Der Begriff rhetorische Figur ist ein sehr allgemeiner und umfasst Tropen, Ausdrucks- und Wortfiguren sowie Inhalts- und Gedankenfiguren. Auf diese sehr universitär-elitäre Unterscheidung habe ich bei meiner alphabetischen Darstellung bewusst verzichtet. Mit Einzelwort- und syntagmatischen Figuren musste ich mich im Studium auseinandersetzen, in der Schulwirklichkeit bin ich von dieser Differenzierung abgerückt,eine Untersuchung der textuellen Oberflächen- oder Tiefenstruktur hätte viele meiner Schüler wohl überfordert. Im Unterricht war mir wichtig, dass meine Schüler Textformanten erkannten als Bestandteile, die einen fiktionalen Text in seiner äußeren Form jeweils unverwechselbar prägen. Von daher habe ich die Bezeichnungen rhetorische Figuren und Stilmittel synonym verwendet und auf den Terminus Tropus ( Tropen ) verzichtet. Bei der Erklärung der einzelnen Stilmittel und durch die literarisch belegten Beispiele wird aber gleichwohl klar, dass die Metapher z.B. durch ihre große Distanz eine Sprungtrope ist, Antonomasie, Hyperbel, Litotes u.a. durch ihre geringe Distanz lediglich eine Grenzverschiebungstrope sind. Die alphabetische Auflistung fast aller "Stilmittel" ist eine brauchbare Hilfe beispielsweise bei der Lyrikanalyse, weil der Textformanten suchende und findende Interpret an meinen Beispielen sehen und augenscheinlich ablesen kann, dass "Gott, Gott erbarmt sich unser" von Bürger als Gemination, "Hilf, Gott, hilf" jedoch als Epanalepse geschrieben worden ist. Auf den Schülern nicht leicht zu vermittelnden Unterschied zwischen eigentlicher und uneigentlicher, nämlich bildhafter Rede bin ich ausführlich eingegangen in meinen Erläuterungen zur Bildhaftigkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Akkumulation, Akrostichon, Allegorie
- Alliteration, Allusion
- Amplifikation, Anadiplose, Anagramm, Anakoluth
- Anapher, Anastrophe, Annominatio, Anthropomorphisierung
- Antiklimax, Antiquitas, Antithese
- Antonomasie, Aphärese, Apokoinu, Apokope, Aposiopese
- Apostrophe, Archaismus
- Assonanz, Asyndeton
- Brachylogie, Captatio benevolentiae, Chiasmus
- Chiffre, Conduplicatio, Congeries, Constructio ad sensum, Contradictio in adiecto, Correctio
- Dialogismus, Dubitatio, Elision, Ellipse, Emblem
- Emphase, Enallage, Epanalepse, Epanodos
- Epipher, Epiphrase, Epitheton ornans, Epizeuxis, Euphemismus
- Exemplum, Figura etymologica
- Figurengedicht, Gemination, Gradation
- Hendiadyoin, Hypallage, Hyperbaton, Hyperbel
- Hypotaxe, Hysteron proteron, Inversion
- Invokation, Ironie
- Isokolon
- Katachrese, Klimax
- Kyklos, Litotes, Meiosis, Melioration, Metalepse
- Metapher
- Metonomasie, Metonymie, Neologismus
- Onomatopöie, Oxymoron
- Palindrom, Paradoxon, Paragramm, Paralipse
- Parallelismus, Paraphrase
- Parataxe, Parentese, Paronomasie
- Pars pro toto, Pejoration, Periphrase
- Personifikation
- Pleonasmus, Polyptoton, Polysyndeton
- Prolepsis, Prolepsis adiectivi, Repetitio
- Rhetorische Frage, Sermocinatio
- Stabreim, Syllepse, Symbol
- Symploke, Synästhesie
- Synekdoche, Synesis, Synkope, Tautologie
- Tmesis, Totum pro parte, Traduktionym, Transivierung, Vergleich, Wortspiel
- Zeugma
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Kompendium dient als umfassende Übersicht rhetorischer Mittel, Stilfiguren und Tropen für Oberstufenschüler und Studienanfänger. Es erklärt wichtige rhetorische Figuren und Stilmittel mit Beispielen und soll das Verständnis und den Gebrauch dieser Mittel fördern.
