Lernen geschieht ständig und überall. Es ist ein wichtiger Prozeß nicht nur in der Sozialisation, sondern auch im gesamten Leben eines Individuums. Hierdurch wird aus einem Neugeborenen erst ein in einer Gesellschaft handlungsfähiges Subjekt, da durch verschiedene Lernprozesse Kenntnisse und Fähigkeiten erworben werden, die nicht nur für ein weitestgehend reibungsloses miteinander leben nötig sind, sondern auch für das eigene Überleben.
In dieser Hausarbeit werden einige Aspekte der in der letzten Jahrzehnten sehr komplex gewordenen Lern- und Verhaltenstheorie dargestellt. Ich beschränke mich hierbei auf die klassischen Vertreter der behavioristischen Lerntheorie, da diese mit ihren Forschungsergebnissen weitreichend die spätere Entwicklung beeinflußten. Ihnen ist dabei gemeinsam, daß sie alle ein weitgehend mechanistisches Menschenbild zugrunde legen, in dem der Mensch durch äußere Umweltbedingungen beeinflußt wird und lernt. Dies erschien mir daher auch ein sinnvoller Schnitt für die Festlegung der in dieser Arbeit dargestellten Klassiker zu sein.
Zum besseren Verständnis wurde den Vertretern des Behaviorismus noch ein Kapitel vorangestellt, welches den theoretischen Standpunkt der Lerntheorien näher beschreibt. Des weiteren werden hier die Begriffe Verhalten und Lernen erläutert und einige historische Vorbemerkungen zu Konzepten von Aristoteles und englischen Empirikern der Vergangenheit aufgezeigt, um zu veranschaulichen, daß man sich auch schon früher als am Anfang behavioristischer Forschung manch wertvollen Gedanken in dieser Richtung gemacht hat.
Danach werde ich vier Konzepte vorstellen, und zwar die von Watson, Pawlow, Thorndike und Skinner. Am Schluß der Arbeit fasse ich die Ergebnisse dann noch in Hinsicht auf die Sozialisation zusammen. Allerdings erhebt diese Arbeit dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier aufgezeigten Theorien sind zu komplex, um in dem Umfang einer Seminararbeit jeden bedeutenden Aspekt hervorzuheben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Der theoretische Standpunkt
- 2.2 Zentrale Begriffe der Lerntheorie
- 2.3 Assoziationismus und Empirismus als historische Quellen der Lernforschung
- 3. Die behavioristischen Lerntheorien
- 3.1 Pawlows Theorie des klassischen Konditionierens
- 3.1.1 Die Ausgangsüberlegungen Pawlows
- 3.1.2 Der Versuchsaufbau und -ablauf
- 3.1.3 Abschließende Betrachtung des klassischen Konditionierens
- 3.2 Watson und seine Programmatik des Behaviorismus
- 3.2.1 Die Ausgangsüberlegungen Watsons
- 3.2.2 Das Albert-Experiment als Beispiel für emotionales Konditionieren
- 3.2.3 Abschließende Betrachtung von Watsons Theorie
- 3.3 Instrumentelles Lernen nach Thorndike
- 3.3.1 Die Ausgangsüberlegungen Thorndikes
- 3.3.2 Thorndikes Problemkäfig
- 3.3.3 Abschließende Betrachtung der Theorie Thorndikes
- 3.4 Operantes Konditionieren nach Skinner
- 3.4.1 Die Ausgangsüberlegungen von Skinner
- 3.4.2 Skinners Versuch
- 3.4.3 Abschließende Betrachtung von Skinners Theorie
- 3.1 Pawlows Theorie des klassischen Konditionierens
- 4. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht klassische Vertreter der behavioristischen Lerntheorie und deren Einfluss auf die Entwicklung des Feldes. Das Ziel ist es, die zentralen Konzepte dieser Theorien darzustellen und deren Bedeutung für das Verständnis von Lernen und Sozialisation zu beleuchten. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf ausgewählte, einflussreiche Vertreter.
