Vielfach wird auf die Erforderlichkeit wirksamer Aktionärsschutzrechte im Hinblick auf Kapitalmarkteffizienz hingewiesen. Dabei stellt sich stets die Frage, inwiefern Aktionäre diesen Schutz tatsächlich wahrnehmen. Zudem lässt sich in der Vergangenheit die missbräuchliche Ausnutzung der vom Gesetzgeber bereitgestellten Rechtsschutzinstrumente verzeichnen. In diesem Zusammenhang fiel vermehrt der Begriff des räuberischen Aktionärs, der vor allem mit dem Mittel der Anfechtungsklage Gesellschaften in höchstem Maße schädigte. Bei Betrachtung dieser Tatsache könnte der Verdacht aufkommen, Aktionärsrechte seien entbehrlich, da sie nicht ihren eigentlichen Zweck erfüllen. Ziel dieser Arbeit wird sein, die Notwendigkeit von Aktionärsrechten aufzuzeigen und Mittel vorzustellen, die die Eindämmung missbräuchlicher Aktionärsklagen vorantreiben.
Zunächst soll auf das Phänomen missbräuchlicher Aktionärsklagen näher eingegangen werden. Dazu sollen die wesentlichen Aktionärsrechte vorgestellt werden (Kapitel 2.1). Danach wird ein kurzer Überblick über missbräuchliche Klagen in der aktienrechtlichen Geschichte gegeben, wobei auf die Problematik der Entstehung eines regelrechten Klagegewerbes eingegangen wird (Kapitel 2.2). Nachdem die Evidenz räuberischer Aktionäre belegt worden ist, soll mit Hilfe einer ökonomischen Analyse die Notwendigkeit aktienrechtlichen Aktionärsschutzes aufgezeigt werden. Zudem wird das Anfechtungsrecht auf mögliche Schwächen hin untersucht (Kapitel 2.3). Im dritten Teil dieser Arbeit werden die Bemühungen und Mittel des Gesetzgebers missbräuchliche Aktionärsklagen einzudämmen beschrieben und die hierzu vertretenen Meinungen aus Wissenschaft und Praxis vorgestellt (Kapitel 3). Abschließend wird ein Fazit gezogen und die Meinung des Autors zum bestehenden Handlungsbedarf dargestellt (Kapitel 4).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Aktienrechtlicher Aktionärsschutz
- Grundlagen
- Evidenz zur missbräuchlichen Ausnutzung von Aktionärsrechten - räuberische Aktionäre und deren Hilfsmittel
- Eine ökonomische Analyse des aktienrechtlichen Aktionärsschutzes
- Maßnahmen zur Bekämpfung missbräuchlicher Aktionärsklagen
- Das Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG)
- Nachbesserungsbedarf bei der Reform des Anfechtungsrechts
- Lager 1: Nachjustierung des UMAG
- Lager 2: Einschränkung der Anfechtungsbefugnis mittels Mindestanteilsbesitzerfordernis
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Problematik missbräuchlicher Aktionärsklagen, insbesondere im Kontext „räuberischer Aktionäre“. Ziel ist es, die Notwendigkeit von Aktionärsrechten aufzuzeigen und Maßnahmen zur Eindämmung missbräuchlicher Klagen vorzustellen. Die Arbeit analysiert sowohl den bestehenden aktienrechtlichen Aktionärsschutz als auch die Wirksamkeit gesetzlicher Reformen.
- Aktienrechtlicher Aktionärsschutz und dessen Grenzen
- Evidenz und Auswirkungen missbräuchlicher Aktionärsklagen
- Ökonomische Analyse des Aktionärsschutzes
- Bewertung des Gesetzes zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG)
- Diskussion weiterer Handlungsbedarfe zur Bekämpfung missbräuchlicher Klagen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Problemstellung missbräuchlicher Aktionärsklagen und den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den aktienrechtlichen Aktionärsschutz, analysiert die Evidenz für missbräuchliche Ausnutzung von Aktionärsrechten durch „räuberische Aktionäre“ und untersucht die Notwendigkeit des Aktionärsschutzes anhand einer ökonomischen Analyse. Kapitel 3 befasst sich mit Maßnahmen zur Bekämpfung missbräuchlicher Klagen, insbesondere dem UMAG und diskutiert weiteren Nachbesserungsbedarf.
Schlüsselwörter
Räuberische Aktionäre, missbräuchliche Aktionärsklagen, Aktionärsschutz, Aktienrecht, Anfechtungsrecht, UMAG, Unternehmensintegrität, ökonomische Analyse, Kapitalmarkteffizienz.
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- Jonatan Prosenjak (Autor), 2008, Räuberische Aktionäre bzw. missbräuchliche Aktionärsklagen – Evidenz und Handlungsbedarf, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125084