Spanischer Bürgerkrieg


Seminararbeit, 2008

18 Seiten, Note: 2,4


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Historische Einordnung

3. Der Kriegsverlauf des Bürgerkriegs

4. Internationale Intervention
4.1. Deutsche Intervention
4.2. Italienische Intervention
4.3. Sowjetische Intervention
4.4. Appeasement

5. Nachwort

6. Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Spanische Bürgerkrieg…ein Krieg, der von vielen Seiten in unterschiedlichster Form gewertet wird. Man könnte behaupten, dass seine Ereignisse und die unmittelbare Bedeutung für lange Zeit ein regelrechtes Mysterium darstellten. Schon während der Zeit des Nationalsozialismus sind in der deutschen Literatur ca. 50 Werke über den Spanischen Bürgerkrieg entstanden. Jedoch kann man bei diesen Werken von Geschichtsverfälschung sprechen. Die spanische Republik wurde diskriminiert und die Freiheitskämpfer des spanischen Volkes als Verbrecher abgetan, womit das Naziregime seine Hilfe für Franco legitimieren konnte. Auf Grund der politischen Zensur in Deutschland konnte man diesen Aussagen jedoch nicht entgegenwirken.

Nach dem Krieg erschienen ebenfalls einige Werke über dieses Ereignis. Doch diesmal waren viele der Schriftsteller der ehemaligen Internationalen Brigade zu zuzählen, was wiederrum zu einer einseitigen Darstellung des Krieges führte. Erst im letzten Jahrzehnt und besonders um den siebzigsten Jahrestag des Spanischen Bürgerkrieges herum, erschienen sehr ausführliche Werke über die Bedeutung und die internationalen Folgen des Krieges.

Aus heutiger Sicht kann man diese revolutionären Ereignisse der Jahre 1936 bis 1939 als eines der großen Themen des 20. Jahrhunderts werten. Ein großer Hispanist namens Maurice Legendre sagte zum Ausbruch des Bürgerkrieges provokativ: „Wenn ihre Mutter Krebs hätte und man eine Operation anordnete, würden sie zögern?“ [1] , nachdem ihn ein deutscher Literat auf die Sinnlosigkeit des Krieges hinwies. Selbst international anerkannte Schriftsteller wie Ernest Hemingway mit seinem Werk „Wenn die Stunde schlägt“, Andre Malraux mit seinem Werk „Die Hoffnung“ oder auch George Orwell mit seinem Werk „Mein Katalonien“ beschäftigten sich ausführlich mit diesem Thema.[2]

Besonders das künstlerische Werk „ Guernica“ von Pablo Picasso, welches auf der Pariser Weltausstellung von 1937 zu sehen war, spiegelt die Leiden des Krieges wie kein anderes wider.

Auch die kleinen baskischen Städte und Dörfer, welche von der deutschen Fliegerstaffel dem Erdboden gleich gemacht wurden, zeugen noch heute von den leidensvollen Erfahrungen der Bevölkerung jener Zeit.

In der folgenden Hausarbeit möchte ich mich mit den Ereignissen sowie mit der internationalen Ausweitung des Spanischen Bürgerkrieges beschäftigen. Auf Grund der reichhaltigen Fülle dieses Themas kann ich jedoch nur beispielhafte Ausschnitte behandeln und beleuchten, da der Umfang dieser Arbeit eine lückenlose Aufarbeitung leider nicht zulassen würde.

Dabei habe ich mich mit verschiedenster Literatur unterschiedlichster Jahrzehnte beschäftigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Pablo Picassos „Guernica“ [3]

2. Historische Einordnung

Um die Ereignisse verstehen zu können muss man sich die Geschichte Spaniens seit dem 19. Jahrhundert zu Gemüte führen. Wie im gesamten Europa schritt auch in Spanien allmählich die Industrialisierung voran, womit sich Spannungen zwischen Monarchisten und Liberalen bzw. Demokraten vergrößerten. Zu den monarchistischen Kreisen lassen sich vor allem die Kirche, Adelige Familien sowie zu diesem Zeitpunkt das Militär zählen. All diese Gruppen fürchteten am meisten den Verlust ihrer alten Privilegien sowie die voranschreitende Stärkung des spanischen Bürgertums.

Die andere Seite hingegen bestand vor allem aus jenem eben genannten Bürgertum, Bauern und den Arbeitern. Jedoch herrschte eine große Uneinigkeit unter diesen Gruppen, weshalb sie sich auch untereinander „bekämpften“ und somit ihre Kräfte an falscher Stelle verschwendeten. In Spanien kam die Tatsache hinzu, dass es in diesem Land eine sehr große traditionelle territoriale Zerklüftung gab (Kastilien, Katalonien, Andalusien etc.).

Nach erheblichen Reformen in der Mitte des 19. Jahrhunderts schlug sich das immer wohlhabendere Bürgertum auf die Seite der Konservativen.

