Diese Bachelorarbeit setzt sich mit drei verschiedenen Schwerpunkten auseinander. Hauptgegenstand ist die Inszenierung "Kill Your Darlings! Streets of Berladelphia" (Uraufführung: 18.01.12 Volksbühne Berlin) von René Pollesch.
Zum postdramatischen Theater wird nun schon seit Jahren geforscht. Das Standardwerk für diese Art zeitgenössischen Theaters veröffentlichte Hans-Thies Lehmann im Jahre 1999. Spätestens seitdem herrscht ein weit verbreiteter Diskurs um Sinn und Zweck des darin beschrieben Theaters. Es ist ein Theater nach dem Drama, das sich nicht mehr in erster Linie über einen ihm zugrunde liegenden dramatischen Text definiert und die Struktur der dramatischen Situation, für die Darstellung des Schauspielers negiert. Die Kritiker dieser Entwicklung sind davon überzeugt, dass es sich dabei um eine Modeerscheinung handelt, die früher oder später Drama und Mimesis wieder weichen wird. In dieser Bachelorarbeit soll und kann keine Prognose über die Entwicklung des Theaters in der Zukunft gegeben werden. Vielmehr setzt sie sich mit einem Vertreter der Postdramatik auseinander. Dem Autor-Regisseur René Pollesch. Dessen Inszenierungen werden von der Presse hochgelobt und sind mit dem Segen voll besetzter Zuschauerreihen bedacht. Regelmäßig wird Pollesch mit seinen Stücken zu Festivals eingeladen und dort mit Preisen ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER GEBRAUCH VON ZEICHEN IM POSTDRAMATISCHEN THEATER IN BEZUG AUF IHRE ÄSTHETISCHE ERFAHRUNG DURCH DEN REZIPIENTEN
- Parataxis/Non-Hierarchie
- Simultaneität
- Spiel mit der Dichte der Zeichen
- Musikalisierung
- Szenographie, visuelle Dramaturgie
- Wärme und Kälte
- Körperlichkeit
- Konkretes Theater
- Einbruch des Realen
- Ereignis/Situation
- KILL YOUR DARLINGS! ALS WEITERENTWICKLUNG IN DER ÄSTHETIK VON RENÉ POLLESCHS THEATERARBEITEN DURCH DIE VERWENDUNG ANDERER MITTEL UND FORMEN DES POSTDRAMATISCHEN THEATERS IM VERGLEICH ZU ÄLTEREN ARBEITEN
- Cool Fun
- Szenischer Essay
- Kinematographisches Theater
- Theater-Soli, Monologien
- Chortheater
- Fazit
- KILL YOUR DARLINGS! IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN „DAS WAR NICHT FÜR EUCH. SONDERN FÜR UNS.“ UND DER NEGATION DER VIERTEN WAND
- ,,DAS WAR NICHT FÜR EUCH. SONDERN FÜR UNS“ DER URSPRUNGSGEDANKE DES THEATERS OHNE PUBLIKUM BEI BRECHT
- DIE RAMPE IST KEINE GRENZE. THEATER OHNE VIERTE WAND
- DER EINFLUSS DER BRECHTSCHEN LEHRSTÜCKTHEORIE AUF DIE THEATERÄSTHETIK POLLESCHS IN Kill your DARLINGS!
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Inszenierung Kill your Darlings! von René Pollesch als herausragendem Beispiel postdramatischen Theaters und untersucht den Aspekt der Selbstbezüglichkeit in dieser Arbeit. Sie analysiert, wie die Inszenierung durch die Verwendung von Zeichen die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich selbst lenkt und welche ästhetischen Erfahrungen diese Selbstbezüglichkeit hervorruft. Die Arbeit vergleicht Kill your Darlings! mit anderen Inszenierungen Polleschs und analysiert, wie sich die Ästhetik seiner Arbeit entwickelt hat. Zudem werden die Einflüsse der Brechtschen Lehrstücktheorie auf die Inszenierung und den Umgang mit der vierten Wand untersucht.
- Die Verwendung von Theaterzeichen im postdramatischen Theater
- Die Entwicklung der Ästhetik in René Polleschs Theaterarbeit
- Die Selbstbezüglichkeit in Kill your Darlings!
- Der Einfluss der Brechtschen Lehrstücktheorie
- Der Umgang mit der vierten Wand im postdramatischen Theater
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des postdramatischen Theaters ein und stellt die Inszenierung Kill your Darlings! von René Pollesch als Untersuchungsobjekt vor. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und definiert die drei Schwerpunkte: die Verwendung von Theaterzeichen, die Entwicklung der Ästhetik in Polleschs Arbeit und den Einfluss der Brechtschen Lehrstücktheorie.
- Der Gebrauch von Zeichen im postdramatischen Theater: Dieses Kapitel beleuchtet die Verwendung von Zeichen im postdramatischen Theater und zeigt auf, wie diese die Wahrnehmung des Rezipienten beeinflussen. Es geht auf die Eigenschaften des postdramatischen Theaters wie Parataxis, Non-Hierarchie und Simultaneität ein und analysiert die Auswirkungen dieser Konzepte auf die ästhetische Erfahrung.
- Kill your Darlings! als Weiterentwicklung in der Ästhetik von René Polleschs Theaterarbeiten: Dieses Kapitel untersucht die Inszenierung Kill your Darlings! anhand verschiedener Spielformen des postdramatischen Theaters und vergleicht sie mit anderen Inszenierungen Polleschs wie Cappuccetto Rosso, Ein Chor irrt sich gewaltig und Schmeiß dein Ego weg. Es analysiert, welche Veränderungen in der Ästhetik Polleschs bis Kill your Darlings! erkennbar sind.
- Kill your Darlings! im Spannungsfeld zwischen „Das war nicht für euch. Sondern für uns.“ und der Negation der vierten Wand: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Zitat aus Kill your Darlings! „Das war nicht für euch./ Es war immer für uns./ Macht es für euch!\" und analysiert den Umgang mit der vierten Wand in der Inszenierung. Es geht auf die Entwicklung der Lehrstücktheorie bei Brecht ein und untersucht, wie Brecht den Umgang mit dem Publikum veränderte. Außerdem wird der Einfluss der Brechtschen Theorie auf die Theaterästhetik Polleschs in Kill your Darlings! diskutiert.
Schlüsselwörter
Postdramatisches Theater, René Pollesch, Kill your Darlings!, Selbstbezüglichkeit, Theaterzeichen, Ästhetik, Brechtsche Lehrstücktheorie, vierte Wand.
- Quote paper
- Kathleen Rabe (Author), 2012, René Polleschs "Kill Your Darlings!" als Beispiel des Postdramatischen Theaters und der Aspekt der Selbstbezüglichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1253468