Der gemeine Mensch bezeichnet ein Kunstwerk als „schön“, wenn es positive Gefühle in ihm auslöst oder dem aktuellen Schönheitsideal entspricht. In beiden Fällen handelt es sich um ein subjektives Urteil, welches aufgrund seiner Abhängigkeit vom Gemütszustand einer einzelnen Person beziehungsweise vom momentan vorherrschenden Zeitgeist keine Allgemeingültigkeit beanspruchen kann. Um die Herstellung dieser bemüht sich nun die Philosophie. Zwar beschäftigte sich schon Platon in seiner Ideenlehre mit dem Begriff des Schönen; die Ästhetik als eigene philosophische Disziplin, als Lehre vom Schönen, wurde erst durch die Philosophen Baumgarten und Kant begründet. Vom griechischen Wort aisthesis abgeleitet, was mit Wahrnehmung oder Empfindung übersetzt werden kann, meint sie wörtlich die Lehre vom sinnlich Erscheinenden oder von der Wahrnehmung. Die von Hegel in Berlin gehaltenen Vorlesungen über die Ästhetik betrafen die Philosophie der Kunst oder noch konkreter die Philosophie der schönen Kunst. Für ihn hat die philosophische Ästhetik nur mit dem Kunstschönen zu tun, insbesondere mit dessen Beziehung zum Absoluten. Folgende Arbeit behandelt nun das Ideal des Schönen in der Kunst bei Hegel.
Zu Beginn werden einige für Hegels Philosophie grundlegenden Begriffe geklärt. Im zweiten Punkt werden das allgemeine Wesen des Schönen, das Naturschöne, die Schönheit der abstrakten Form und schließlich das Kunstschöne und sein Ideal erörtert. Weiter geht es um die konkrete Umsetzung der Idealität des Kunstschönen, das heißt um den Handlungshintergrund, die Situation und deren Kollision, die Handlung selber und deren Charaktere, Form und Gestalt der äußeren Darstellung und um die persönlichen Anforderungen an den Künstler. Abschließend wird aufgezeigt, wie Hegel die Kunst gegenüber der Religion und der Philosophie einordnet
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Überblick
- I. Begriffsklärung
- II. Der Begriff des Schönen
- 1. Die Idee des Schönen
- 2. Das Naturschöne
- 3. Die Schönheit der abstrakten Form und abstrakten Einheit des sinnlichen Stoffs
- 4. Das Kunstschöne und das Ideal
- III. Umsetzung der Idealität des Kunstschönen
- 1. Transferierung des Ideals in die Wirklichkeit durch die
- a) Schilderung eines idealen Weltzustandes für die Verwirklichung der Einheit von Individualität und Allgemeinheit
- b) Situation
- c) Handlung
- 2. Form und Gestalt der äußeren Darstellung
- a) Versetzen des Ideals in sinnliches Material
- b) Hervortreten einer bestimmten geistigen Individualität des Ideals in die konkrete Wirklichkeit und Zusammenstimmung beider
- c) Übereinstimmung des Kunstwerks mit dem Glauben, der Empfindung und der Vorstellung des Publikums
- 3. Anforderungen an den Künstler
- a) Phantasie, Genie und Begeisterung
- b) Objektivität der Darstellung
- c) Manier, Stil und Originalität
- 1. Transferierung des Ideals in die Wirklichkeit durch die
- Schluss: Die Stellung der Kunst gegenüber Religion und Philosophie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Hegels Ideal des Schönen in der Kunst. Ziel ist es, Hegels philosophische Konzeption des Schönen zu analysieren und seine Anwendung auf die Kunst zu erläutern. Die Arbeit beleuchtet die Beziehung zwischen Idee und Realität im Kunstwerk und die Rolle des Künstlers in diesem Prozess.
- Hegels Begriff des Absoluten und seine Manifestation in Kunst
- Die Beziehung zwischen Idee und sinnlicher Erscheinung im Schönen
- Das Verhältnis von Kunst, Religion und Philosophie bei Hegel
- Die Rolle des Künstlers und die Anforderungen an künstlerische Gestaltung
- Die Umsetzung des Ideals des Schönen in konkrete Kunstwerke
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Überblick: Die Einleitung stellt die subjektive Natur gängiger Schönheitsurteile gegenüber und hebt die philosophische Suche nach Allgemeingültigkeit hervor. Sie positioniert Hegels Ästhetik als eine Untersuchung des Kunstschönen in seiner Beziehung zum Absoluten und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit, der von begrifflichen Klärungen über die Natur des Schönen bis hin zur konkreten Umsetzung in der Kunst und der Stellung der Kunst im Verhältnis zu Religion und Philosophie reicht.
