Während eigener langjähriger Mitarbeit als Trainerin in Fitnessstudios mit unterschiedlichen Philosophien im Bezug auf die optimale Satzzahl im Krafttrainingsbereich wurde ich durch die Kunden immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob ein Mehrsatztraining einem Einsatztraining vorzuziehen sei und umgekehrt, ob ein Einsatztraining zum Erreichen ihrer Ziele ausreichend sei. Daher bestand ein persönliches Interesse an der Frage, welche Trainingsmethode im Bereich des Anfängertrainings die effektivere bezüglich der Maximalkraftentwicklung sei. Die Tatsache, dass zwar schon eine Vielzahl an Studien existierten, die die Fragestellung nach der Satzzahl im Krafttraining untersucht hat, es jedoch „tatsächlich wenig gesichertes Wissen über die Auswirkungen des Trainingsvolumens gibt“ (Humburg 2005, S. 14), veranlasste mich das vorliegende Trainingsexperiment zu organisieren. Die Intention des Trainingsexperiments bestand darin, die Effekte eines dynamischen Krafttrainings mit unterschiedlicher Satzzahl, durchgeführt von untrainierten Krafttrainingsanfängern, in einer praxisnahen Untersuchung auf die krafttrainingsrelevanten Faktoren der dynamischen und isometrischen Maximalkraft hin zu untersuchen. Welche Vorzüge eine ausgeprägte und trainierte Muskulatur für den Einzelnen hat liegt auf der Hand .Heutzutage wird ein stabiles Muskelkorsett als grundlegend für das Bewältigen alltäglicher Belastungen, für eine große Anzahl von Freizeitsportarten und besonders für viele Bereiche des Hochleistungssports angesehen. Präventiv gesehen entlastet eine gut trainierte Muskulatur den passiven Atzor & Schmidtbleicher, 2007). Man kann sogar sagen, dass eine gut ausgeprägte Muskulatur elementar für jegliche körperliche Aktivität ist, wie z.B. auch für das von Medizinern immer wieder geforderte Ausdauertraining zur Herz-Kreislaufprophylaxe (Zimmermann, 2000). Um ein hohes Maximalkraftniveau zu erreichen ist neben der Verbesserung der Ansteuerung der Muskulatur über das Nervensystem vor allem langfristig der Aufbau von Muskelmasse entscheidend (Wirth et al., 2007). In den vorgenannten Punkten ist man sich zum derzeitigen Forschungszeitpunkt einig. Die Frage, wie viele Sätze zur Steigerung des Maximalkraftniveaus und damit auch zur Vergrößerung des Muskelquerschnitts optimal sind, wird hingegen kontrovers diskutiert (Kieser, 1998; Philipp, 1999 a & b; Schlumberger & Schmidtbleicher, 1999; Heiduk, Preuß & Steinhöfer, 2002; Humburg, 2005).
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Aufbau der Arbeit
- 3. Biologische Grundlagen
- 3.1 Morphologische und physiologische Grundlagen
- 3.1.1 Aufbau und Funktion der Skelettmuskulatur
- 3.1.2 Der kontraktile Apparat der Skelettmuskelfaser
- 3.1.3 Die Muskelfasertypen
- 3.2 Neuromuskuläre Grundlagen
- 3.2.1 Willkürliche Aktivierungsfähigkeit
- 3.2.2 Intermuskuläre Koordination
- 3.3 Grundlagen der Energiebereitstellung
- 3.3.1 Energiebereitstellung im Krafttraining
- 3.1 Morphologische und physiologische Grundlagen
- 4. Die konditionelle Fähigkeit Kraft
- 4.1 Definition der konditionellen Fähigkeit Kraft
- 4.1.1 Definition
- 4.2 Struktur und Erscheinungsformen der Kraftfähigkeiten
- 4.3 Maximalkraft
- 4.3.1 Das Strukturmodell der Maximalkraft
- 4.1 Definition der konditionellen Fähigkeit Kraft
- 5. Anpassungsvorgänge an Krafttraining
- 5.1 Morphologische Adaptionen
- 5.1.1 Hypertrophie
- 5.1.2 Hyperplasie
- 5.1.3 Die Bedeutung von Satellitenzellen als Auslöser für morphologische Anpassungsreaktionen des Skelettmuskels auf molekularer Ebene
- 5.2 Neuromuskuläre Adaptionen
- 5.3 Weitere Adaptionen
- 5.1 Morphologische Adaptionen
- 6. Trainingsprinzipien und Trainingsmethoden im Krafttraining
- 6.1 Allgemeine Trainingsprinzipien
- 6.2 Trainingsmethoden des Krafttrainings
- 6.2.1 Methoden zur Steigerung der Maximalkraft
- 6.2.2 Hypertrophiemethode
- 6.2.3 IK-Methode
- 7. Maximalkrafttests kritisch beleuchtet
- 7.1 Das individuelle hypothetische Maximalgewicht (h1RM)
- 8. Einsatz- vs. Mehrsatztraining – Zur Satzdiskussion im Krafttraining
- 8.1 Die Philosophie des Einsatztrainings
- 8.2 Die Problematik der Definition von Einsatztraining
- 9. Stand der Forschung
- 10. Allgemeine Fragestellung und Hypothesenbildung
- 10.1 Vorüberlegungen und Test- bzw. Trainingsplanung
- 10.1.1 Planung der Untersuchungsmethodik
- 10.1.2 Trainingsplanung
- 10.1 Vorüberlegungen und Test- bzw. Trainingsplanung
- 11. Untersuchungsdesign
- 11.1 Personenstichprobe
- 11.2 Aufstellung der Variablen
- 11.2.1 Unabhängige Variablen
- 11.2.2 Abhängige Variablen
- 11.2.3 Weitere Variablen
- 11.3 Treatment
- 12. Untersuchungsmethodik und Instrumentarium
