Exkursionsprotokoll zur eintägigen Exkursion durch den Verdichtungsraum Stuttgart, der im Rahmen der Vorlesung "Einführung in die Humangeographie" abgehalten wurde. Am 12. Dezember 2008 fand die eintägige Exkursion (Gruppe B) des Moduls „Einführung in
die Anthropogeographie“ unter Leitung von Prof. Dr. Heinrich Pachner durch den
Verdichtungsraum Stuttgart statt. Sie war als Busexkursion konzipiert, viele Sachverhalte
wurden vom Exkursionsleiter beim Vorbeifahren erläutert, bei einigen markanten Punkten
wurde jedoch ein Zwischenhalt eingelegt.
Verbunden mit der Exkursion waren verschiedene Zielsetzungen. So sollte ganz allgemein der
Verdichtungsraum Stuttgart kennen gelernt und differenziert werden, sowie Verständnis des
städtischen Lebens im Verdichtungsraum mit all seinen Standortfaktoren und räumlichen
Konflikten gewonnen werden.
Diesbezüglich wurden zunächst die Begriffe Verdichtungsraum, Region und Metropolregion
definiert und gegeneinander abgegrenzt.
Unter einem Verdichtungsraum wird allgemein ein Gebiet verstanden, in welchem die
Siedlungs- und Verkehrsflächenanteile bei mindestens 11,65% liegen und die Siedlungsdichte
mindestens 3620,33 Einwohner pro km2 beträgt.
Ganz allgemein sind Verdichtungsräume großflächige Gebiete mit stark
überdurchschnittlicher Siedlungsverdichtung und intensiver innerer Verflechtung. Zum
Verdichtungsraum Stuttgart gehören daher (außer dem Kreis Stuttgart) die Landkreise
Heilbronn, Ludwigsburg, Waiblingen, Esslingen, Göppingen, Böblingen, Tübingen,
Reutlingen, Pforzheim und Karlsruhe, das noch in den 80er Jahren einen eigenen
Verdichtungsraum darstellte (wenngleich sich die Kriterien zur Definition eines
Verdichtungsraumes seit dem geändert haben).
Im Gegensatz dazu stellt die Region Stuttgart ein Gebiet dar, zu welchem außer der
Landeshauptstadt mit knapp 600.000 Einwohnern die Landkreise Ludwigsburg, Rems-Murr-
Kreis, Göppingen, Esslingen und Böblingen zählen. In dieser arbeiten und leben rund 2,7
Millionen Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.) Exkursionsroute
- 2.) Die sieben Teilgebiete der Exkursion „Verdichtungsraum Stuttgart“: Beobachtungen und Argumentation
- 2.1) Filder als großstadtnaher Gunstraum
- 2.2) Neckartal als Verkehrs- und Entwicklungsachse
- 2.3) Wohnsiedlungen am Großstadtrand (Freiberg und Kornwestheim)
- 2.4) Industrieviertel, -stadt und -gebiet im Norden und Westen Stuttgarts
- 2.5) Stuttgarter City mit (groß)städtischen Vierteln
- 2.6) Urbane Landwirtschaft im Strohgäu
- 2.7) Schönbuch: Naherholung und ökologische Ausgleichsfunktion
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Exkursion „Verdichtungsraum Stuttgart“ im Rahmen des Moduls „Einführung in die Anthropogeographie“ hatte zum Ziel, den Verdichtungsraum Stuttgart kennenzulernen und zu verstehen. Dabei sollten die Besonderheiten des städtischen Lebens im Verdichtungsraum, die Standortfaktoren und die räumlichen Konflikte beleuchtet werden.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Verdichtungsraum, Region und Metropolregion
- Analyse der Standortfaktoren und Entwicklungen in verschiedenen Teilgebieten des Verdichtungsraumes Stuttgart
- Beobachtung und Interpretation der räumlichen Strukturen und Prozesse im Verdichtungsraum
- Bewertung der Auswirkungen der Verdichtung auf die Lebensqualität und die Umwelt
- Diskussion der Herausforderungen und Chancen des Verdichtungsraumes Stuttgart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Exkursion startete in Tübingen und führte über die Filderebene, die als großstadtnaher Gunstraum mit einem milden Klima, fruchtbarem Lößboden und guter Verkehrsanbindung gilt. Die Filderebene ist geprägt von einer Verstädterung und Suburbanisierung, wobei ehemalige Bauerndörfer wie Plieningen zu verstädterten Gemeinden mit einem hohen Anteil an Dienstleistungsangeboten geworden sind. Die Landwirtschaft spielt jedoch weiterhin eine wichtige Rolle, insbesondere die Produktion von Nahrungsmitteln für die nahe liegende Großstadt.