I. Begriffsklärung: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe für Hegels Philosophie, insbesondere das Absolute, den absoluten Geist und die Beziehung zwischen Geist, Natur und Subjektivität. Es beschreibt die Freiheit als höchste Bestimmung des Geistes und die Rolle der Vernunft bei der Überwindung von Gegensätzen. Der Begriff der Totalität als sich auf sich beziehende Einheit des Unterschiedenen wird eingeführt, um Hegels dialektischen Ansatz zu verdeutlichen.
II. Der Begriff des Schönen: Dieses Kapitel erörtert Hegels Konzept des Schönen. Es betont, dass das Schöne die sinnliche Erscheinung der Idee ist, wo Begriff und Realität in Einheit zusammenfallen. Im Gegensatz zum Verstand, der Unterschiede trennt, erfasst die philosophische Betrachtung die Einheit von Begriff und Realität. Die Betrachtung des Schönen hebt die bloß endliche Beziehung des Gegenstandes auf und betrachtet ihn als Selbstzweck.
Schlüsselwörter
Hegel, Ästhetik, Kunstschönes, Ideal, Absolute Idee, Begriff, Realität, Sinnliche Erscheinung, Kunst, Religion, Philosophie, Freiheit, Vernunft, Totalität.
Häufig gestellte Fragen zu Hegels Ideal des Schönen in der Kunst
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Hegels philosophische Konzeption des Schönen und deren Anwendung auf die Kunst. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung der Beziehung zwischen Idee und Realität im Kunstwerk sowie die Rolle des Künstlers in diesem Prozess.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Hegels Begriff des Absoluten und seine Manifestation in der Kunst, die Beziehung zwischen Idee und sinnlicher Erscheinung im Schönen, das Verhältnis von Kunst, Religion und Philosophie bei Hegel, die Rolle des Künstlers und die Anforderungen an künstlerische Gestaltung sowie die Umsetzung des Ideals des Schönen in konkreten Kunstwerken.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die die subjektive Natur gängiger Schönheitsurteile behandelt und Hegels Ästhetik einordnet. Es folgen Kapitel zur Begriffsklärung (inkl. des Absoluten und des Geistes), zum Begriff des Schönen (inkl. Naturschönem und Kunstschönem), zur Umsetzung der Idealität des Kunstschönen (inkl. der Rolle des Künstlers) und abschließend ein Kapitel zur Stellung der Kunst gegenüber Religion und Philosophie.
Was sind die zentralen Begriffe in Hegels Ästhetik, die in der Arbeit behandelt werden?
Zentrale Begriffe sind: das Absolute, der absolute Geist, die Beziehung zwischen Geist, Natur und Subjektivität, Freiheit, Vernunft, Totalität, Idee, Realität, sinnliche Erscheinung, Kunstschönes, Ideal.
Welche Kapitelzusammenfassungen bietet die Arbeit?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, die die Einleitung (mit dem Fokus auf die philosophische Suche nach Allgemeingültigkeit), die Begriffsklärung (mit Fokus auf Hegels dialektischen Ansatz), und den Begriff des Schönen (mit dem Fokus auf die Einheit von Begriff und Realität) behandeln. Weitere Zusammenfassungen behandeln die Umsetzung des Ideals im Kunstwerk und die Stellung der Kunst im Verhältnis zu Religion und Philosophie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Hegel, Ästhetik, Kunstschönes, Ideal, Absolute Idee, Begriff, Realität, Sinnliche Erscheinung, Kunst, Religion, Philosophie, Freiheit, Vernunft, Totalität.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich mit Hegels Philosophie und Ästhetik auseinandersetzt. Sie eignet sich insbesondere für Studierende der Philosophie, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft.
Wo finde ich weitere Informationen zu Hegels Ästhetik?
Weitere Informationen finden Sie in den Werken Hegels selbst (z.B. seine Vorlesungen über Ästhetik) und in der Sekundärliteratur zur Hegelschen Ästhetik.
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- Katharina Baessler (Author), 2009, Das Ideal des Schönen in der Kunst bei Hegel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126473