Diese Arbeit thematisiert die Anwendung grundlegender Thesen der wissenssosiologischen Diskursanalyse nach Schwab-Trapp auf die Berichterstattung über die Zweite Intifada in den deutschen Printmedien. Als Grundlage für einen Vergleich aus wissenssoziologischer Perspektive dient eine vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) veröffentlichte Studie, die sich mit der Berichterstattung in den deutschen Printmedien über die Zweite Intifada im Zeitraum von September 2000 bis August 2001beschäftigt. Die zum Vergleich herangezogenen Diskursbeiträge stammen von den auf tagesschau.de veröffentlichten Dossiers „Israel“ und „Nahost-Konflikt“.
Um einen wissenschaftlich fundierten Vergleich leisten zu können, wird zunächst der Begriff „Diskurs“ definiert und eingeordnet.
In einem dritten Kapitel wird außerdem das Konzept der wissenssoziologischen Diskursanalyse nach Schwab-Trapp und für den Vergeich relevante Parameter dieses Konzeptes erläutert. Dabei stehen Akteure und Orte der Diskursproduktion, aber auch diskursive Strategien im Zentrum des Interesses.
Das theoretische Fundament soll durch Erläuterungen, sowohl in Hinsicht auf die Studie des DISS als auch der Thesen Schwab-Trapps, zentraler Parameter wie Kollektivsymbolik und politische Metapher abschließen. An dieser Stelle werden in einem Zwischenfazit die relevanten theoretischen Überlegungen zusammengefasst, um einen analytischen Teil einzuleiten.
Das fünfte Kapitel beinhaltet die wesentlichen Ergebnisse der Studie des DISS, die gemeinsam mit dem theoretischen Fundament als Grundlage für einen Vergleich mit den auf tagesscha.de veröffentlichten Dossiers dient. Dabei werden besonders die in der Studie des DISS identifizierten politischen Metaphern und Kollektivsymbole fokussiert.
In einem sechsten Kapitel soll letztendlich der Vergleich geführt werden. Dabei werden nicht nur die relevanten Diskursbeiträge diskutiert, sondern auch die Position von ARD und tagesschau.de in einen aus wissenssoziologischen Sicht relevanten soziopolitischen Kontext gestellt. Im Rahmen dieser Arbeit werden beide auf tagesschau.de veröffentlichten Dossiers in Auszügen behandelt.
Schließlich werden in einem Fazit die zentralen Ergebnisse des Vergleichs dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Diskursbegriff
- 3. Diskurs als soziologisches Konzept nach Schwab-Trapp
- 3.1 Einleitung
- 3.1.1 Diskursive Formationen / Diskursformationen
- 3.1.2 Diskursfelder / Arenen
- 3.1.3 Diskursive Gemeinschaften
- 3.1.4 Diskursive Eliten
- 3.2 „Diskursive Strategien“ nach Schwab-Trapp
- 4. Kollektivsymbolik, politische Metaphern und die Produktion von Medieninhalten
- 4.1 Kollektivsymbolik
- 4.2 Politische Metaphern
- 4.3 Zwischenfazit
- 5. Die Darstellung Israels während der zweiten Intifada - empirische Studie des DISS
- 5.1 Die Ergebnisse der Studie des DISS
- 5.2 Identifizierte politische Metaphern und Kollektivsymbole
- 6. tagesschau.de im Vergleich zur Berichterstattung über die zweite Intifada in deutschen Printmedien
- 6.1 Das ARD und tagesschau.de
- 6.2.1 Erster Diskursbeitrag: „Antizionismus in der orthodoxen Rechten - - »Es ist eine Sünde ein Land mit Gewalt zu erobern«“
- 6.2.3 Dritter Diskursbeitrag: „»Immigration nach Israel - An jedem anderen Ort würde ich mich fremd fühlen«“
- 6.3 Zwischenfazit
- 6.4 Das Dossier „Nahostkonflikt“ auf tagesschau.de aus wissenssoziologischer Perspektive
- 6.4.1 Erster Diskursbeitrag: „Israel – gelobtes jüdisches Land“
- 6.4.2 Zweiter Diskursbeitrag: „Ein Militär an der Macht: Ariel Scharon“
- 6.4.3 Dritter Diskursbeitrag: „Tel Aviv und Jerusalem bei Nacht“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Berichterstattung über die Zweite Intifada in deutschen Medien, indem sie die wissenssoziologische Diskursanalyse nach Schwab-Trapp anwendet. Verglichen werden die Ergebnisse einer Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS) zur Printmedienberichterstattung mit den Dossiers "Israel" und "Nahostkonflikt" auf tagesschau.de. Das Ziel ist ein fundierter Vergleich aus wissenssoziologischer Perspektive.
