Zu Beginn dieser Arbeit soll der Begriff der Fußreise definiert und der etymologische Ursprung geklärt und von den Begriffen des Wanderns und des Spaziergangs in ihrer Bedeutung abgegrenzt werden. Das nächste Kapitel soll aufzeigen, welche gesellschaftlichen Gruppen auf das Wandern respektive die Fußreise angewiesen waren.
Im weiteren Verlauf sollen folgende Fragen beantwortet werden: Wie entwickelte sich die Fußreise, die in der Neuzeit für viele Menschen bestimmter gesellschaftlicher Schichten stets mit Anstrengung und der Suche nach Arbeit verbunden war, im Zuge der Aufklärung zu einer bürgerlichen Bildungsbewegung, die allein dem eigenen Wohl und Vergnügen diente? Wie wurde die Fußreise zu Beginn des 19. Jahrhunderts als neue Möglichkeit des vergnüglichen Reisens neu entdeckt? Warum begaben sich Künstler und Schriftsteller wie Johann Gottfried Seume oder Johann Wolfgang von Goethe allein zu Fuß auf Reisen und berichteten anschließend von ihren Reisen? Profitierten von der sich immer weiter ausbreitenden Wanderbewegung nur der Adel und wohlhabende Bürger oder konnten auch Arbeiter der niederen Kreise solche Fußreisen zum reinen Vergnügen unternehmen?
Exemplarisch für die Wanderlust im 19. Jahrhundert soll in dieser Arbeit das Werk „Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802“ von Johann Gottfried Seume vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Definition der Fußreise in Abgrenzung zur Wanderung und zum Spaziergang
- Die Fußreise als ein Vorrecht der Arbeiterklasse
- Die Entwicklung der Fußreise zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert
- Die Fuẞreise in der Neuzeit
- Wende um 1800 – die Bedeutung der Fußreise im Zuge der Aufklärungsbewegung
- Die Entstehung einer Wanderbewegung
- Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802
- Johann Gottfried Seume
- Die Reise
- Verschiedene Interpretationen der Reise
- Die Wirkung der Reise auf die Gesellschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung der Fußreise vom notwendigen Fortbewegungsmittel der Unterschichten zur bürgerlichen Bildungsbewegung, vor allem am Beispiel von Johann Gottfried Seumes „Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802“.
- Entwicklung der Fußreise im Kontext der gesellschaftlichen Veränderungen
- Abgrenzung der Fußreise von Wanderung und Spaziergang
- Soziale und gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Fußreise
- Die Fußreise als Ausdruck der Aufklärung und Selbstfindung
- Die Rolle von Seumes „Spaziergang nach Syrakus“ in der Geschichte der Fußreise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand der Fußreise im historischen Kontext vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 befasst sich mit der Definition der Fußreise und grenzt diese von den Begriffen des Wanderns und Spaziergangs ab. Kapitel 3 beleuchtet die Fußreise als ein Vorrecht der Arbeiterklasse und untersucht die verschiedenen sozialen Gruppen, die auf diese Fortbewegungsart angewiesen waren. Kapitel 4 widmet sich der Entwicklung der Fußreise zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert, wobei die Bedeutung der Fußreise im Zuge der Aufklärung und die Entstehung einer Wanderbewegung im Fokus stehen. Kapitel 5 präsentiert Johann Gottfried Seumes "Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802" als Beispiel für die Wanderlust im 19. Jahrhundert, indem es Seumes Reise, die Gründe für seine Reise und die Folgen für die aufkommende Wanderbewegung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Fußreise, Wanderung, Spaziergang, Aufklärung, Bildungsbewegung, soziale Klassen, Arbeiterklasse, Johann Gottfried Seume, "Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802", Reisebericht, Selbstfindung, Kulturgeschichte.
- Quote paper
- Domenico Engmann (Author), 2021, Die Entwicklung der Fußreise zur bürgerlichen Bildungsbewegung. "Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802" von Johann Gottfried Seume, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1247387