- Erläuterung verschiedener rhetorischer Figuren
- Analyse von Stilmitteln und deren Wirkung
- Anwendung der Mittel in literarischen Texten
- Veranschaulichung durch zahlreiche Beispiele
- Unterscheidung der einzelnen rhetorischen Mittel
Zusammenfassung der Kapitel
Akkumulation, Akrostichon, Allegorie: Dieses Kapitel erläutert die Akkumulation als Anhäufung von Begriffen, das Akrostichon als Anordnung von Wörtern, deren Anfangsbuchstaben einen Sinn ergeben, und die Allegorie als bildliche Darstellung abstrakter Begriffe. Es werden verschiedene Beispiele aus Literatur und Sprache gegeben, um die Anwendung und Wirkung dieser rhetorischen Mittel zu verdeutlichen. Die Erklärungen umfassen sowohl die lateinischen und griechischen Bezeichnungen als auch ausführliche Beschreibungen mit Beispielen, die das Verständnis der jeweiligen Figuren fördern sollen.
Alliteration, Allusion: Der Abschnitt befasst sich mit der Alliteration, der Wiederholung von Konsonanten am Wortanfang, und der Allusion, der Anspielung auf bekannte Werke oder Ereignisse. Die Wirkung dieser Stilmittel wird anhand von Beispielen aus verschiedenen literarischen Kontexten erläutert. Die Beispiele zeigen, wie Alliterationen einen rhythmischen Effekt erzeugen und Allusionen auf Vorwissen und Kontextualisierung setzen. Die Erklärungen zielen auf ein vertieftes Verständnis der subtilen Unterschiede zwischen beiden Stilmitteln ab.
Amplifikation, Anadiplose, Anagramm, Anakoluth: Dieses Kapitel beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der Amplifikation (erweiterte Ausführung eines Gedankens), Anadiplose (Wiederholung des letzten Wortes am Satzanfang), Anagramm (Wortumbildung durch Buchstabenvertauschung) und Anakoluth (Unfolge in der Satzführung). Die Ausführungen verdeutlichen die unterschiedlichen Funktionen und die Wirkung dieser rhetorischen Figuren durch eine Kombination aus Definitionen, Erklärungen und exemplarischen Beispielen aus der Literatur. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der formalen und inhaltlichen Aspekte jeder Figur.
Anapher, Anastrophe, Annominatio, Anthropomorphisierung: Hier werden die Anapher (Wiederholung von Wörtern am Satzanfang), Anastrophe (Umstellung der Satzteile), Annominatio (Wortspiel durch Lautähnlichkeit) und Anthropomorphisierung (Vermenschlichung) erklärt. Die Kapitel beleuchten die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die stilistische Wirkung dieser Figuren in verschiedenen Texten. Die Ausführungen stützen sich auf eine Auswahl an literarischen Beispielen, die die jeweiligen Definitionen veranschaulichen und die Unterschiede zwischen den einzelnen Figuren hervorheben.
Schlüsselwörter
Rhetorische Mittel, Stilfiguren, Tropen, Akkumulation, Alliteration, Allusion, Anapher, Anastrophe, Metapher, Beispiel, Literatur, Wirkung, Analyse, Sprache.
Häufig gestellte Fragen zum Kompendium rhetorischer Mittel
Was ist der Inhalt dieses Kompendiums?
Dieses Kompendium bietet eine umfassende Übersicht über rhetorische Mittel, Stilfiguren und Tropen. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis mit zahlreichen Beispielen, eine Erläuterung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen zu verschiedenen rhetorischen Figuren und eine Liste von Schlüsselbegriffen.