- Anwendung der wissenssoziologischen Diskursanalyse nach Schwab-Trapp
- Vergleichende Analyse der Berichterstattung über die Zweite Intifada
- Untersuchung von Kollektivsymbolen und politischen Metaphern
- Analyse der Rolle von Akteuren und Diskursorten
- Einordnung der tagesschau.de-Berichterstattung in einen soziopolitischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Forschungsvorhaben: eine vergleichende wissenssoziologische Diskursanalyse der Berichterstattung über die Zweite Intifada. Sie benennt die Grundlage des Vergleichs – die DISS-Studie zur Printmedienberichterstattung – und die Vergleichsobjekte: die Dossiers "Israel" und "Nahostkonflikt" auf tagesschau.de. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz, der in der Definition des Diskursbegriffs und der Erläuterung der wissenssoziologischen Diskursanalyse nach Schwab-Trapp besteht. Die Arbeit wird in einzelne Kapitel gegliedert, die jeweils thematische Bausteine der Analyse darstellen.
2. Der Diskursbegriff: Dieses Kapitel diskutiert den vielschichtigen Diskursbegriff. Es differenziert zwischen der dialogischen Gesprächssituation und der intertextuellen Verwendung des Begriffs, wobei letztere im Fokus der Arbeit steht. Der Diskurs wird hier als Menge von Texten mit inhaltlicher Zusammengehörigkeit verstanden, die ein intertextuelles "Gespräch" in einer Gemeinschaft bilden. Die Arbeit bezieht sich auf politikwissenschaftliche Perspektiven auf den Diskursbegriff (Habermas, sozialkonstruktivistisch, Foucault), um den eigenen Ansatz zu kontextualisieren.
3. Diskurs als soziologisches Konzept nach Schwab-Trapp: Dieses Kapitel fokussiert die für den Vergleich relevanten Aspekte des wissenssoziologischen Diskurskonzepts von Schwab-Trapp. Im Zentrum stehen die Kategorien, die Diskurse intern strukturieren und die Meinungsbildung beeinflussen, wie Akteure, Orte der Diskursproduktion und diskursive Strategien. Es wird betont, dass die Arbeit nicht die gesamten theoretischen Grundlagen von Schwab-Trapp erschöpfend darstellen kann, sondern sich auf die für die Analyse relevanten Parameter konzentriert.
4. Kollektivsymbolik, politische Metaphern und die Produktion von Medieninhalten: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament für die Analyse, indem es die Konzepte der Kollektivsymbolik und politischer Metaphern im Kontext von Medieninhalten erläutert. Es dient als Brückenschlag zwischen der theoretischen Basis und der empirischen Analyse, die in den folgenden Kapiteln folgt. Die relevanten theoretischen Überlegungen werden in einem Zwischenfazit zusammengefasst.
5. Die Darstellung Israels während der zweiten Intifada - empirische Studie des DISS: Dieses Kapitel präsentiert die zentralen Ergebnisse der DISS-Studie zur Berichterstattung über die Zweite Intifada in deutschen Printmedien. Der Fokus liegt auf den identifizierten politischen Metaphern und Kollektivsymbolen, die als Grundlage für den späteren Vergleich mit den tagesschau.de-Dossiers dienen.
6. tagesschau.de im Vergleich zur Berichterstattung über die zweite Intifada in deutschen Printmedien: Dieses Kapitel bildet den Kern der vergleichenden Analyse. Es diskutiert ausgewählte Diskursbeiträge aus den Dossiers "Israel" und "Nahostkonflikt" auf tagesschau.de und setzt sie in Beziehung zu den Ergebnissen der DISS-Studie. Dabei wird auch die Position von ARD und tagesschau.de in einen soziopolitischen Kontext gestellt.
