Diese Arbeit setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Im ersten Teil soll die Kriminalliteratur als Genre im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Im zweiten, darauf aufbauenden Teil, soll zunächst untersucht werden, inwiefern sich die Kriminalliteratur als Lektüre für den Spanisch- und Englischunterricht eignet.
Der erste, literaturwissenschaftliche Teil dient der Vorbereitung auf den didaktischen Teil der Arbeit, indem er wesentliche Aspekte des Genres vorstellt, die die Schüler auch in einer Unterrichtssequenz zur Kriminalliteratur lernen sollen. Der Überblick über die Geschichte der Kriminalliteratur skizziert die Entwicklung des Genres in England und Spanien und zeigt die wichtigsten Strömungen innerhalb des Genres auf. Die daran anschließende Charakterisierung des Genres grenzt die verschiedenen Ausformungen der Kriminalliteratur, die häufig verwechselt werden, voneinander ab. Das hier aufgestellte Schema mit den wichtigsten Bausteinen einer Detektivgeschichte bildet, neben der folgenden Charakterisierung der Detektive, das zentrale Element an dem die Schüler in der Unterrichtssequenz des zweiten Teils ihren Vergleich aufziehen. Der erste Teil endet mit der Vorstellung der Autoren- Sir Arthur Conan Doyle und Manuel Vázquez Montalbán- ihrer Detektivgeschichten und ihrer Serienhelden. Das Kapitel soll verdeutlichen, wie einerseits die Serien- und andererseits ihre Titelfiguren gestaltet sind. Der Vergleich am Ende des Kapitels stellt eine Aufgabe dar, die auch die Schüler am Ende des beschriebenen Lektüreprojekts durchführen sollen.
Der zweite Teil der Arbeit soll also zeigen, warum sich Krimis als Lektüre für den Fremdsprachenunterricht besonders eignen und wo ihre Vorteile und eventuellen Nachteile liegen. Es soll gezeigt werden, welche Funktionen ihr Einsatz erfüllt und welche Ziele durch die Arbeit mit Krimis erreicht werden können. Die formulierten Ziele – sowohl die genrespezifischen als auch die zu fördernden Interkulturellen Kompetenzen- werden am Ende des zweiten Teils den Ausgangspunkt für ein eigenes Lektüreprojekt zu "The Red-Headed League" und "El barco fantasma" (zwei Werken der vorher vorgestellten Autoren) bilden. Die entworfenen Stunden sollen Einblicke geben in die im ersten Teil der Arbeit beschriebenen Aspekte: Geschichte der Kriminalliteratur, Ausformungen und Spielregeln des Genres, Gestaltung der Hauptfigur allgemein und an zwei konkreten Beispielen, Einblick in das Werk, das Leben und die Zeit zweier berühmter Krimiautoren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Geschichte und Entwicklung der Kriminalliteratur in England und Spanien
- 1.1 Die Kriminalliteratur im Englischsprachigen Raum
- 1.2 Die Spanische Kriminalliteratur
- 2. Das Genre „Kriminalliteratur“
- 2.1 Kriminalliteratur vs. Verbrechensliteratur- eine Begriffsabgrenzung
- 2.2 Detektivroman vs. Kriminalroman
- 2.3 Fazit der Unterscheidung Detektivroman vs. Kriminalroman
- 2.4 Der Detektivroman- ein analytischer Roman
- 2.5 Die Spielregeln des Detektivromans
- 2.6 Der Detektiv- Die Hauptfigur des Detektivromans
- 3. Zwei Krimiautoren und ihre Werke- Sir Arthur Conan Doyle und Manuel Vázquez Montalbán
- 3.1 Arthur Conan Doyle
- 3.2 Die Sherlock Holmes Serie
- 3.3 Manuel Vázquez Montalbán
- 3.4 Die Serie Carvalho
- 3.5 Vergleich der Detektive
- 4. Zur Rolle der Literatur im Fremdsprachenunterricht
- 4.1 Einleitung
- 4.2 Unterhaltungsliteratur- ein motivierendes Genre
- 5. Warum gerade mit Krimis im Unterricht arbeiten? – Die didaktische Relevanz des Genres
- 5.1 Der Krimi- ein vertrautes Genres
- 5.2 Die detective short story als zusätzlicher Motivationsfaktor
- 5.3 Der Krimi als „lesefördernde“ Lektüre
- 5.4 Der Krimi als Vermittler von landeskundlichem Wissen und als Förderer des Fremdverstehens
- 5.5 Argumente gegen den Einsatz von Krimis im Fremdsprachenunterricht
- 5.6 Mögliche Lehr- und Lernziele bei der Arbeit mit Krimis
- 5.7 Kriminalliteratur als Möglichkeit für die Gestaltung eines fächerübergreifenden Projektes
- 6. Vorschläge für die Arbeit mit Krimis im Unterricht
- 6.1 Die drei Phasen der Textarbeit – Übersicht
- 6.2 Der Einsatz von Film/Hörbuch oder Comic zur Unterstützung der Lektürearbeit
- 6.3 Fazit
- 7. Förderung Interkultureller Kompetenzen im Fremdsprachenunterricht
- 7.1 Interkulturelle Kommunikation
- 7.2 Interkulturelle Kompetenz – allgemein
- 7.3 Förderung Interkultureller Kompetenz in der Schule
- 8. Unterrichtssequenz „Kriminalliteratur“: The Red-Headed League und El barco fantasma
- 8.1 Kurzbeschreibung des Projektes
- 8.2 Stundenentwürfe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte und Entwicklung der Kriminalliteratur in England und Spanien, analysiert das Genre selbst und seine didaktischen Möglichkeiten im Fremdsprachenunterricht. Es werden exemplarisch zwei Autoren und ihre Werke betrachtet, um die Entwicklung und die verschiedenen Ausprägungen des Genres zu veranschaulichen. Der Fokus liegt auf der Eignung von Kriminalliteratur als motivierendes und lehrreiches Medium im Unterricht.