Das Neckartal mit den Städten Esslingen und Untertürkheim bildet eine wichtige Verkehrs- und Entwicklungsachse. Esslingen verfügt über eine gute Verkehrsanbindung durch die B10, das Eisenbahnnetz und den Neckar, der auch heute noch zum Warentransport genutzt wird. Die Stadt ist geprägt von einer Mischung aus Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen.
Die Exkursion führte weiter an den Großstadtrand Stuttgarts, wo sich Wohnsiedlungen wie Freiberg und Kornwestheim befinden. Diese Siedlungen entstanden in den 1960er und 1970er Jahren und sind geprägt von einer hohen Bevölkerungsdichte und einer starken Orientierung an der Automobilindustrie. Die Wohnsiedlungen bieten eine gute Infrastruktur und eine hohe Lebensqualität, jedoch sind sie auch mit Problemen wie Verkehrsproblemen und einem Mangel an Grünflächen konfrontiert.
Im Norden und Westen Stuttgarts befinden sich Industrieviertel, -städte und -gebiete, die von der Automobilindustrie geprägt sind. Die Stadt Stuttgart ist ein wichtiger Standort für die Automobilindustrie und beherbergt zahlreiche Unternehmen wie Daimler, Porsche und Bosch. Die Industriegebiete sind geprägt von einer hohen Konzentration an Arbeitsplätzen, aber auch von Umweltbelastungen und Verkehrsproblemen.
Die Stuttgarter City ist geprägt von einer hohen Bevölkerungsdichte, einer vielfältigen Infrastruktur und einer großen Anzahl an Dienstleistungsangeboten. Die City ist ein wichtiger Wirtschafts- und Kulturstandort und beherbergt zahlreiche Museen, Theater und Einkaufszentren. Die City ist jedoch auch mit Problemen wie Verkehrsproblemen, Lärm und hoher Kriminalität konfrontiert.
Das Strohgäu ist eine Region im Westen Stuttgarts, die geprägt ist von einer ländlichen Struktur und einer hohen landwirtschaftlichen Nutzung. Die Region ist bekannt für ihre Obst- und Gemüseanbau und bietet eine hohe Lebensqualität. Die Region ist jedoch auch mit Problemen wie der Abwanderung von jungen Menschen und der Konkurrenz durch die Großstadt Stuttgart konfrontiert.
Der Schönbuch ist ein Waldgebiet im Süden Stuttgarts, das eine wichtige Naherholungsfunktion für die Stadtbewohner erfüllt. Der Schönbuch bietet eine hohe Biodiversität und ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Der Schönbuch ist jedoch auch mit Problemen wie der Abholzung und der Belastung durch den Tourismus konfrontiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Verdichtungsraum Stuttgart, die Metropolregion Stuttgart, die Standortfaktoren, die räumlichen Konflikte, die Verstädterung, die Suburbanisierung, die Industrie, die Dienstleistungen, die Landwirtschaft, die Naherholung und die Umweltbelastungen.
- Arbeit zitieren
- Joachim Graf (Autor:in), 2008, Exkursionsprotokoll zur eintägigen Exkursion „Verdichtungsraum Stuttgart“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126599
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.