Der durchweg katholische Klerus Spaniens verlor zwar durch die Reformen 1837 bis 1844 einige Anteile ihrer Ländereien, doch gewann dafür gelichzeitig Einfluss und Anteile an den Banken und der Industrie im Zuge des wirtschaftlichen Voranschreitens.[4]

Damit gewann man gleichzeitig wieder an politischer Macht. Dies hatte jedoch eine Welle der unterdrückten Ablehnung der Bürger gegenüber der Spanischen Kirche zur Folge. Laut Schätzungen verlor man ca. ein Drittel der praktizierenden Gläubigen.

Auch durch die anfängliche Industrialisierung begann sich eine „neue“ Gruppe von Arbeitern heraus zu kristallisieren, vor allem in den Großstädten wie Barcelona.[5]

Die konstitutionelle Monarchie war bis zum Jahre 1923 die in Spanien herrschende Staatsform. Dabei konnte allerdings keine Kontinuität einsetzen, da sich die monarchistischen Kräfte in ihrer Gesinnung (liberal, konservativ) von Amtszeit zu Amtszeit unterschieden. Aufgrund dessen, das die Regenten meist damit beschäftigt waren, die Reformen und Neuerungen ihrer Vorgänger zu ändern wurde das allgemeine politische Bestreben des Landes arg vernachlässigt.

Folgen dieser politischen Verwirrungen waren zum Beispiel koloniale Gebietsverluste in Kuba, Puerto Rico und den Philippinen. Die Bevölkerung Spaniens wünschte sich endlich wieder eine stabile politische Führung, jedoch konnte vorherrschenden Parteien diese in naher Zukunft nicht bieten.

Erst mit dem friedlichen Putsch im Jahre 1923, welcher von General Primo de Rivera initiiert wurde, kam Stabilität in die spanische Innenpolitik.[6] Mit ihm zusammen regierte König Alfons XIII., jedoch hatte der König nur wenig Macht in seiner Ausübung. Unter Primo de Rivera wurde der Marokkokrieg mit Hilfe Frankreichs siegreich beendet. Der General vermochte es jedoch nicht, dem wirtschaftlichen Bestreben Spaniens gerecht zu werden. Es fand eine regelrechte wirtschaftliche Abschottung statt. Im Jahre 1929 wollte auch der spanische Finanzminister die unrealistische und utopische Wirtschaftspolitik de Riveras nicht weiter unterstützen und ausführen, deshalb kündigte er im selben Jahr sein Amt. Dies war der erste Schritt zur Entmachtung des Generals. Im Zuge dieser Tatsache stellte sich nun auch das Offizierskorps, welches lange Zeit seine Stütze bedeutete gegen Primo de Rivera, welcher daraufhin in der Hauptstadt Frankreichs sein Exildomizil fand und dort in ärmlichen Verhältnissen wenige Monate später verstarb. Auch der mitregierende König Alfons XIII. vermochte nicht, die Monarchie zu retten und die Regierung weiterzuführen. Schon Ende des Jahres 1930 wurde seine Abdankung durch einen Staatsstreich vorbereitet. Jedoch erst im darauffolgenden Jahr dankte der König nach den niederschmetternden Ergebnissen der von ihm durchgeführten Gemeindewahlen ab. Damit war das Kapitel Monarchie in Spanien vorerst beendet. Der König richtete sich mit folgenden Worten an das spanische Volk:

„…die Sonntagswahlen zeigen mir, dass ich mich nicht länger der ungeteilten Liebe meines Volkes erfreue,…ich bin entschlossen, mich nicht an jenen Machenschaften zu beteiligen, die zu einem brudertötenden Bürgerkrieg führen. Daher habe ich mich entschlossen, auf meine Königlichen Rechte so lange freiwillig zu verzichten, bis die Nation gesprochen hat…“ [7]


[...]

[1] Pierre Vilar, Der Spanische Bürgerkrieg, Berlin 2005, S. 7.

[2] Carlos Collado Seidel, Der Spanische Bürgerkrieg- Geschichte eines europäischen Konflikts,

München 2006, S. 1.

[3] http://homepage.mac.com/dmhart/WarArt/Picasso/Guernica/Guernica.JPG (letzter Aufruf am 14.07.2008)

[4] Wolfgang Scheider und Christoph Dipper, Der Spanische Bürgerkrieg in der internationalen Politik,

München 1976, S. 10.

[5] Vgl. Hans Christian Kirsch, Der Spanische Bürgerkrieg in Augenzeugenberichten, Düsseldorf 1967, S. 14 f.

[6] Vgl. Justus F. Wittkop, Unter der schwarzen Fahne- Aktionen und Gestalten des Anarchismus,

Berlin 1996, S. 230 ff.

[7] Hans Christian Kirsch, Der Spanische Bürgerkrieg in Augenzeugenberichten, Düsseldorf 1967, S. 14.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Spanischer Bürgerkrieg
Hochschule
Technische Universität Chemnitz  (Professur Neuere und Neueste Geschichte)
Veranstaltung
Einführung in die Geschichte Spaniens
Note
2,4
Autor
Jahr
2008
Seiten
18
Katalognummer
V125225
ISBN (eBook)
9783640308712
ISBN (Buch)
9783640306817
Dateigröße
591 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Spanischer, Bürgerkrieg, Einführung, Geschichte, Spaniens
Arbeit zitieren
Andreas Lilienthal (Autor:in), 2008, Spanischer Bürgerkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125225

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