[...] Am Beginn der Untersuchung soll zur kulturhistorischen Kontextualisierung ein kurzer Abriss des Diskurses zur Lyrik nach und über Auschwitz stehen; an diesen soll ein theoretisch orientierter Abschnitt anschließen, in dem die Problematik der literarischen, insbesondere aber der Lyrikübersetzung anhand der translationstheoretischen Überlegungen Walter Benjamins dargestellt werden soll. Darüber hinaus soll aber auch die Anwendbarkeit dieses Konzepts auf Paul Celans Lyrik - wie von Shira Wolosky in einer umfassenden Abhandlung thematisiert - verhandelt werden, indem an Benjamins Theorie anknüpfende Übersetzungsstrategien für die adäquate Übertragung von Paul Celans Gedichten exemplarisch erprobt werden.
Anschließend soll in der Analyse zweier aktueller englischsprachiger Übersetzungen von Michael Hamburger und Pierre Joris der Versuch unternommen werden, die Übertragung bzw. die Übertragbarkeit der poetischen Charakteristika Paul Celans ins Englische zu analysieren. Zunächst sollen die von den beiden Übersetzern geäußerten Überlegungen in Hinblick auf die jeweilige Zielsetzung der Übertragungen erörtert werden, um erste Anhaltspunkte für gemeinsame und divergierende Zugänge zu gewinnen.
Anschließend sollen die wesentlichsten Schwierigkeiten der Übersetzung von Paul Celan an mehreren Textbeispielen näher beleuchtet werden, wobei zunächst die Übersetzung von Neologismen und die Problematik der Mehrdeutigkeit in Zentrum der Analyse stehen sollen. Das folgende Kapitel soll dann gesondert der Frage der Verankerung Celans in der deutschen Sprache nachgehen, da, wie deutlich gemacht werden soll, die Schwierigkeit der Übersetzung im Fall Celans auch wesentlich in dieser begründet liegt, Den analytischen Teil der Untersuchung abrunden soll dann eine detaillierte Analyse von zwei der bekanntesten Gedichten Paul Celans, Todesfuge und Todtnauberg. Anhand der Gegenüberstellung der von den Übersetzern vorgeschlagenen englischsprachigen Versionen dieser beiden Gedichte sollen semantische Eingriffe herausgearbeitet werden, die beiden Übersetzungen aber auch in Bezug zu den von den Übersetzern selbst formulierten Zielsetzungen als auch zu den an Walter Benjamins Theorie anknüpfenden Strategien der Übersetzung gesetzt werden.
Schließlich sollen die im Rahmen dieser Analysen gewonnenen Erkenntnisse am Ende der Arbeit nochmals resümiert werden und auf neu aufgeworfene weiterführende Fragestellungen hingewiesen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Paul Celan in englischer Übersetzung - Eine Einleitung
- Lyrik nach und über Auschwitz
- Theorien der Lyrikübersetzung
- Die Übersetzungstheorie Walter Benjamins
- Paul Celan zwischen Geschichte und Theorie
- Ausgewählte Aspekte aktueller Übersetzungen
- Die Zielsetzung der Übersetzungen
- Besondere Schwierigkeiten der Celan-Übersetzung
- Celans Verankerung in der deutschen Sprache
- Beispiel 1: „Die Todesfuge“
- Beispiel 2: „Todtnauberg“
- Resümee
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik der Übersetzbarkeit von Paul Celans Lyrik am Beispiel der Übersetzungen von Michael Hamburger und Pierre Joris. Sie untersucht, ob und wie Celans Gedichte, die traditionell als schwer zugänglich gelten, ins Englische übertragen werden können. Die Arbeit analysiert die Übersetzungsstrategien der beiden Übersetzer und beleuchtet die besonderen Schwierigkeiten, die sich aus Celans sprachlicher und thematischer Komplexität ergeben.
- Die Übersetzbarkeit von Paul Celans Lyrik
- Die Übersetzungstheorie Walter Benjamins und ihre Anwendung auf Celans Werk
- Die Schwierigkeiten der Übersetzung von Celans Neologismen und Mehrdeutigkeit
- Die Verankerung Celans in der deutschen Sprache und ihre Auswirkungen auf die Übersetzung
- Die Analyse von zwei bekannten Gedichten: „Die Todesfuge“ und „Todtnauberg“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Übersetzung von Paul Celans Lyrik ein und stellt die beiden untersuchten Übersetzungen von Michael Hamburger und Pierre Joris vor. Es beleuchtet den kulturhistorischen Kontext der Lyrik nach und über Auschwitz und stellt die Frage nach der Möglichkeit, ein Gedicht nach Auschwitz zu schreiben.
Das zweite Kapitel widmet sich der Übersetzungstheorie Walter Benjamins und ihrer Relevanz für die Übersetzung von Celans Lyrik. Es analysiert die von Shira Wolosky vorgeschlagenen Übersetzungsstrategien, die an Benjamins Theorie anknüpfen.
Das dritte Kapitel untersucht die Zielsetzung der beiden Übersetzungen von Hamburger und Joris und beleuchtet die besonderen Schwierigkeiten, die sich bei der Übersetzung von Celans Gedichten ergeben. Es analysiert die Übersetzung von Neologismen und die Problematik der Mehrdeutigkeit.
Das vierte Kapitel geht der Frage nach der Verankerung Celans in der deutschen Sprache nach und zeigt, wie diese die Übersetzung erschwert. Es analysiert zwei bekannte Gedichte: „Die Todesfuge“ und „Todtnauberg“ und vergleicht die von den Übersetzern vorgeschlagenen englischsprachigen Versionen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Übersetzung von Paul Celans Lyrik, die Übersetzungstheorie Walter Benjamins, die Schwierigkeiten der Übersetzung von Celans Gedichten, die Verankerung Celans in der deutschen Sprache, die Analyse von „Die Todesfuge“ und „Todtnauberg“, Michael Hamburger und Pierre Joris.
- Quote paper
- Bernd Csitkovics (Author), 2008, „Death is a gang-boss aus Deutschland“ – Zur Problematik der Übersetzbarkeit von Paul Celans Lyrik am Beispiel der Übersetzungen von Michael Hamburger und Pierre Joris, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126551
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