Zur Bestimmung des Vorkommens von Sandlückenfauna an der Flensburger Förde, wurden im Juni 2001 sechs Sedimentproben vom Ostseebad Flensburg, sowie vier Sedimentproben vom Strand in Langballigau und vom Strand in Falshöft entnommen. Die Sedimentproben stammen aus dem Feuchtsand des Strandes, dem Spülsaum, sowie dem küstennahen Sediment.
Um ein Verständnis für den Lebensraum ‚Sandlücke’ entwickeln zu können, war es notwendig sich mit den abiotischen und biotischen Faktoren, die diesen Lebensraum beeinflussen, zu beschäftigen. Diese Faktoren werden ausführlich in der Theorie beschrieben, fanden aus zeitlichen Gründen keine Anwendung in der Praxis.
Eine Verdeutlichung der spezifischen Anpassungen der Tiere an den Lebensraum, wie zum Beispiel die Abflachung und auch die Verlängerung des Körpers zugunsten einer höheren Flexibilität, wird versucht durch den Einsatz verschiedener Abbildungen zu erreichen. Allgemein dienen, die an verschiedensten Stellen eingefügten Abbildungen, der Veranschaulichung. Aus den Sedimentproben wurde durch die Methodik des ‚Ausschüttelns’ die Meiofauna extrahiert, wobei nur die Organismen zur Meiofauna gerechnet wurden, die eine Siebgaze mit einem Millimeter Maschenweite passieren konnten und von Siebgaze mit 63 µm aufgehalten wurden. Die so gewonnenen Organismen wurden anschließend taxonomisch bearbeitet und quantitativ ausgewertet. Abschließend wurde eine systematische Einordnung der Organismen der Stämme ‚Protozoa’, ‚Plathelminthes’, ‚Nemathelminthes’, ‚Annelida’ und ‚Arthropoda’ vorgenommen.
Grundsätzlich ließ sich bei der Auswertung der Proben eine Dominanz der Oligochaeten und Nematoden in den Feuchtsandbereichen der Strände erkennen, wenn auch die Individuenzahl in den Proben in Richtung Ost, also Richtung Ostsee zunahmen.
In den Spülsäumen bot sich ein uneinheitliches Bild. Hier dominierten je einmal die Copepoden, die Oligochaeten und die Nematoden. Die Individuenzahl war dieses Mal bei der Sedimentprobe in Langballigau am höchsten, wobei in Falshöft rund 50% der Probe aus Lehm bestand, der kaum eine Besiedelung durch meiobenthische Individuen zulässt.
Im küstennahen Sediment war eine eindeutige Dominanz der Nematoden zu erkennen. Hier war die Individuenzahl am Ostseebad am höchsten und nahm in Richtung Ostsee ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sandlückenfauna
- Definition Sandlückenfauna
- Die Geschichte der Sandlückenfauna
- Der Lebensraum Sandlücke
- Abiotische Faktoren
- Biotische Faktoren
- Die Anpassung der Sandlückenfauna an den Lebensraum Sandlücke
- Versuchsbeschreibung
- Benutze Materialien
- Beschreibung der Probenorte sowie der angewandten Methodik zur Probenentnahme
- Verfahren zur Extraktion der Meiofauna
- Auswertung der Proben / Probenauszählung
- Ergebnisse der Probenauszählung
- Eine systematische Einordnung und Beschreibung der gefundenen Taxa
- Stamm Protozoa
- Ordnung Foraminifera
- Klasse Ciliatae
- Stamm Plathelminthes (Plattwürmer)
- Klasse Turbellaria
- Klasse Gnathostomulida (Kiefermündchen)
- Stamm Nemathelminthes
- Klasse Nematoda
- Klasse Gastrotricha
- Klasse Rotatoria
- Stamm Annelida
- Klasse Polychaeta
- Unterklasse Oligochaetae
- Stamm Arthropoda
- Klasse Tardigrada
- Klasse Crustacea
- Ordnung Ostracoda
- Ordnung Copepoda
- Klasse Arachnida
- Klasse Insecta
- Stamm Protozoa
- Eine systematische Einordnung und Beschreibung der gefundenen Taxa
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bestandsaufnahme der Sandlückenfauna an der Flensburger Förde. Ziel ist es, das Vorkommen dieser kleinen, im Sand lebenden Lebewesen zu ermitteln und zu analysieren. Dazu wurden im Juni 2001 Sedimentproben an verschiedenen Stellen der Förde entnommen und untersucht.
- Die Definition und Bedeutung der Sandlückenfauna
- Die Anpassung der Sandlückenfauna an den Lebensraum Sandlücke
- Die Untersuchung der abiotischen und biotischen Faktoren, die den Lebensraum beeinflussen
- Die Methodik der Probenentnahme und -auswertung
- Die systematische Einordnung und Beschreibung der gefundenen Taxa
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sandlückenfauna ein und stellt die Forschungsfrage der Arbeit dar. Kapitel 2 definiert die Sandlückenfauna und beleuchtet ihre Geschichte. Es werden die abiotischen und biotischen Faktoren des Lebensraums Sandlücke ausführlich beschrieben und die Anpassungen der Tiere an diesen Lebensraum hervorgehoben. Kapitel 3 beschreibt die Methodik der Probenentnahme, -extraktion und -auswertung. Die Ergebnisse der Probenauszählung werden in Kapitel 4 präsentiert, wobei die gefundenen Taxa systematisch eingeordnet und beschrieben werden. Die Diskussion in Kapitel 5 beleuchtet die Ergebnisse im Kontext der Fachliteratur.
Schlüsselwörter
Sandlückenfauna, Meiofauna, Benthos, Ökologie, Lebensraum, Anpassung, Abiotische Faktoren, Biotische Faktoren, Sedimentproben, Taxonomie, Systematik, Flensburger Förde, Ostsee
- Quote paper
- Darius Aghili (Author), 2001, Die Sandlückenfauna an der Flensburger Förde - eine Bestandsaufnahme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12554