Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, inwieweit sich das Gedicht "Der Panther" formal als Objekt konstruiert, das auf den Panther als Ding, also den Gegenstand des Gedichts, zu übertragen ist.
Rainer Maria Rilke zählt zu einem der deutschen Autoren, die den Symbolismus, inspiriert von französischen Vorreitern, nach Deutschland brachten. Bei seiner Reise nach Paris im Jahr 1902 lernte er den Künstler Rodin kennen und ließ sich von seiner Kunst begeistern. In diesem Zusammenhang begann er, sogenannte Dinggedichte zu verfassen.
Oftmals war eine Tiersymbolik Gegenstand seiner Dichtungen, wie auch in dem Gedicht "Der Panther" aus Rilkes Band "Der neuen Gedichte erster Teil", welches im Folgenden eingehend thematisiert und insbesondere im Hinblick auf das Objekt des Gedichts und sein Bezugsverhältnis zu dem Dinggedicht selbst näher betrachtet wird. Besonders an Rilkes Tiergedichten ist die eingenommene Perspektive, die Empathie gegenüber Tieren ausdrückt.
Zur Relevanz des Themas sei zu erwähnen, dass die Betrachtung von Rilkes Gedicht als Objekt im Verhältnis zu seinem thematischen Gegenstand trotz der Popularität des Gedichts "Der Panther" nicht hinreichend vertreten ist. Wichtig zu untersuchen ist, welche formalen Instrumente dazu führen, dass ein Bezug vom Dinggedicht zum thematischen Gegenstand, dem Panther, hergestellt werden kann, falls er nun hergestellt werden kann. Aufgrund der zum Teil unterschiedlichen Meinungen in der Forschung darüber, was genau das „Ding“ in Rilkes Gedicht ausmacht, ist auch dieser Aspekt zu klären.
Um die Fragestellung beantworten zu können, geht die Untersuchung voraus, ob das Gedicht formal die Kreisbewegung des Panthers darstellt. Daraufhin soll es um die Objektivierung des Panthers gehen und damit einhergehend um die Elemente, die dem formal entsprechen, um auch hier ein Bezugsverhältnis zu erschließen und die zweite Behauptung zu begründen, dass der Panther das Ding des vorliegenden Gedichts ist.
Nachfolgend wird das Motiv des Auges beziehungsweise der Sehvorgang des Tieres näher beleuchtet. Dabei soll es sowohl um die Wahrnehmung des Panthers gehen als auch um das, was der Rezipient optisch beim Lesen des Gedichts wahrnimmt, um an einem letzten Element die Kohärenz zwischen dem Ding des Gedichts und dem Gedicht selbst zu untersuchen. Abschließend wird die Geistigkeit des Objekts vor dem Hintergrund der Wahrnehmung dessen in den Blick genommen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das Bezugsverhältnis zwischen dem Ding und dem Dinggedicht
- A. Die Kreisbewegung
- B. Der Panther als Objekt
- C. Der Sehvorgang des Panthers
- 1. Die Geistigkeit des Panthers
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Rilke-Gedicht "Der Panther" im Hinblick auf seine Konstruktion als Objekt und dessen Beziehung zum "Dinggedicht". Es wird analysiert, inwieweit die Form des Gedichts den Panther als "Ding", den thematischen Gegenstand, widerspiegelt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den formalen Instrumenten, die diesen Bezug herstellen.
- Die formale Darstellung der Kreisbewegung des Panthers.
- Die Objektivierung des Panthers im Gedicht.
- Der Sehvorgang des Panthers und dessen Wahrnehmung.
- Die Geistigkeit des Panthers als Objekt.
- Das Verhältnis zwischen Form und Inhalt im Gedicht.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des "Dinggedichts" bei Rainer Maria Rilke ein und stellt das Gedicht "Der Panther" als Untersuchungsgegenstand vor. Sie erläutert die zentrale Fragestellung der Arbeit: die Untersuchung des Bezugsverhältnisses zwischen dem Gedicht als Objekt und dem Panther als "Ding". Die Relevanz des Themas wird hervorgehoben, da die Betrachtung von Rilkes Gedicht als Objekt im Verhältnis zu seinem thematischen Gegenstand bisher unzureichend behandelt wurde. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz, der die formale Analyse des Gedichts im Mittelpunkt stellt, um die Verbindung zwischen Gedicht und "Ding" aufzuzeigen. Die Einleitung benennt zwei zentrale Thesen: die formale Darstellung der Kreisbewegung und die Objektivierung des Panthers als "Ding" des Gedichts.