- Geschichte und Entwicklung der Kriminalliteratur (England und Spanien)
- Genreanalyse: Detektivroman vs. Kriminalroman
- Vergleich zweier Krimiautoren und ihrer Werke
- Didaktische Relevanz von Krimis im Fremdsprachenunterricht
- Förderung interkultureller Kompetenz durch Kriminalliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Geschichte und Entwicklung der Kriminalliteratur in England und Spanien: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklung der Kriminalliteratur in England und Spanien, beginnend mit frühen Vorläufern und der Herausbildung des Genres. Es beleuchtet die verschiedenen Phasen der Entwicklung, von den Anfängen mit Edgar Allan Poe bis hin zum Golden Age der Kriminalliteratur und den nachfolgenden Strömungen wie der amerikanischen Hard-boiled School. Der Einfluss von Autoren wie Daniel Defoe und William Godwin auf die Entstehung des Genres wird ebenso erörtert wie die Bedeutung von Werken wie "The Murders in the Rue Morgue" und "The Moonstone" für die Entwicklung des Detektivromans.
2. Das Genre „Kriminalliteratur“: Dieses Kapitel befasst sich mit der Abgrenzung des Begriffs „Kriminalliteratur“ von „Verbrechensliteratur“ und differenziert zwischen Detektiv- und Kriminalroman. Es analysiert die charakteristischen Merkmale beider Genres und untersucht die Rolle des Detektivs als zentrale Figur im Detektivroman, seine Spielregeln und seinen analytischen Ansatz bei der Lösung von Verbrechen. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung der beiden Gattungen und der Herausarbeitung spezifischer Merkmale.
3. Zwei Krimiautoren und ihre Werke- Sir Arthur Conan Doyle und Manuel Vázquez Montalbán: Dieses Kapitel vergleicht die Werke und Figuren von Sir Arthur Conan Doyle (Sherlock Holmes) und Manuel Vázquez Montalbán (Carvalho). Es analysiert die Detektive, ihre Methoden und ihre Bedeutung innerhalb des Genres, beleuchtet Unterschiede und Gemeinsamkeiten und setzt sie in den Kontext der jeweiligen nationalen literarischen Traditionen.
4. Zur Rolle der Literatur im Fremdsprachenunterricht: Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung von Literatur, insbesondere Unterhaltungsliteratur wie Krimis, im Fremdsprachenunterricht. Es argumentiert für den Einsatz von Krimis als motivierendes Medium und unterstreicht deren didaktisches Potential.
5. Warum gerade mit Krimis im Unterricht arbeiten? – Die didaktische Relevanz des Genres: Dieses Kapitel untersucht die didaktische Relevanz von Krimis im Fremdsprachenunterricht. Es werden Argumente für und gegen den Einsatz von Krimis im Unterricht diskutiert. Die Vorteile von Krimis als motivierende Lektüre und als Mittel zur Vermittlung landeskundlichen Wissens und zur Förderung des Fremdverstehens werden herausgestellt. Weiterhin werden mögliche Lehr- und Lernziele bei der Arbeit mit Krimis im Unterricht erörtert.
6. Vorschläge für die Arbeit mit Krimis im Unterricht: Dieses Kapitel bietet konkrete Vorschläge für die Arbeit mit Krimis im Unterricht. Es beschreibt einen dreistufigen Ansatz für die Textarbeit und erläutert, wie Film, Hörbuch oder Comic die Lektürearbeit unterstützen können. Der Fokus liegt auf praktischen didaktischen Ansätzen.
