Japan hat in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg den wirtschaftlichen Aufstieg zu einer
der führenden Industrienationen bewerkstelligt – eine Entwicklung, die zum einen
Bewunderung, zum anderen teilweise sogar Verängstigung und auf kolonialen
Zusammenhängen basierende Ressentiments hervorgerufen und wiederbelebt hat.
Die sich hiermit befassende Fachliteratur identifiziert eine Vielzahl verschiedener Faktoren,
die jeweils ihren mehr oder weniger gewichtigen Anteil am enormen japanischen
Wirtschaftserfolg beigetragen haben.
Ein in diesem Zusammenhang immer wieder erwähnter Faktor ist das Vorhandensein für
Japan ganz spezifischer Unternehmenskonglomerate, der sogenannten Keiretsu.
Diese Verbundgruppen kommen in unterschiedlicher Form vor: Sie lassen sich als vertikale,
Industrie- oder Produktions-Keiretsu, und horizontale oder Finanz-Keiretsu kategorisieren.
Während bei vertikalen Verbundgruppen eine Hauptunternehmung und ihr
Beziehungsgeflecht zu Zulieferfirmen entlang der Wertschöpfungskette im Mittelpunkt steht,
enthält eine horizontale Verbundgruppe Unternehmen aller relevanten Wirtschaftszweige in
horizontaler Anordnung, die Hauptgegenstand nachfolgender Ausführungen sein sollen.
Die nach dem Platzen der sogenannten „Bubble-Economy“ das Land beherrschende
Finanzkrise ist auch am System der Unternehmenskonglomerate nicht spurlos
vorbeigegangen.
Dementsprechend ist es also Ziel der vorliegenden Arbeit, ein Licht auf den aktuellen Zustand
der Keiretsu zu werfen. So werden im nachfolgenden Abschnitt die verschiedenen
horizontalen Verbundgruppen hinsichtlich ihres geschichtlichen Hintergrundes sowie
verschiedener anderer Kriterien vorgestellt, bevor dann neueste Entwicklungen und Trends
des japanischen Wirtschaftsgeschehens beleuchtet werden.
An dieser Stelle stellt sich die zentrale Frage der Arbeit nach den Auswirkungen dieser
Entwicklungen auf die betroffenen Unternehmen und deren Struktur.
Demzufolge werden in einem weiterführenden Abschnitt potentielle Implikationen der
erwähnten Veränderungen und Prozesse für die Unternehmen thematisiert und die Arbeit mit
einem persönlichen Fazit abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Horizontale Konglomerate
- Mitsui
- Mitsubishi
- Sumitomo
- Aktuelle Entwicklungen und Trends
- „Cross-Shareholding“
- Regulierungsbestimmungen bez. Holding-Gesellschaften
- Fusionen und Akquisitionen (M&A)
- Implikationen und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den aktuellen Zustand japanischer Keiretsu, insbesondere der horizontalen Konglomerate, nach der „Bubble-Economy“. Ziel ist es, die historischen Hintergründe, Strukturen und aktuelle Entwicklungen dieser Unternehmensgruppen zu beleuchten und die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf deren Struktur zu analysieren.
- Struktur und Geschichte horizontaler Keiretsu
- Die Rolle der Großbanken und des gegenseitigen Kapitalbesitzes
- Aktuelle Entwicklungen wie Cross-Shareholding, Regulierungen und M&A
- Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur
- Bedeutung der Keiretsu für die japanische Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den wirtschaftlichen Aufstieg Japans nach dem Zweiten Weltkrieg und die Rolle der Keiretsu als wichtigen Faktor. Sie differenziert zwischen vertikalen und horizontalen Keiretsu, wobei letztere den Fokus der Arbeit bilden. Die Finanzkrise nach dem Platzen der „Bubble-Economy“ wird als Kontext für die Untersuchung des aktuellen Zustands der Keiretsu eingeführt. Die Arbeit kündigt die Vorstellung der horizontalen Verbundgruppen und die Analyse aktueller Entwicklungen und deren Auswirkungen an.
