Das Ziel der Seminararbeit ist es, den Aufbau, die Notwendigkeit einer Implementierung sowie die Prüfung eines effektiven Compliance Managementsystemen in börsennotierten Unternehmen aufzuzeigen.
Regelmäßig ist in Schlagzeilen von Gesetzesverstößen durch Unternehmen sowie deren Führungskräfte zu lesen, welche mit Bußgeldern und Geldstrafen in Millionenhöhe sanktioniert werden. Das jüngste Beispiel ist die wettbewerbswidrige Absprache bei der Entwicklung von Abgasreinigungssystemen für Dieselmotoren durch die deutschen Automobilkonzerne VW, Daimler und BMW. VW und BMW erwarte demnach eine Strafe von insgesamt einer Milliarde Euro, Daimler kooperierte frühzeitig als Kronzeuge was dazu führt, dass der Betrieb kein Bußgeld zu erwarten habe. Um einer solchen Problematik entgegenzuwirken, befassen sich eine Vielzahl von Unternehmensleitungen sowie deren Aufsichtsorgane mit der Einführung bzw. mit dem weiteren Ausbau eines Compliance Management Systems, das sowohl die internen Regelungen als auch die Einhaltung von Gesetzen systematisch sicherstellen soll und damit zur Haftungsvermeidung der Organe beiträgt. Der Ausbau eines Compliance Management Systems dient auch dazu, sich als nachhaltig und wirtschaftlich effizientes Unternehmen zu positionieren. Betriebe verbinden mit Compliance zunehmend die weitgehende Zielsetzung, dass der Unternehmenserfolg und die -effizienz nachhaltig gesteigert werden können, wenn auf der Basis einer Integritäts- und wertbasierten Unternehmenskultur gehandelt wird. Eine Missachtung von Gesetzen, internen Regeln oder ethischen Grundsätzen kann schließlich die Reputation des Unternehmens gefährden. So hat beispielsweise bei der Volkswagen AG der Diesel Abgasskandals und der Kartellrechtsverstoß einen Vertrauens- sowie Imageverlust verursacht. Das Unternehmen habe aufgrund dessen einen enormen Reputationsschaden erlitten. Betriebe, die den hohen Wert der Unternehmensreputation verstanden haben, setzen sich intensiv mit dem Thema Compliance auseinander. Der Reputationsverlust ist unter anderem ein Grund, weshalb die Compliance-Thematik für Unternehmen wichtig ist und in den letzten Jahren sowie auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen eines Compliance Management Systems
- Begriffsbestimmung Compliance
- Abgrenzung Compliance- Begriffs
- Coorporate Responsibility
- Coorporate Governan
- Compliance Management System
- Grundelemente eines wirksamen CMS
- Erforderlichkeit eines CMS in börsennotierten Unternehmen
- Rechtlicher Hintergrund der Implementierung eines CMS
- Compliance als Pflicht des Vorstandes
- Siemens/Neubürger Urteil
- Haftungsrisiken und Auswirkung eines implementierten CMS
- Haftungsrisiken des Vorstandes
- Haftungsrisiken des Unternehmens
- Auswirkung eines effektiven CMS im Haftungsfall
- Prüfung eines Compliance Management Systems
- Relevanz und Nutzen einer CMS Prüfung
- Prüfung und Zertifizierung nach IDW PS 980
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Aufbau, Einsatz und der Prüfung von Compliance Management Systemen (CMS) in börsennotierten Unternehmen. Das Hauptziel der Arbeit ist es, die Bedeutung und Notwendigkeit eines CMS für Unternehmen in dieser Rechtsform zu beleuchten und die rechtlichen Grundlagen sowie Haftungsrisiken im Zusammenhang mit Compliance zu analysieren. Darüber hinaus wird die praktische Prüfung eines CMS anhand des IDW PS 980 betrachtet.
- Rechtliche Grundlagen von Compliance in börsennotierten Unternehmen
- Haftungsrisiken und -verantwortung von Vorstand und Unternehmen
- Aufbau und Funktionsweise eines effektiven CMS
- Prüfung und Zertifizierung von CMS nach IDW PS 980
- Bedeutung von Compliance für die Unternehmensreputation und -effizienz
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und stellt die Relevanz von Compliance im Kontext aktueller Fälle von Gesetzesverstößen durch Unternehmen dar. Kapitel 2 befasst sich mit den Grundlagen eines CMS, definiert den Begriff Compliance und grenzt ihn von anderen Begriffen wie Corporate Responsibility und Corporate Governance ab. Des Weiteren werden die Grundelemente eines wirksamen CMS erörtert.
Kapitel 3 untersucht die Erforderlichkeit eines CMS in börsennotierten Unternehmen. Hierbei wird der rechtliche Hintergrund der Implementierung eines CMS beleuchtet, einschließlich der Compliance-Pflicht des Vorstandes und des Siemens/Neubürger Urteils. Darüber hinaus werden die Haftungsrisiken des Vorstandes und des Unternehmens sowie die Auswirkungen eines effektiven CMS im Haftungsfall analysiert.
Das vierte Kapitel widmet sich der Prüfung eines CMS. Es wird die Relevanz und der Nutzen einer solchen Prüfung diskutiert und die Prüfung und Zertifizierung nach IDW PS 980 beleuchtet.
Schlüsselwörter
Compliance Management System (CMS), Corporate Governance, Corporate Social Responsibility (CSR), Haftungsrisiken, Vorstand, Unternehmen, IDW PS 980, Prüfung, Zertifizierung, börsennotierte Unternehmen, Siemens/Neubürger Urteil, Rechtliche Grundlagen, Integrität, Reputation, Unternehmensreputation, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Effizienz.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Compliance Management Systeme in börsennotierten Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1255258