Das Equity Premium Puzzle (Aktienprämienrätsel) betrachtet die Differenz zwischen den Renditen von Aktien und nahezu risikolosen Wertpapieren wie Staatsanleihen. Erstmals wurde dies von den beiden Ökonomen Mehra und Prescott im Jahr 1985 untersucht. Sie versuchten, die Aktienprämie anhand eines "Consumption-based Capital Asset Pricing Model" zu erklären, was jedoch nicht gelang. Das Equity Premium Puzzle hat bis heute nicht an Relevanz verloren. Um eine Erklärung für die Aktienprämie zu erhalten, bedient sich die Forschung mittlerweile verhaltensökonomischer Ansätze, welche psychologische Bedingungen in ökonomischen Modellen integrieren.
Zwei davon werden in dieser Arbeit vorgestellt. Die Myopic Loss Aversion von Benartzi und Thaler geht davon aus, dass Individuen Verluste stärker als Gewinne wahrnehmen und der Bewertungszeitraum einer Investitionsentscheidung sich auf
die Aktienprämie auswirkt. Wang und Rieger hingegen sehen die Unberechenbarkeit von Aktienrenditen als Schlüssel zur Lösung des Rätsels. Beide Theorien werden beschrieben und verglichen. Auch weitere mögliche Einflussfaktoren sollen kurz dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Aktienprämie (Equity Risk Premium)
- 2.1. Definition/Beschreibung
- 2.2. Historische Renditen
- 3. Equity Premium Puzzle
- 3.1. Das Modell
- 3.2. Ergebnisse
- 4. Kumulative Prospect Theory
- 4.1. Der Referenzpunkt
- 4.2. Verlustaversion (Loss Aversion)
- 4.3. Risikoaversion und Risikofreude
- 4.4. Die Wertefunktion
- 4.5. Gewichtungsfunktion
- 4.6. Zusammensetzung und Anwendung
- 5. Mental Accounting
- 5.1. Der Entscheidungsrahmen
- 5.2. Anschaffungs- und Transaktionsnutzen
- 5.3. Eröffnung und Schließung mentaler Konten
- 5.3.1. Sunk Costs
- 5.3.2. Zahlungsentkopplung
- 5.4. Budgetierung
- 5.5. Bewertungsrahmen von Ereignissen
- 6. Myopic Loss Aversion
- 6.1. Private Anleger
- 6.2. Institutionelle Anleger
- 6.2.1. Pensionsfonds
- 6.2.2. Stiftungen
- 7. Ambiguitätsaversion
- 7.1. Definition: Ambiguitätsaversion
- 7.2. Theoretische Modelle
- 7.3. Methodik
- 7.4. Empirische Ergebnisse
- 8. Vergleich
- 9. Besonderheiten in Deutschland und weitere Einflussfaktoren
- 9.1. Transaktionskosten
- 9.2. Theorie der seltenen Katastrophen
- 9.3. Interesse des Finanzdienstleisters
- 10. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Equity Premium Puzzle, das die anomal hohe Differenz zwischen den Renditen von Aktien und risikolosen Wertpapieren wie Staatsanleihen untersucht. Das Puzzle besteht darin, dass dieses Premium mit gängigen ökonomischen Modellen nicht vollständig erklärt werden kann. Die Arbeit analysiert verhaltensökonomische Ansätze, die psychologische Faktoren in ökonomische Modelle integrieren, um eine Erklärung für die Aktienprämie zu liefern.
- Das Equity Premium Puzzle und seine Entstehung
- Verhaltensökonomische Ansätze zur Erklärung des Puzzles
- Die Rolle der Myopic Loss Aversion und der Ambiguitätsaversion
- Weitere Einflussfaktoren auf die Aktienprämie
- Besondere Aspekte in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Relevanz des Equity Premium Puzzles dar.
- Kapitel 2: Die Aktienprämie (Equity Risk Premium): Dieses Kapitel definiert die Aktienprämie und beleuchtet ihre historische Entwicklung anhand von Renditen.
- Kapitel 3: Equity Premium Puzzle: Dieses Kapitel erläutert das Equity Premium Puzzle und stellt das "Consumption-based Capital Asset Pricing Modell" vor.
- Kapitel 4: Kumulative Prospect Theory: Dieses Kapitel stellt die Kumulative Prospect Theory vor, ein verhaltensökonomisches Modell, das psychologische Faktoren wie Verlustaversion und Risikoaversion integriert.
- Kapitel 5: Mental Accounting: Dieses Kapitel erläutert das Konzept des Mental Accounting und seinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung von Investoren.
- Kapitel 6: Myopic Loss Aversion: Dieses Kapitel behandelt die Myopic Loss Aversion, eine Theorie, die besagt, dass Individuen Verluste stärker wahrnehmen als Gewinne und dass der Bewertungszeitraum einer Investitionsentscheidung die Aktienprämie beeinflusst.
- Kapitel 7: Ambiguitätsaversion: Dieses Kapitel erklärt die Ambiguitätsaversion, die beschreibt, dass Individuen Unsicherheit gegenüber bekannten Risiken bevorzugen.
- Kapitel 8: Vergleich: Dieses Kapitel vergleicht die verschiedenen verhaltensökonomischen Ansätze zur Erklärung des Equity Premium Puzzles.
- Kapitel 9: Besonderheiten in Deutschland und weitere Einflussfaktoren: Dieses Kapitel beleuchtet Besonderheiten des Aktienmarkts in Deutschland und weitere Einflussfaktoren auf die Aktienprämie.
Schlüsselwörter
Equity Premium Puzzle, Aktienprämie, Verhaltensökonomie, Myopic Loss Aversion, Ambiguitätsaversion, Mental Accounting, Kumulative Prospect Theory, Risikoaversion, Verlustaversion, Investitionsentscheidungen, Kapitalmarkt, Deutschland.
- Quote paper
- Daniel Bennien (Author), 2022, Das Equity Premium Puzzle. Eine verhaltensökonomische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1248756