktionen auf den Täter. Der Täter wird damit etikettiert, also „gelabelt". Beim „Labeling Approach" darf die Außenseiter-Theorie von Howard S. Becker natürlich nicht außen vor gelassen werden. Becker beschreibt abweichendes Verhalten am Beispiel von Außenseitern wie Marihuana-Raucher oder Tanzmusiker. Mit Siegfried Lamnek werden die Theorien, Gemeinsamkeiten und Variationen des „Labeling Approach" erklärt. Schließlich werden die vorgestellten Ausführungen mit den „Neuen Perspektiven in der Kriminologie" von Fritz Sack verglichen. Sack nennt zunächst die Ziele der Analyse abweichenden Verhaltens und wendet sich dann den Wurzeln der Kriminalität zu. Er beschäftigt sich schließlich mit der Pluralität von Normensystemen.
Inhaltsverzeichnis
- Definition „Labeling Approach„
- Howard S. Becker
- Definition nach Becker
- Der Zusammenhang zwischen abweichendem Verhalten und Außenseitern
- Verschiedene Arten abweichenden Verhaltens
- Beispiele abweichenden Verhaltens nach Becker: der Marihuana-Raucher und der Tanzmusiker
- Siegfried Lamnek: Die Theorien des „Labeling Approach„
- Die Begriffe des „Labelns„ nach Rüther
- Howard S. Becker: „Außenseiter„
- Definition „ Außenseiter„ nach Becker
- Der Zusammenhang zwischen abweichendem Verhalten und Außenseitern
- Verschiedene Arten abweichenden Verhaltens
- Beispiele abweichenden Verhaltens nach Becker: der Marihuana-Raucher und der Tanzmusiker
- Siegfried Lamnek: Die Theorien des „Labeling Approach„
- Die 5 Begriffe des „Labelns„ nach Rüther
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Der „Labeling Approach„: Howard S. Becker, Siegfried Lamnek und Werner Rüther" befasst sich mit dem „Labeling Approach", einem soziologischen Ansatz, der sich mit der Entstehung und Bedeutung von abweichendem Verhalten auseinandersetzt. Der Text analysiert die Theorien von Howard S. Becker, Siegfried Lamnek und Werner Rüther, die maßgeblich zur Entwicklung und Verbreitung des „Labeling Approach" beigetragen haben.
- Die Entstehung und Definition des „Labeling Approach„
- Die Rolle von gesellschaftlichen Regeln und Normen bei der Entstehung von abweichendem Verhalten
- Die Bedeutung von Zuschreibungsprozessen und Etikettierungen
- Die Auswirkungen von „Labeln„ auf das Selbstbild und das Verhalten von Individuen
- Die verschiedenen Arten und Beispiele abweichenden Verhaltens
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Textes widmet sich der Definition des „Labeling Approach" durch Howard S. Becker. Becker argumentiert, dass abweichendes Verhalten nicht von der Handlung selbst, sondern von der Reaktion der Gesellschaft auf diese Handlung bestimmt wird. Die Gesellschaft definiert Regeln und Normen, deren Verletzung als abweichendes Verhalten gilt. Die Anwendung dieser Regeln auf bestimmte Personen führt zur Etikettierung als Außenseiter. Becker illustriert seine Theorie anhand von Beispielen wie dem Marihuana-Raucher und dem Tanzmusiker, die aufgrund ihrer abweichenden Lebensweise von der Gesellschaft als Außenseiter abgestempelt werden.
Der zweite Teil des Textes beleuchtet die Theorien des „Labeling Approach" von Siegfried Lamnek. Lamnek erweitert Beckers Ansatz und argumentiert, dass die Normsetzung allein noch nicht abweichendes Verhalten konstituiert. Erst durch die Anwendung von Normen wird Verhalten zu konformem oder zu abweichendem Verhalten. Lamnek betont die selektive Natur von Definitions- und Zuschreibungsprozessen, die durch gesellschaftliche Machtverhältnisse beeinflusst werden. Er zeigt auf, wie die Etikettierung als abweichend den Handlungsspielraum von Individuen einschränkt und zu sekundär abweichendem Verhalten führen kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den „Labeling Approach", abweichendes Verhalten, Außenseiter, Etikettierung, Normsetzung, gesellschaftliche Regeln, Definitions- und Zuschreibungsprozesse, Machtverhältnisse, sekundäres abweichendes Verhalten, Selbstdefinition, Identität und soziale Kontrolle.
- Arbeit zitieren
- Sonja Deml (Autor:in), 2002, Der Labeling Approach. Howard S. Becker, Siegfried Lamnek und Werner Rüther, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12668
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