Horizontale Konglomerate: Dieses Kapitel unterteilt die horizontalen Keiretsu in sechs große Unternehmensgruppen (Mitsui, Mitsubishi, Sumitomo, Fuyo, Sanwa und Dai-Ichi-Kangyo), die sich um eine Großbank gruppieren und sich durch Netzwerkstrukturen, gegenseitigen Kapitalbesitz und personelle Verflechtungen auszeichnen. Die Bedeutung der Präsidententreffen (shachô-kai) als entscheidendes Kriterium für die Mitgliedschaft und den inneren Zirkel wird hervorgehoben, ebenso wie die Untersuchungen der Kartellbehörde bezüglich möglicher geheimer Absprachen. Die enorme wirtschaftliche Bedeutung dieser sechs Gruppen für Japan wird mit statistischen Daten verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Keiretsu, horizontale Konglomerate, japanische Wirtschaft, Zaibatsu, Cross-Shareholding, Fusionen und Akquisitionen (M&A), Großbanken, Netzwerkstrukturen, Kapitalverflechtung, Präsidententreffen (shachô-kai), Regulierungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse japanischer horizontaler Keiretsu
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den aktuellen Zustand japanischer horizontaler Keiretsu nach der „Bubble-Economy“. Der Fokus liegt auf deren Struktur, historischen Hintergründen, aktuellen Entwicklungen und den Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Unternehmensstruktur.
Welche Keiretsu werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die sechs großen horizontalen Keiretsu-Gruppen: Mitsui, Mitsubishi, Sumitomo, Fuyo, Sanwa und Dai-Ichi-Kangyo. Diese Gruppen werden anhand ihrer Netzwerkstrukturen, des gegenseitigen Kapitalbesitzes und personeller Verflechtungen untersucht.
Welche Schlüsselthemen werden behandelt?
Die zentralen Themen sind die Struktur und Geschichte horizontaler Keiretsu, die Rolle der Großbanken und des gegenseitigen Kapitalbesitzes (Cross-Shareholding), aktuelle Entwicklungen wie Fusionen und Akquisitionen (M&A) und Regulierungen, sowie die Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur und die Bedeutung der Keiretsu für die japanische Wirtschaft.
Welche Rolle spielen die Großbanken und der gegenseitige Kapitalbesitz?
Die Großbanken spielen eine zentrale Rolle in den horizontalen Keiretsu. Der gegenseitige Kapitalbesitz (Cross-Shareholding) und die personellen Verflechtungen innerhalb der Gruppen sind entscheidende Faktoren für die Struktur und das Funktionieren der Keiretsu.
Wie werden aktuelle Entwicklungen wie Cross-Shareholding, M&A und Regulierungen behandelt?
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Cross-Shareholding, Fusionen und Akquisitionen (M&A) und neuen Regulierungsbestimmungen auf die Struktur und die zukünftige Entwicklung der horizontalen Keiretsu.
Welche Bedeutung haben die Präsidententreffen (shachô-kai)?
Die Präsidententreffen (shachô-kai) werden als entscheidendes Kriterium für die Mitgliedschaft und den inneren Zirkel der Keiretsu-Gruppen hervorgehoben.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit kombiniert historische Analysen mit der Untersuchung aktueller Entwicklungen und statistischer Daten, um die wirtschaftliche Bedeutung der Keiretsu-Gruppen für Japan zu verdeutlichen. Es werden auch Untersuchungen der Kartellbehörde bezüglich möglicher geheimer Absprachen betrachtet.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und bewertet die Auswirkungen der analysierten Entwicklungen auf die Struktur und die zukünftige Entwicklung der japanischen horizontalen Keiretsu. (Der genaue Inhalt des Fazits ist in der Zusammenfassung der Kapitel enthalten.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Keiretsu, horizontale Konglomerate, japanische Wirtschaft, Zaibatsu, Cross-Shareholding, Fusionen und Akquisitionen (M&A), Großbanken, Netzwerkstrukturen, Kapitalverflechtung, Präsidententreffen (shachô-kai), Regulierungen.
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- Michael Dittmar (Author), 2002, Die Bedeutung japanischer Unternehmenskonglomerate Strukturen und Entwicklungen der Keiretsu, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12636