- 12.1 Untersuchungsmethodik zur Bestimmung der isometrischen und dynamischen Maximalkraft
- 12.1.1 Testgerät zur Messung der isometrischen Maximalkraft
- 12.1.2 Auswertung der Daten / Isometrische Maximalkraft
- 12.1.3 Abschätzung der Messgenauigkeit und Gütekriterien der isometrischen Maximalkraftmessung
- 12.1.4 Testgeräte zur Messung der dynamischen Maximalkraft
- 12.1.5 Weitere Trainingsgeräte
- 12.1.6 Auswertung der Daten - Dynamische Maximalkraft
- 12.1.7 Abschätzung der Messgenauigkeit und Gütekriterien der dynamisch-konzentrischen Maximalkraftmessung
- 12.2 Testabläufe (Vor-, Zwischen- und Nachtests)
- 12.2.1 Testablauf der isometrischen Maximalkraftmessungen
- 12.2.2 Testablauf der dynamischen Maximalkraftmessungen
- 12.1 Untersuchungsmethodik zur Bestimmung der isometrischen und dynamischen Maximalkraft
- 13. Trainingsablauf
- 14. Auswertung und Darstellung der Ergebnisse
- 14.1 Statistisch überprüfbare Hypothesen
- 14.1.1 Hypothesen, die von gruppenunspezifischen Veränderungen durch das Training ausgehen
- 14.1.2 Hypothesen zum Vergleich der beiden Trainingsgruppen
- 14.2 Deskriptive Statistik
- 14.3 Inferenzstatistik / Überprüfung der Hypothesen
- 14.1 Statistisch überprüfbare Hypothesen
- 15. Diskussion der Ergebnisse
- 16. Ausblick und Folgerungen für die Trainingspraxis
- Anhang A
- Anhang B
- Anhang C
- Literaturverzeichnis
- Danksagung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der konditionellen Fähigkeit Kraft und den Anpassungsvorgängen des menschlichen Körpers auf Krafttraining. Ziel ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen des Krafttrainings zu beleuchten und die Auswirkungen verschiedener Trainingsmethoden auf die Maximalkraft zu untersuchen.
- Morphologische und physiologische Grundlagen der Skelettmuskulatur
- Neuromuskuläre Grundlagen der Kraftentwicklung
- Anpassungsvorgänge an Krafttraining (Hypertrophie, Hyperplasie, neuromuskuläre Adaptionen)
- Trainingsprinzipien und -methoden im Krafttraining
- Maximalkrafttests und ihre Validität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Krafttrainings ein und erläutert die Relevanz der konditionellen Fähigkeit Kraft für verschiedene Lebensbereiche. Kapitel 3 beleuchtet die biologischen Grundlagen der Kraftentwicklung, wobei der Fokus auf den Aufbau und die Funktion der Skelettmuskulatur, den kontraktilen Apparat und die Muskelfasertypen liegt. Kapitel 4 definiert die konditionelle Fähigkeit Kraft und beschreibt die Struktur und Erscheinungsformen der Kraftfähigkeiten, insbesondere die Maximalkraft. Kapitel 5 widmet sich den Anpassungsvorgängen an Krafttraining, wobei sowohl morphologische (Hypertrophie, Hyperplasie) als auch neuromuskuläre Adaptionen betrachtet werden. Kapitel 6 behandelt die Trainingsprinzipien und -methoden im Krafttraining, wobei verschiedene Methoden zur Steigerung der Maximalkraft, zur Hypertrophie und zur Verbesserung der intermuskulären Koordination vorgestellt werden. Kapitel 7 befasst sich kritisch mit der Validität von Maximalkrafttests und stellt das individuelle hypothetische Maximalgewicht (h1RM) als ein wichtiges Instrument zur Bestimmung der Maximalkraft vor. Kapitel 8 diskutiert die Vor- und Nachteile von Einsatz- und Mehrsatztraining und beleuchtet die Problematik der Definition von Einsatztraining. Kapitel 9 gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Krafttraining. Kapitel 10 beschreibt die allgemeine Fragestellung der Arbeit und die Hypothesenbildung. Kapitel 11 erläutert das Untersuchungsdesign, die Personenstichprobe und die Variablen. Kapitel 12 beschreibt die Untersuchungsmethodik und das Instrumentarium, das zur Bestimmung der isometrischen und dynamischen Maximalkraft eingesetzt wurde. Kapitel 13 erläutert den Trainingsablauf. Kapitel 14 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung und diskutiert die statistische Überprüfung der Hypothesen. Kapitel 15 diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung und zieht Schlussfolgerungen für die Trainingspraxis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die konditionelle Fähigkeit Kraft, Krafttraining, Maximalkraft, Hypertrophie, Hyperplasie, neuromuskuläre Adaptionen, Trainingsprinzipien, Trainingsmethoden, Maximalkrafttests, Einsatztraining, Mehrsatztraining, wissenschaftliche Grundlagen, Anpassungsvorgänge, biologische Grundlagen, und die Auswirkungen von Krafttraining auf den menschlichen Körper.
- Quote paper
- Anonymous,, 2007, Zur Dosierungsproblematik im Krafttraining. Ein Trainingsexperiment zur Maximalkraftentwicklung durch Einsatz und Mehrsatztraining, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126349
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