II. Das Bezugsverhältnis zwischen dem Ding und dem Dinggedicht: Dieses Kapitel erörtert den Begriff des "Dinggedichts" im Kontext von Rilkes Werk und der Lyrik des 19. und 20. Jahrhunderts. Es beschreibt die Charakteristika des "Dinggedichts", bei denen das Objekt im Mittelpunkt steht und dem "Ding" eine Stimme gegeben wird, während das lyrische Ich in den Hintergrund tritt. Das Kapitel führt aus, wie die Form des Gedichts den Inhalt widerspiegeln kann, jedoch nicht zwangsläufig muss. Es wird betont, dass das "Dinggedicht" selbst ein "Ding" ist, das in einem komplexen Bezugsverhältnis zu dem dargestellten "Ding" steht. Dieses Kapitel dient als theoretischer Rahmen für die anschließende Analyse des Gedichts "Der Panther".
Schlüsselwörter
Rainer Maria Rilke, Dinggedicht, Der Panther, Kreisbewegung, Objektivierung, Sehvorgang, Geistigkeit, Form, Inhalt, Symbolismus, Lyrik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Der Panther" - Rilke
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert Rainer Maria Rilkes Gedicht "Der Panther" unter dem Aspekt des "Dinggedichts". Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen dem Gedicht als Objekt und dem Panther als dargestelltem "Ding". Die Arbeit untersucht, wie die Form des Gedichts den Panther als Gegenstand widerspiegelt und welche formalen Mittel diese Beziehung herstellen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Analyse konzentriert sich auf die formale Darstellung der Kreisbewegung des Panthers, die Objektivierung des Panthers im Gedicht, seinen Sehvorgang und seine Wahrnehmung, seine Geistigkeit als Objekt und das Verhältnis zwischen Form und Inhalt im Gedicht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel ("Das Bezugsverhältnis zwischen dem Ding und dem Dinggedicht") und einen Schluss. Die Einleitung führt in die Thematik des "Dinggedichts" und die Forschungsfrage ein. Das Hauptkapitel erörtert den Begriff des "Dinggedichts" im Kontext von Rilkes Werk und analysiert detailliert das Gedicht "Der Panther". Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen.
Was ist ein "Dinggedicht"?
Der Begriff "Dinggedicht" beschreibt eine Gedichtform, in der das Objekt im Mittelpunkt steht und diesem eine Art Stimme gegeben wird, während das lyrische Ich in den Hintergrund tritt. Die Arbeit untersucht, wie das Gedicht selbst als "Ding" zu dem dargestellten "Ding" (dem Panther) in Beziehung steht.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine formale Analyse des Gedichts "Der Panther", um die Verbindung zwischen dem Gedicht als Objekt und dem Panther als dargestelltem "Ding" aufzuzeigen. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der formalen Mittel, die diesen Bezug herstellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Rainer Maria Rilke, Dinggedicht, Der Panther, Kreisbewegung, Objektivierung, Sehvorgang, Geistigkeit, Form, Inhalt, Symbolismus, Lyrik.
Welche zentralen Thesen werden aufgestellt?
Die Arbeit stellt zwei zentrale Thesen auf: Die formale Darstellung der Kreisbewegung im Gedicht spiegelt die Gefangenschaft des Panthers wider, und die Objektivierung des Panthers im Gedicht verdeutlicht seine Entfremdung.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden geboten?
Die Arbeit bietet Zusammenfassungen der Einleitung und des Hauptkapitels. Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz. Das Hauptkapitel erläutert den Begriff des "Dinggedichts" und analysiert die Beziehung zwischen Gedicht und dem dargestellten "Ding".
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für die Lyrik Rainer Maria Rilkes, insbesondere für das Gedicht "Der Panther", und die Theorie des "Dinggedichts" interessieren. Sie eignet sich besonders für akademische Zwecke und die Analyse literarischer Texte.
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- Anonym (Author), 2021, Rilkes Dinggedichte. "Der Panther", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1262498