In jedem Staat, zu jeder Zeit in der Menschheitsgeschichte gab es Herrschende und Beherrschte. Zwar hatten diese je nach Staatsform unterschiedlich Rechte und die Herrschenden konnten mal mehr, mal weniger über sie bestimmen, ganz ungeachtet ob Demokratie oder nicht. Doch es gab und gibt immer die Vielen und die Wenigen. Aus der Masse heraus entwickelte sich in Rom zu Zeiten der Antike so die plebs urbana. Wie diese sich zu dem ersten Prinzeps und Begründer des Römischen Kaiserreiches, Augustus, verhielt und wie ihre Beziehung zueinander im Prinzipat war, wird in dieser Arbeit analysiert.
Die Effektivität und Nachhaltigkeit der Maßnahmen, die er verwendete, um seine Beziehung zu ihnen zu verbessern und eine möglichst gute Beziehung zu erhalten, werden einer genaueren Analyse unterzogen. Dabei wird zuerst die Gruppe der plebs urbana eingegrenzt und definiert, um anschließend ihre Lebenssituation in der Hauptstadt des Römischen Reiches zu beschreiben. Darauffolgend werden ausgewählte Maßnahmen erörtert, wobei im Einzelnen ihre Effektivität dargelegt wird und eine mögliche Notwendigkeit geprüft wird. Zum Ende dieser Betrachtung soll ein Fazit gezogen werden, in dem eine Zusammenfassung der Erkenntnisse erfolgt und die Frage beantwortet wird, ob Augustus erfolgreich damit war, die plebs auf seine Seite zu ziehen oder ob manche Maßnahmen sogar eine kontraproduktive Wirkung hatten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Entwicklung der Fragestellung, Forschungsstand und Quellengrundlage
- 2. Der Begriff plebs urbana und ihre Lebenssituation im Prinzipat
- 3. Die Beziehung zwischen Augustus und der plebs urbana
- 4. Maßnahmen zur Kontrolle und Sicherung des Wohlwollens der plebs urbana
- 4.1. Auftreten gegenüber der plebs und Wertschätzung dieser
- 4.2. Politik der frumentationes und der Congiarien
- 4.3. Die Spiele als politisches Instrument
- 5. Bedeutung einer guten Beziehung zwischen Augustus und der plebs urbana
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Kaiser Augustus und der plebs urbana im Prinzipat. Die Zielsetzung besteht darin, die Maßnahmen Augustus' zur Pflege und Verbesserung dieser Beziehung zu analysieren und deren Effektivität zu bewerten. Dabei wird die Lebenssituation der plebs urbana beleuchtet und die Frage beantwortet, inwieweit Augustus' Strategien erfolgreich waren, die plebs auf seine Seite zu bringen.
- Definition und Lebenssituation der plebs urbana im Prinzipat
- Die Beziehung zwischen Augustus und der plebs urbana
- Augustus' Maßnahmen zur Sicherung des Wohlwollens der plebs urbana
- Effektivität der Maßnahmen und deren langfristige Auswirkungen
- Bewertung des Erfolgs von Augustus' Politik gegenüber der plebs urbana
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Entwicklung der Fragestellung, Forschungsstand und Quellengrundlage: Diese Einleitung skizziert die Forschungsfrage nach der Beziehung zwischen Augustus und der plebs urbana und dem Erfolg seiner Maßnahmen. Sie beschreibt den Forschungsstand, wobei ein Wandel von eher negativen zu positiveren Beurteilungen der plebs urbana in der Forschung hervorgehoben wird. Die relevanten Quellen, darunter die Res Gestae Divi Augusti, Suetons Kaiserbiographie und Cassius Dio, werden benannt und ihre Bedeutung für die Untersuchung erläutert. Die Arbeit zeigt den Fokus auf die Analyse der Effektivität von Augustus' Maßnahmen, die sowohl auf die Kontrolle als auch auf die Verbesserung der Beziehung zur plebs urbana zielten.
