Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem ambivalenten Frauenbild in der modernen Lyrik von Charles Baudelaires.
Die Diskurse über die Gleichstellung der Geschlechter und das damit korrelierende Bild einer emanzipierten und selbstbestimmten Frau sind nicht erst seit dem Einundzwanzigsten Jahrhundert, das von feministischen Bewegungen wie #metoo oder #niunamenos geprägt ist, von großer Bedeutung. In diesem Kontext werden zunehmend auch die Konzeptionen von Weiblichkeitsbildern in bedeutsamen literarischen Werken analysiert, sodass sich die feministische Literaturwissenschaft sowie die Gender Studies einer immer höheren Relevanz erfreuen.
Auch der französische Lyriker Charles Baudelaire widmete sich in seinen Werken dem Entwurf eines Frauenbildes. So bietet der 200. Geburtstag Baudelaires, der sich im April diesen Jahres jährte, Anlass, sich mit dem Lebenswerk des Begründers der modernen Lyrik in Frankreich unter der Berücksichtigung der Darstellung des weiblichen Geschlechts auseinanderzusetzen. Dabei wird deutlich, dass der Essay „La femme“ in seinen theoretischen Schriften „Le peintre de la vie moderne“ eine ambivalente Weiblichkeitsimagination entwirft, welche im Rahmen dieser Seminararbeit anhand eines der weltweit berühmtesten Gedichtsammlungen "Les Fleurs du Mal" auf ihre Adäquatheit und Stabilität untersucht werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- ABSTRACT
- EINLEITUNG UND ERKENNTNISINTERESSE
- DIE FRANZÖSISCHE MODERNE
- Die modernité baudelarienne
- Zwischen Ekstase und Leid: Die Décadence
- Motivik der Décadence
- Die Frau im literarischen Kontext der Décadence
- LE PEINTRE DE LA VIE MODERNE
- DIE FRAUENBILDER IN LES FLEURS DU MAL
- Die preziöse Frau
- Die Prostituierte
- Die Gegensätzlichkeit von Engel und Satan
- Die exotische Frau
- DIE BEDEUTUNG DES POLYMORPHEN FRAUENBILDES
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Dissertation befasst sich mit dem ambivalenten Frauenbild des französischen Dichters Charles Baudelaire, insbesondere in seinem Werk "Les Fleurs du Mal". Ziel ist es, die verschiedenen weiblichen Figuren in Baudelaires Werken zu analysieren und zu kategorisieren, um zu verstehen, wie sie die traditionellen Vorstellungen von Weiblichkeit untergraben und ein vielschichtiges Bild der Frau zeichnen.
- Die Darstellung des Frauenbildes in der Décadence-Literatur
- Die Rolle der Frau in der modernen Lyrik Baudelaires
- Die Bedeutung der Ambivalenz im Frauenbild Baudelaires
- Die Analyse verschiedener Frauentypen in "Les Fleurs du Mal"
- Der Vergleich der Darstellung des Frauenbildes mit Baudelaires theoretischen Überlegungen in "Le peintre de la vie moderne"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext und die Relevanz der Analyse des Frauenbildes in Baudelaires Werken beleuchtet. Anschließend wird die Epoche der Moderne, die Entstehungszeit Baudelaires Werke, vorgestellt und der Einfluss der Industrialisierung, des Aufklärungsgedankens und der Säkularisierung auf die Literatur und das Frauenbild erörtert.
Die Analyse konzentriert sich dann auf die Décadence, eine Strömung der Moderne, und deren literarischen Kontext. Dabei werden die Motivik der Décadence sowie die Rolle der Frau in dieser Strömung untersucht. Die Analyse der verschiedenen weiblichen Figuren in "Les Fleurs du Mal" wird durch die theoretischen Überlegungen Baudelaires in "Le peintre de la vie moderne" angereichert.
Die Arbeit stellt verschiedene Frauentypen in "Les Fleurs du Mal" vor, darunter die preziöse Frau, die Prostituierte, die als engelhaftes und satanistisches Wesen sowie als Exotin dargestellt wird. Die Analyse dieser Figuren zielt darauf ab, die Frage zu beantworten, ob die Weiblichkeitsbilder in "Les Fleurs du Mal" den Überlegungen Baudelaires in "Le peintre de la vie moderne" entsprechen oder davon abweichen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind: Frauenbild, Décadence, Modernität, Charles Baudelaire, "Les Fleurs du Mal", "Le peintre de la vie moderne", Ambivalenz, Weiblichkeit, Polymorphie, Stereotyp.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Das ambivalente Frauenbild in der modernen Lyrik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1265374