Russland versucht seit geraumer Zeit, mittels Infrastrukturprojekten den Osten der Ukraine an sich zu binden und vom russischen Festland abhängig zu machen. Davon ist insbesondere die Krim betroffen, die dank ihrer strategisch wichtigen Lage am Schwarzen Meer und ihrem großen russischen Bevölkerungsanteil für Moskau von besonderem Interesse ist. Um diese Einflussnahme soll es in dieser Arbeit gehen. Dabei soll sich im Wesentlichen auf die zivilen Infrastrukturen aus Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie der Verkehrsinfrastruktur auf der Krim konzentriert werden, um eine militärische Sichtweise zu vermeiden und den Territorialkonflikt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Es gilt daher zu fragen, wie Russland mittels Infrastrukturen versucht, die Krim in russisches Staatsgebiet einzugliedern und zu einem umfassenden russisch-krimschen Raum formt.
Wie Länder mittels Infrastrukturen zu einem einheitlichen Raum zusammenwachsen können, haben Sven Opitz und Ute Tellmann mit ihrer Idee von "Europe as Infrastructure" gezeigt. Laut den Autoren konnte sich Europa nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs durch ein dichtes Netz aus infrastrukturellen Verbindungen zu einer uniformen Einheit entwickeln und so über die Jahrzehnte zu einem gemeinsamen europäischen Raum zusammenwachsen. Diesen verbindenden Effekt könnte sich Russland im Fall der Krim ebenso zunutze machen. Die Idee von "Europe as Infrastructure" bildet damit den theoretischen Rahmen dieser Arbeit und soll auf die Krim übertragen werden. Es wird erwartet, dass Russland mittels Infrastrukturen versucht, Verbindungen zwischen der Krim und dem russischen Festland herzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der theoretische Rahmen: Die Idee hinter Europe as Infrastructure
- Russlands Einfluss auf der Krim mittels Infrastrukturen
- Wasserversorgung
- Stromversorgung
- Gasversorgung
- Verkehr
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, wie Russland mittels Infrastrukturprojekten die Krim in sein Staatsgebiet einzugliedern versucht. Der Fokus liegt dabei auf zivilen Infrastrukturen wie Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie der Verkehrsinfrastruktur. Die Arbeit zielt darauf ab, den Territorialkonflikt zwischen Russland und der Ukraine aus einer anderen Perspektive zu betrachten, indem sie die Rolle von Infrastrukturen bei der Einflussnahme und Integration beleuchtet.
- Der Einfluss von Infrastruktur auf die Integration der Krim in Russland
- Die Rolle von Europe as Infrastructure als theoretischer Rahmen
- Die Analyse von Infrastrukturprojekten in den Bereichen Wasser, Strom, Gas und Verkehr
- Die Bewertung der Konnektivität zwischen der Krim und Russland
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten für die Integration der Krim in den russischen Raum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet den Kontext des russischen Einflusses auf die Krim und die Annexion der Halbinsel im Jahr 2014. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, den Konflikt aus einer nicht-militärischen Perspektive zu betrachten und dabei die Rolle von Infrastrukturen zu analysieren.
Der theoretische Rahmen: Die Idee hinter Europe as Infrastructure
Dieses Kapitel erläutert das Konzept von Europe as Infrastructure, das von Sven Opitz und Ute Tellmann entwickelt wurde. Die Idee besagt, dass Europa durch den Aufbau eines dichten Netzwerks an infrastrukturellen Verbindungen nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer einheitlichen Einheit zusammenwuchs. Dieser theoretische Rahmen wird in der Arbeit auf die Krim angewandt, um zu untersuchen, ob Russland mit Hilfe von Infrastrukturen versucht, Verbindungen zwischen der Krim und dem russischen Festland herzustellen.
Russlands Einfluss auf der Krim mittels Infrastrukturen
Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Bereiche der zivilen Infrastruktur auf der Krim, darunter die Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie die Verkehrsinfrastruktur. Es analysiert die Bemühungen Russlands, die Krim durch den Aufbau dieser Infrastrukturen zu integrieren. Die Analyse erfolgt in drei Schritten: Quantität, Qualität und Konnektivität.
Fazit
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Herausforderungen und Möglichkeiten für die zukünftige Entwicklung der Krim und ihre Integration in den russischen Raum. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse aus den einzelnen Kapiteln hervorgehoben und die Bedeutung von Infrastrukturen für die politische und gesellschaftliche Entwicklung der Halbinsel betont.
Schlüsselwörter
Infrastruktur, Europe as Infrastructure, Krim, Russland, Ukraine, Integration, Einflussnahme, Wasserversorgung, Stromversorgung, Gasversorgung, Verkehrsinfrastruktur, Konnektivität.
- Quote paper
- Nils Keukert (Author), 2022, Russische Infrastrukturprojekte auf der Krim. Eine Analyse nach dem Konzept von "Europe as Infrastructure", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1265591