Welche rhetorischen Mittel werden behandelt?
Das Kompendium behandelt eine Vielzahl rhetorischer Mittel, darunter Akkumulation, Akrostichon, Allegorie, Alliteration, Allusion, Amplifikation, Anadiplose, Anagramm, Anakoluth, Anapher, Anastrophe, Annominatio, Anthropomorphisierung, Antiklimax, Antiquitas, Antithese, Antonomasie, Aphärese, Apokoinu, Apokope, Aposiopese, Apostrophe, Archaismus, Assonanz, Asyndeton, Brachylogie, Captatio benevolentiae, Chiasmus, Chiffre, Conduplicatio, Congeries, Constructio ad sensum, Contradictio in adiecto, Correctio, Dialogismus, Dubitatio, Elision, Ellipse, Emblem, Emphase, Enallage, Epanalepse, Epanodos, Epipher, Epiphrase, Epitheton ornans, Epizeuxis, Euphemismus, Exemplum, Figura etymologica, Figurengedicht, Gemination, Gradation, Hendiadyoin, Hypallage, Hyperbaton, Hyperbel, Hypotaxe, Hysteron proteron, Inversion, Invokation, Ironie, Isokolon, Katachrese, Klimax, Kyklos, Litotes, Meiosis, Melioration, Metalepse, Metapher, Metonomasie, Metonymie, Neologismus, Onomatopöie, Oxymoron, Palindrom, Paradoxon, Paragramm, Paralipse, Parallelismus, Paraphrase, Parataxe, Parentese, Paronomasie, Pars pro toto, Pejoration, Periphrase, Personifikation, Pleonasmus, Polyptoton, Polysyndeton, Prolepsis, Prolepsis adiectivi, Repetitio, Rhetorische Frage, Sermocinatio, Stabreim, Syllepse, Symbol, Symploke, Synästhesie, Synekdoche, Synesis, Synkope, Tautologie, Tmesis, Totum pro parte, Traduktionym, Transivierung, Vergleich, Wortspiel und Zeugma. Die Liste ist alphabetisch geordnet.
Für wen ist dieses Kompendium gedacht?
Dieses Kompendium richtet sich an Oberstufenschüler und Studienanfänger, die ihr Wissen über rhetorische Mittel erweitern möchten.
Welches Ziel verfolgt das Kompendium?
Das Kompendium soll das Verständnis und den Gebrauch rhetorischer Figuren und Stilmittel fördern. Es erklärt wichtige rhetorische Figuren und Stilmittel mit Beispielen und unterstützt die Analyse von Stilmitteln und deren Wirkung in literarischen Texten.
Wie sind die Kapitel aufgebaut?
Jedes Kapitel erläutert eine bestimmte Gruppe von rhetorischen Figuren. Die Erklärungen umfassen Definitionen, ausführliche Beschreibungen und Beispiele aus Literatur und Sprache, die die Anwendung und Wirkung der jeweiligen Mittel verdeutlichen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der formalen und inhaltlichen Aspekte jeder Figur.
Wo finde ich Beispiele für die rhetorischen Figuren?
Beispiele für die rhetorischen Figuren finden sich in den Kapitelzusammenfassungen. Diese erläutern jeweils mehrere Figuren und geben konkrete Beispiele aus der Literatur, um die Anwendung und Wirkung zu veranschaulichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Rhetorische Mittel, Stilfiguren, Tropen, Akkumulation, Alliteration, Allusion, Anapher, Anastrophe, Metapher, Beispiel, Literatur, Wirkung, Analyse, Sprache.
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- Gerd Berner, M.A. (Author), 2009, Vollständiges Kompendium der rhetorischen Mittel, Stilfiguren und Tropen für Oberstufenschüler und Studienanfänger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125804