2. Der Begriff plebs urbana und ihre Lebenssituation im Prinzipat: Dieses Kapitel klärt den Begriff "plebs urbana" und grenzt ihn von anderen Bevölkerungsschichten ab. Es beleuchtet die heterogene Zusammensetzung der plebs urbana und beschreibt ihre Lebensumstände in Rom, die stark vom wirtschaftlichen Status abhingen. Von reicher Geldverleiher bis hin zu Tagelöhnern wird die Bandbreite der Berufe und der sozialen Ungleichheit verdeutlicht. Die Bedeutung der frumentationes (Getreidespenden) als soziale Maßnahme wird angesprochen, ihre Grenzen in Bezug auf die Versorgung der Bevölkerung werden jedoch auch herausgestellt. Das Kapitel beleuchtet den Alltag der plebs urbana, ihre Wohnverhältnisse, Kleidung und Ernährung. Es wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, aufgrund des Mangels an expliziten Quellen für die Zeit des Prinzipats Augustus auf Quellen aus der späten Republik und der nachfolgenden Kaiserzeit zurückzugreifen.
3. Die Beziehung zwischen Augustus und der plebs urbana: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Augustus und der plebs urbana. Es wird deutlich, dass Augustus die Unterstützung der plebs für die Legitimation und Stabilität seines Regimes benötigte. Die Analyse zeigt, dass die plebs viel Vertrauen und Hoffnungen in Augustus setzte und seine Herrschaft im Großen und Ganzen akzeptierte, weil sie keine großen Veränderungen im Alltag mit sich brachte. Die Quellen unterstreichen das strategische Vorgehen Augustus', der die Gunst der plebs gezielt zu gewinnen suchte, um seine politische Position zu stärken.
Schlüsselwörter
Augustus, plebs urbana, Prinzipat, frumentationes, Congiarien, Spiele, politische Propaganda, soziale Kontrolle, Römisches Kaiserreich, Res Gestae Divi Augusti, Lebensumstände, Armut, Stadtbevölkerung Roms.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Beziehung zwischen Augustus und der plebs urbana im Prinzipat
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Kaiser Augustus und der plebs urbana (Stadtbevölkerung Roms) während des Prinzipats. Sie analysiert die Maßnahmen Augustus', um diese Beziehung zu pflegen und zu verbessern, und bewertet deren Effektivität.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Lebenssituation der plebs urbana, Augustus' Strategien zur Gewinnung des Wohlwollens der plebs (z.B. Getreidespenden, Congiarien, Spiele), die Effektivität dieser Maßnahmen und deren langfristige Auswirkungen auf die politische Stabilität des römischen Reiches.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene Quellen, darunter die Res Gestae Divi Augusti (die Selbstdarstellung Augustus'), Suetons Kaiserbiographie und Cassius Dio. Die Einleitung beschreibt die Bedeutung und den Auswahlprozess der verwendeten Quellen.
Wie wird der Begriff "plebs urbana" definiert?
Das Kapitel 2 klärt den Begriff "plebs urbana" und beschreibt die heterogene Zusammensetzung dieser Bevölkerungsschicht, von wohlhabenden Geldverleihern bis hin zu Tagelöhnern. Es beleuchtet die soziale Ungleichheit und die Lebensumstände dieser Bevölkerungsgruppe in Rom.
Welche Maßnahmen ergriff Augustus gegenüber der plebs urbana?
Augustus ergriff verschiedene Maßnahmen, um das Wohlwollen der plebs urbana zu gewinnen und die soziale Stabilität zu sichern. Dazu gehörten die frumentationes (Getreidespenden), die Congiarien (Geldgeschenke) und die Organisation von öffentlichen Spielen. Die Arbeit analysiert diese Maßnahmen detailliert und bewertet deren strategische Bedeutung.
Wie effektiv waren Augustus' Maßnahmen?
Die Arbeit untersucht die Effektivität von Augustus' Maßnahmen und deren langfristige Folgen. Es wird bewertet, inwieweit es ihm gelang, die plebs auf seine Seite zu bringen und die Stabilität seines Regimes zu sichern. Die Bewertung berücksichtigt sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte der Maßnahmen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Definition und Lebenssituation der plebs urbana, die Beziehung zwischen Augustus und der plebs, Maßnahmen zur Kontrolle und Sicherung des Wohlwollens, Bedeutung einer guten Beziehung und ein Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel näher erläutert.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet den Erfolg von Augustus' Politik gegenüber der plebs urbana. Es wird die Frage beantwortet, inwieweit Augustus' Strategien langfristig zur Stabilität seines Regimes beigetragen haben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Augustus, plebs urbana, Prinzipat, frumentationes, Congiarien, Spiele, politische Propaganda, soziale Kontrolle, Römisches Kaiserreich, Res Gestae Divi Augusti, Lebensumstände, Armut, Stadtbevölkerung Roms.
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- Amadeus Henkel (Autor), 2022, Augustus und die plebs urbana, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1245568