7. Förderung Interkultureller Kompetenzen im Fremdsprachenunterricht: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung interkultureller Kommunikation und Kompetenz im Fremdsprachenunterricht und wie diese durch den Einsatz von Krimis gefördert werden können. Der Einsatz von Krimis aus verschiedenen Ländern kann dazu beitragen, die kulturellen Hintergründe und Besonderheiten der jeweiligen Länder besser zu verstehen.
8. Unterrichtssequenz „Kriminalliteratur“: The Red-Headed League und El barco fantasma: Dieses Kapitel beschreibt eine konkrete Unterrichtssequenz zur Kriminalliteratur, die auf den Werken "The Red-Headed League" und "El barco fantasma" basiert. Es wird eine Kurzbeschreibung des Projekts und konkrete Stundenentwürfe vorgestellt.
Schlüsselwörter
Kriminalliteratur, Detektivroman, Kriminalroman, Genreanalyse, Sir Arthur Conan Doyle, Sherlock Holmes, Manuel Vázquez Montalbán, Carvalho, Fremdsprachenunterricht, Didaktik, Interkulturelle Kompetenz, Lektüre, Motivationsfaktor, Landeskunde.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit "Kriminalliteratur im Englisch- und Spanischunterricht"
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit befasst sich mit der Kriminalliteratur in England und Spanien, ihrer Entwicklung, Genreanalyse und didaktischen Anwendung im Fremdsprachenunterricht. Sie vergleicht exemplarisch die Werke von Sir Arthur Conan Doyle und Manuel Vázquez Montalbán und untersucht das Potenzial von Krimis zur Motivation und Wissensvermittlung im Unterricht.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Geschichte und Entwicklung der Kriminalliteratur in England und Spanien; Genreanalyse (Detektivroman vs. Kriminalroman); Vergleich der Autoren Sir Arthur Conan Doyle (Sherlock Holmes) und Manuel Vázquez Montalbán (Carvalho); Didaktische Relevanz von Krimis im Fremdsprachenunterricht; Förderung interkultureller Kompetenz durch Krimis; konkrete Unterrichtsvorschläge und eine Beispiel-Unterrichtssequenz.
Welche Autoren werden im Detail betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Werke von Sir Arthur Conan Doyle (Sherlock Holmes) und Manuel Vázquez Montalbán (Carvalho) und vergleicht deren Detektive, Methoden und Bedeutung innerhalb des Genres im Kontext der jeweiligen nationalen literarischen Traditionen.
Wie wird die didaktische Relevanz von Krimis im Fremdsprachenunterricht begründet?
Die Arbeit argumentiert für den Einsatz von Krimis als motivierendes und lehrreiches Medium. Sie hebt ihren Nutzen als lesefördernde Lektüre, Vermittler landeskundlichen Wissens und Förderer des Fremdverstehens hervor. Mögliche Lehr- und Lernziele werden ebenso erörtert wie Argumente gegen den Einsatz von Krimis und Möglichkeiten der fächerübergreifenden Projektarbeit.
Welche konkreten Vorschläge zur Arbeit mit Krimis im Unterricht werden gemacht?
Die Arbeit schlägt einen dreistufigen Ansatz für die Textarbeit vor und erläutert den unterstützenden Einsatz von Film, Hörbuch oder Comic. Eine konkrete Unterrichtssequenz basierend auf "The Red-Headed League" und "El barco fantasma" mit Stundenentwürfen wird vorgestellt.
Wie wird die Förderung interkultureller Kompetenz im Zusammenhang mit Krimis behandelt?
Die Arbeit betont die Bedeutung interkultureller Kommunikation und Kompetenz im Fremdsprachenunterricht und zeigt auf, wie der Einsatz von Krimis aus verschiedenen Ländern das Verständnis kultureller Hintergründe und Besonderheiten fördern kann.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst acht Kapitel: 1. Geschichte und Entwicklung der Kriminalliteratur; 2. Das Genre „Kriminalliteratur“; 3. Zwei Krimiautoren und ihre Werke; 4. Zur Rolle der Literatur im Fremdsprachenunterricht; 5. Didaktische Relevanz von Krimis; 6. Vorschläge für die Arbeit mit Krimis; 7. Förderung Interkultureller Kompetenzen; 8. Unterrichtssequenz „Kriminalliteratur“.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Kriminalliteratur, Detektivroman, Kriminalroman, Genreanalyse, Sir Arthur Conan Doyle, Sherlock Holmes, Manuel Vázquez Montalbán, Carvalho, Fremdsprachenunterricht, Didaktik, Interkulturelle Kompetenz, Lektüre, Motivationsfaktor, Landeskunde.
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- Kristin Schulze Wasserkönig (Author), 2008, Die didaktische Relevanz von Krimis für den Fremdsprachenunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126190