Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Gleichnis von den anvertrauten Geldstücken. Im Neuen Testament ist uns dieses Gleichnis in der matthäischen (Mt 25,14-30) und der lukanischen (Lk 19,11-27)Version überliefert. Auf den ersten Blick scheinen sich die beiden Texte sehr zu ähneln. Dies mag der Grund dafür sein, dass auch auf interpretatorischer Ebene keine großen Unterschiede zwischen den beiden Texten gemacht werden.
Mag die matthäische Version eine allegorische Interpretation nahe legen, ergeben sich bei Lukas doch einige Schwierigkeiten mit einer solchen Interpretation. Der lukanische Version ist ein hochbrisanter politischer Text!
Inhaltsverzeichnis
- Lk 19,11-27 und Mt 25,14-30: Ein Vergleich
- Lk 19, 11-27: Ein Gleichnis? Lk 19, 1-10: Ein Gegenbild zu Lk 19, 11-27?
- Die Struktur von Lk 19,11-27
- Der Schluss des Gleichnisses
- Dem Habenden wird gegeben werden
- Die Figur des Königs als Kontrastfigur zu Zachäus
- Die Figur des „bösen“ Sklaven
- Die intratextuelle Auslegung der Figur des „bösen“ Sklaven
- Die intertextuelle Auslegung der Figur des „bösen“ Sklaven
- Resumee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Gleichnis der anvertrauten Geldstücke in Lk 19,11-27 und vergleicht es mit der parallelen Passage in Mt 25,14-30. Sie beleuchtet die strukturellen und inhaltlichen Ähnlichkeiten und Unterschiede, insbesondere im Hinblick auf die Frage nach einer möglichen politischen Dimension im lukanischen Text.
- Vergleich der lukanischen und matthäischen Version des Gleichnisses
- Analyse der Struktur und des Erzählverlaufs in Lk 19,11-27
- Interpretation der Figur des "bösen" Sklaven
- Untersuchung der möglichen politischen Konnotationen im lukanischen Text
- Bewertung unterschiedlicher Auslegungsschemata (allegorische vs. historisch-politische Interpretation)
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel vergleicht die lukanische und matthäische Version des Gleichnisses der anvertrauten Talente, wobei anfängliche inhaltliche Parallelen festgestellt werden. Kapitel zwei hinterfragt die Gleichnisnatur des lukanischen Textes und sucht nach möglichen Gegenbildern im vorhergehenden Kontext. Kapitel drei analysiert die Struktur von Lk 19,11-27, untersucht die Bedeutung der Aussage „Dem Habenden wird gegeben werden“, und betrachtet die Rolle der Königsfigur im Gegensatz zu Zachäus. Kapitel vier beschäftigt sich mit der Figur des "bösen" Sklaven und untersucht sowohl innertextuelle als auch außertextuelle Interpretationsansätze.
Schlüsselwörter
Gleichnis der anvertrauten Talente, Lukas-Evangelium, Matthäus-Evangelium, Parusieverzögerung, allegorische Interpretation, politische Interpretation, Archelaus, Flavius Josephus, Wortfeldanalyse, Exegese.
- Quote paper
- Maik Herting (Author), 2001, Lk 19,11-27: Das Geld wirtschaften lassen oder: Verzicht auf ungerechte Zinsen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125687