Schlüsselwörter
Wissenssoziologische Diskursanalyse, Schwab-Trapp, Zweite Intifada, Israel-Bild, Medienberichterstattung, Printmedien, tagesschau.de, politische Metaphern, Kollektivsymbolik, DISS-Studie, Nahostkonflikt, ARD.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Analyse der Berichterstattung über die Zweite Intifada in deutschen Medien
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Berichterstattung über die Zweite Intifada in deutschen Medien, insbesondere im Vergleich zwischen der Printmedienberichterstattung (basierend auf einer Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung – DISS) und den Online-Dossiers von tagesschau.de. Der Fokus liegt auf der Anwendung der wissenssoziologischen Diskursanalyse nach Schwab-Trapp.
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet die wissenssoziologische Diskursanalyse nach Schwab-Trapp. Diese Methode erlaubt die Untersuchung der Diskursstrukturen, Akteure, Orte der Diskursproduktion und diskursiven Strategien, um die Meinungsbildung in Bezug auf die Zweite Intifada zu analysieren.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquellen sind eine Studie des DISS zur Printmedienberichterstattung über die Zweite Intifada und die Online-Dossiers "Israel" und "Nahostkonflikt" auf tagesschau.de. Zusätzlich werden theoretische Konzepte aus der Politikwissenschaft (z.B. Habermas, sozialkonstruktivistische und Foucaultsche Perspektiven) zum Diskursbegriff herangezogen.
Welche Aspekte der Berichterstattung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht insbesondere die Verwendung von politischen Metaphern und Kollektivsymbolen in der Berichterstattung. Sie analysiert, wie diese Elemente die Darstellung Israels und des Nahostkonflikts beeinflussen und welche Akteure und Diskursorte eine Rolle spielen.
Was sind die zentralen Ergebnisse der DISS-Studie?
Die Arbeit präsentiert die zentralen Ergebnisse der DISS-Studie, welche politische Metaphern und Kollektivsymbole identifiziert, die in der Printmedienberichterstattung über die Zweite Intifada verwendet wurden. Diese Ergebnisse dienen als Vergleichsgrundlage für die Analyse der tagesschau.de-Berichterstattung.
Wie werden tagesschau.de und die Printmedienberichterstattung verglichen?
Die Arbeit vergleicht ausgewählte Diskursbeiträge von tagesschau.de mit den Ergebnissen der DISS-Studie, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung des Konflikts aufzuzeigen. Dabei wird auch die Position von ARD und tagesschau.de in einem soziopolitischen Kontext betrachtet.
Welche Schlüsselkonzepte werden in der Arbeit behandelt?
Schlüsselkonzepte umfassen die wissenssoziologische Diskursanalyse nach Schwab-Trapp, den Diskursbegriff selbst, politische Metaphern, Kollektivsymbolik, die Zweite Intifada, die Darstellung Israels in den Medien, Printmedien, Online-Medien (tagesschau.de), den Nahostkonflikt und die Rolle von Akteuren und Diskursorten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist gegliedert in Kapitel zu Einleitung, Diskursbegriff, dem wissenssoziologischen Diskurskonzept nach Schwab-Trapp, Kollektivsymbolik und politischen Metaphern, der Darstellung Israels in der DISS-Studie und schließlich dem Vergleich der Berichterstattung von tagesschau.de mit den Printmedien.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Wissenschaftler*innen und Studierende, die sich mit Medienwissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie und der Diskursanalyse befassen. Sie ist insbesondere für diejenigen von Interesse, die sich mit der Darstellung des Nahostkonflikts und Israels in den Medien auseinandersetzen.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Der vollständige Text dieser Arbeit ist beim Verlag [Name des Verlags einfügen] erhältlich. [Weitere Informationen zum Erhalt des Textes hinzufügen].
- Quote paper
- Alice Temberski (Author), 2008, Vergleichende wissenssoziologische Diskursanalyse am Beispiel der Dossiers „Israel“ und „Nahostkonflikt“ auf „tagesschau.de“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124787