Das Zeichenverbundsystem einer Karte hat die Fähigkeit, Begeisterung auszulösen. Die Visualisierung von Orten, die in ihr stattfindet, schafft auch an Plätzen, die dem Individuum unbekannt sind, Orientierung und Sicherheit. Dabei können Karten durch Zeichen einheitlich hergestellt werden, welche sie von nahezu jeder Kultur lesbar und verständlich macht. Schon immer war das Bild, welches ein Mensch von der Welt hat, ein elementarer Bestandteil der interkulturellen Forschung. Es scheint fast selbstverständlich, dass Menschen sich seit ihrem Anbeginn mit ihrem Lebensraum befassen und dennoch fanden nahezu alle revolutionären Veränderungen im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit statt. Auch die Absicht der Karte wandelte sich über die Jahrhunderte. Dabei fällt der mittelalterliche Raum gesondert auf, da Karten und das zugängliche Wissen dort sehr stark von der Kirche geprägt wurden. Erst im 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert ein großer Wandel durch Erkenntnisse und damit eine Öffnung und Erweiterung des Raums statt. Durch die Vielseitigkeit dieses Themas ist es in diesen Rahmen nur möglich, einige Aspekte zu erwähnen. Diese werden Bezug auf die europäische Kartographie und Geographie nehmen.
Am Anfang werde ich auf den kunstwissenschaftlichen Raumbegriff eingehen und einige grundlegende Begriffe zu Projektionen erläutern. Dabei soll dem Wissenstand des 15.- 17. Jahrhunderts eine besonders große Bedeutung zugeschrieben werden. Nur kurz werde ich auf heutige Techniken verweisen. In den folgenden Kapiteln soll erläutert werden, welche Funktionen, welches Abbild, welche Rolle und welche Folgen auf eine spätere Zeit die jeweils vorgestellten Karten in ihrer Verwendung hatten. Grundlegend soll in den Kapiteln vier bis fünf der Wandel des Weltbildes von der mittelalterlichen TO-Karte, bis zu der heute noch verwendeten Mercatorprojektion durch von mir ausgewählten kartographischen Darstellungen verdeutlicht werden. Dabei werden historische Daten ebenso hilfreich wie die damals verwendeten Hilfsmittel sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition einer Karte
- Grundlegende Begriffe in Projektionen
- Kartographie und Geografie des Mittelalters
- Die TO-Karte
- Die Portulankarte und der Weg in die frühe Neuzeit
- Der Wandel des Weltbildes und Folgen
- Erdapfel
- Die Weltumseglung Magellans
- Mercator Projektion
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Kartographie seit der frühen Neuzeit und analysiert den Einfluss der Karten auf das Weltbild und die gesellschaftliche Wahrnehmung des Raums. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Projektionen und Darstellungsformen, die die Entwicklung des kartographischen Wissens und die Entstehung neuer Weltsichten widerspiegeln.
- Entwicklung der Kartographie seit der frühen Neuzeit
- Bedeutung von Projektionen und Darstellungsformen
- Veränderung des Weltbildes durch Karten
- Einfluss der Kartographie auf die gesellschaftliche Wahrnehmung des Raums
- Die Rolle der Karten in der Kulturgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beleuchtet die Bedeutung von Karten als Zeichenverbundsysteme. Sie stellt die historische Entwicklung der Kartographie dar und skizziert den Wandel des Weltbildes vom Mittelalter bis in die Neuzeit.
- Definition einer Karte: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Karte" und erläutert seine Funktion als Mittel zur Manifestierung geographischen Wissens. Es geht auf die historische Entwicklung des Begriffs und seine verschiedenen Arten ein.
- Grundlegende Begriffe in Projektionen: Hier werden grundlegende Begriffe zur Projektion von Karten erläutert. Dabei werden die verschiedenen Projektionstypen und deren Auswirkungen auf die Darstellung der Erde behandelt.
- Kartographie und Geografie des Mittelalters: Dieses Kapitel analysiert die Kartographie des Mittelalters, insbesondere die TO-Karte und die Portulankarte. Es untersucht die Einflüsse der Kirche auf die kartographische Darstellung der Welt.
- Der Wandel des Weltbildes und Folgen: Dieses Kapitel fokussiert auf die Entwicklung des Weltbildes in der Neuzeit. Es behandelt die Bedeutung der Erdapfel-Darstellung, die Weltumseglung Magellans und die Entwicklung der Mercatorprojektion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Kartographie, Geographie, Weltbild, Projektionen, Darstellungsformen, Raumkonstruktionen, Kulturgeschichte, Mittelalter, Neuzeit, TO-Karte, Portulankarte, Mercatorprojektion. Sie analysiert den Wandel des räumlichen Denkens und die Auswirkungen der Karten auf die gesellschaftliche Wahrnehmung.
- Quote paper
- Elena Peusch (Author), 2021, Geometrie als Erdvermessung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1254420