Das erklärte Ziel, einen neuen, besseren Nationalsozialisten zu erziehen, sowie
das Selbstbild einer Eliteschule standen im Kontrast zum allseits beschworenen
Ideal der Volksgemeinschaft. Diesem offenkundigen Widerspruch versuchte
man mit verschiedenen Mitteln zu begegnen. Das Schulgeld war abhängig vom Einkommen der Eltern und es gab eine sehr große Anzahl von Freiplätzen.
Kinder aus kinderreichen oder Arbeiterfamilien wurden bevorzugt.
Schließlich wurde den Schülern immer wieder der Sinn einer Führerelite gepredigt, welche dem Dienst an der Volksgemeinschaft verpflichtet sei. Erntedienste
und Praktika sollten dies untermauern.
Den Schwerpunkt dieser Arbeit soll, wie bereits angesprochen, die Frage nach
den Methoden der Erziehung bilden. Durch welche Interaktionen sollte diese
nationalsozialistische Elite konstituiert werden? Welche Interaktionsverbindungen
und welche Netzwerke wurden gefördert und welche negativ sanktioniert?
Welcher Elitenbegriff wurde eigentlich angelegt und wie wurde versucht
diesen den Schülern zu internalisieren?
Bei der Untersuchung dieser Fragen soll vorrangig mit den Aussagen von ehemaligen
Schülern gearbeitet werden. Eine sehr gute Sammlung von Aussagen
hierzu bietet das Buch, „Wir waren Hitlers Eliteschüler“, von Johannes Leeb.
Obwohl diese Ausagen nur eine subjektive Sicht auf die schon lange vergangene
Schulzeit erlauben, ermöglichen sie es doch sowohl Methoden, Lern- und
Trainingserfolge, Psychologische Folgen als auch die Auswirkungen dieser Art
von Erziehung während und auch nach dem Krieg zu betrachten.
Im Fazit soll versucht werden, die Frage nach dem Erfolg der NPEA´s, der
Reichsschule und den Adolf-Hitler-Schulen zu beantworten. Konnte das hoch
gesteckte Ziel der Schaffung eines neuen Menschen erreicht werden? Auch auf
die Frage der Folgewirkung der Napola-Erziehung bei den ehemaligen Schülern
soll kurz eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen. Zum Elitebegriff
- Aktuelle Beispiele für Eliteerziehung
- Entstehung und Entwicklung der NS-Eliteschulen
- Zum sozialen Hintergrund der Jungmannen und ihrer Lehrer
- Methodik der NS-Eliteausbildung. Erziehung durch Interaktion
- NS Eliteschulen als nationalsozialistische Institutionen sui generis
- Fazit: Erfolge der NS-Ausleseschulen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Methoden der Eliteerziehung in den nationalsozialistischen Eliteschulen (Napola, Adolf-Hitler-Schulen, Ordensburgen). Das Hauptziel ist die Analyse der Interaktionen, die zur Konstitution der nationalsozialistischen Elite beitrugen, und die Untersuchung des verwendeten Elitenbegriffs.
- Methoden der NS-Eliteausbildung
- Der nationalsozialistische Elitenbegriff
- Sozialer Hintergrund der Schüler und Lehrer
- Die Rolle der Interaktion in der Erziehung
- Der Widerspruch zwischen Eliteschule und Volksgemeinschaftsideal
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der nationalsozialistischen Eliteschulen ein und stellt die Forschungsfrage nach den Methoden der Eliteerziehung. Kapitel 2 behandelt den Elitebegriff im Kontext der Elitesoziologie. Kapitel 3 befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der NS-Eliteschulen. Kapitel 4 und 5 analysieren den sozialen Hintergrund der Schüler und Lehrer und beleuchten die Methodik der NS-Eliteausbildung durch Interaktion. Kapitel 6 untersucht die NS-Eliteschulen als Institutionen.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Eliteerziehung, Nationalpolitische Erziehungsanstalten (Napola), Adolf-Hitler-Schulen, Ordensburgen, Elitesoziologie, Interaktion, Sozialer Hintergrund, Erziehungsmethoden, Volksgemeinschaft.
- Citar trabajo
- M.A. Michael Rohschürmann (Autor), 2005, Eliteerziehung im Nationalsozialismus am Beispiel der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124579