- Mechanistisches Menschenbild im Behaviorismus
- Klassisches und Operantes Konditionieren
- Einfluss externer Umweltbedingungen auf Lernen
- Verhalten als zentrale Analyseeinheit
- Bedeutung von Lernen für Sozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Lernens als zentralen Prozess in Sozialisation und individuellem Leben ein. Sie begründet die Fokussierung auf klassische behavioristische Lerntheorien aufgrund ihres weitreichenden Einflusses und ihres mechanistischen Menschenbildes, bei dem der Mensch durch äußere Umweltbedingungen beeinflusst wird. Die Arbeit skizziert den Aufbau, mit einem Kapitel zu den theoretischen Grundlagen und der Vorstellung der Theorien von Watson, Pawlow, Thorndike und Skinner, gefolgt von einer sozialisationsbezogenen Schlussbetrachtung. Die Grenzen der Arbeit hinsichtlich Vollständigkeit werden ebenfalls klargestellt.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Lerntheorie dar. Es beschreibt die Lerntheorie als individualistischen Erklärungsansatz, der dauerhafte Verhaltensänderungen als Folgen externer Ursachen versteht, die durch kausale Gesetze erschlossen werden sollen. Es wird die Unterscheidung zwischen Verhaltenstheorie und Handlungstheorie betont, wobei die erstere das Verhalten als externe Daten betrachtet. Lernen wird als Anpassung an und Aneignung der Umwelt verstanden, wobei die soziale Umwelt in Kategorien experimenteller Lernforschung analysiert wird. Der Abschnitt definiert wichtige Begriffe wie "Lernen" und "Verhalten" und beleuchtet historische Wurzeln im Assoziationismus und Empirismus, insbesondere Aristoteles' Ansichten über die Verbindung von Ideen durch Erfahrung. Die Unterscheidung zwischen behavioristischem und kognitivistischem Ansatz wird erläutert.
3. Die behavioristischen Lerntheorien: Dieses Kapitel stellt die Theorien von Pawlow, Watson, Thorndike und Skinner vor. Es analysiert jeweils die Ausgangsüberlegungen, die experimentellen Ansätze (wie Pawlows klassische Konditionierung mit Hunden und Watsons "Little Albert"-Experiment) und die zentralen Ergebnisse der jeweiligen Forscher. Für jede Theorie wird eine abschließende Betrachtung geboten, die die Bedeutung und den Einfluss der jeweiligen Theorie im Kontext der behavioristischen Lerntheorie zusammenfasst. Die Kapitel bieten somit einen detaillierten Überblick über die wichtigsten Strömungen des Behaviorismus und deren jeweilige Beiträge zum Verständnis von Lernen.
Häufig gestellte Fragen zu: Behavioristische Lerntheorien
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit bietet eine umfassende Übersicht über klassische behavioristische Lerntheorien. Sie beinhaltet eine Einleitung, theoretische Grundlagen, detaillierte Darstellungen der Theorien von Pawlow, Watson, Thorndike und Skinner, sowie eine Schlussbetrachtung. Der Fokus liegt auf den zentralen Konzepten dieser Theorien und deren Bedeutung für das Verständnis von Lernen und Sozialisation.
Welche Theorien werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die behavioristischen Lerntheorien von Pawlow (klassisches Konditionieren), Watson (Behaviorismus und emotionales Konditionieren), Thorndike (instrumentelles Lernen) und Skinner (operantes Konditionieren). Für jede Theorie werden die Ausgangsüberlegungen, experimentelle Ansätze und zentrale Ergebnisse detailliert dargestellt.
Welche theoretischen Grundlagen werden erläutert?
Die Arbeit erläutert die theoretischen Grundlagen der Lerntheorie, inklusive der Unterscheidung zwischen Verhaltenstheorie und Handlungstheorie. Sie definiert wichtige Begriffe wie "Lernen" und "Verhalten" und beleuchtet historische Wurzeln im Assoziationismus und Empirismus. Die Unterscheidung zwischen behavioristischem und kognitivistischem Ansatz wird ebenfalls erklärt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: 1. Einleitung, 2. Theoretische Grundlagen, 3. Die behavioristischen Lerntheorien (mit Unterkapiteln zu Pawlow, Watson, Thorndike und Skinner) und 4. Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung im HTML-Dokument.
Welche Schwerpunkte werden in der Arbeit gesetzt?
Die Arbeit konzentriert sich auf das mechanistische Menschenbild des Behaviorismus, klassisches und operantes Konditionieren, den Einfluss externer Umweltbedingungen auf Lernen, Verhalten als zentrale Analyseeinheit und die Bedeutung von Lernen für die Sozialisation.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die zentralen Konzepte der ausgewählten behavioristischen Lerntheorien darzustellen und deren Bedeutung für das Verständnis von Lernen und Sozialisation zu beleuchten.
Welche Grenzen der Arbeit werden genannt?
Die Arbeit räumt ein, dass sie aufgrund des Umfangs nicht alle Aspekte des Behaviorismus vollständig abdecken kann und sich auf ausgewählte, einflussreiche Vertreter konzentriert.
Wie ist der Aufbau der Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik einführt und den Aufbau der Arbeit skizziert. Es folgt ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen, gefolgt von einem Kapitel, das die behavioristischen Lerntheorien im Detail darstellt. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbetrachtung.
- Quote paper
- Daniel Hans (Author), 2002, Die klassischen Vertreter der behavioristischen Lerntheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12545