Die vorliegende Arbeit beinhaltet allgemeine sowie vor allem spezifische, auf den vorliegenden Fall zugeschnittene, Aspekte. Dabei stellt ein Mensch, der unter Depression leidet, das Fallbeispiel dar. Die Depression wurde in dem vorliegenden Fall mitunter durch den Verlust des Arbeitsplatzes ausgelöst. Die Person ist nun schon seit längerer Zeit arbeitslos und zieht sich aus dem gesellschaftlichen Leben sukzessive zurück. Dies ist vor allem durch soziale Isolation und einer damit einhergehenden mangelnden Kommunikation sowie mangelnden Mobilität gekennzeichnet. Dennoch ist die Person qualifiziert und möchte wieder anfangen zu arbeiten, um somit auch der Depression entgegenzuwirken. Deswegen nimmt sie gerne an einer Maßnahme zur beruflichen Wiedereingliederung teil. Im Folgenden wird das Konstrukt sowie der Nutzen der ICF (International classification of functioning, disability and health) im Rahmen einer beruflichen Wiedereingliederung anhand dieses Fallbeispiels dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
Abkurzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Aufgabe B1- Konstrukte und Nutzen der ICF
1.1 Einfuhrung
1.2 Konstrukte
1.3 Nutzen
2. Aufgabe B2- Transaktionales Stressmodell von Lazarus und dessen Anwendung bei RehabilitationsmaBnahmen
2.1 Darstellung
2.2 Anwendung in der Rehabilitation
2.2.1 Pro
2.2.2 Kontra
3. Aufgabe B3- Modelle zu den Einflussen von Arbeitsbedingungen 15 auf die Gesundheit und deren Bedeutung fur die Prevention und Rehabilitation
3.1 Job Demand- Control Model
3.2 Job Demands- Ressources Modell
3.3 Effort- Reward- Imbalance Modell
3.4 Bedeutung fur die Prevention und Rehabilitation
Literaturverzeichnis
Abkurzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb.1: Skalierung ICF
Abb.2: Grundstruktur ICF
Abb.3: Transaktionales Stressmodell von Lazarus
Abb.4: Job Demand- Control Modell
Abb.5: Job Demands- Ressources Modell
Abb.6: Effort- Reward- Imbalance Modell
1. Aufgabe B1- Konstrukte und Nutzen der ICF
1.1 Einfuhrung
Die folgenden Unterkapitel beinhalten allgemeine sowie vor allem spezifische, auf den vorliegenden Fall zugeschnittene, Aspekte. Dabei stellt ein Mensch, der unter Depression leidet, das Fallbeispiel dar. Die Depression wurde in dem vor- liegenden Fall mitunter durch den Verlust des Arbeitsplatzes ausgelost. Die Person ist nun schon seit langerer Zeit arbeitslos und zieht sich aus dem gesell- schaftlichen Leben sukzessive zuruck. Dies ist vor allem durch soziale Isolation und einer damit einhergehenden mangelnden Kommunikation sowie mangeln- den Mobilitat gekennzeichnet. Dennoch ist die Person qualifiziert und mochte wieder anfangen zu arbeiten, um somit auch der Depression entgegen zu wirken. Deswegen nimmt sie gerne an einer Maftnahme zur beruflichen Wiedereinglie- derung teil. Im Folgenden wird das Konstrukt sowie der Nutzen der ICF (International classification of functioning, disability and health) im Rahmen einer berufli- chen Wiedereingliederung anhand dieses Fallbeispiels dargestellt.
1.2 Konstrukte
Der ICF kann als internationale Klassifikation der Funktionsfahigkeit, Behinde- rung und Gesundheit aufgefasst werden, welche von der WHO konzipiert und im Jahre 2001 veroffentlicht wurde. Dabei war das Ziel, den ICF zur Anwendung auf verschiedene Aspekte der Gesundheit zu nutzen sowie eine standardisierte all- gemeine Sprache zu konzipieren, welche den weltweiten Austausch uber Ge- sundheit und gesundheitliche Versorgung zwischen verschiedenen Disziplinen ermoglichen soll. Ferner stellt der ICF ein systematisches Verschlusselungssys- tem fur Gesundheitsinformationssysteme bereit. Aufterdem konnen mithilfe des ICF Datenvergleiche zwischen verschiedenen Landern ermoglicht werden. Her- vorzuheben ist, dass der ICF keine Personen, sondern vielmehr Situationen von Personen mittels der Gesundheits- oder mit Gesundheit zusammenhangender Domanen klassifiziert. Auch konnen nicht nur Betroffene, sondern auch „ge- sunde“ Menschen samt deren Situationen und Lebensverhaltnissen klassifiziert werden. Zudem lasst sich anmerken, dass beim ICF im Gegensatz zum ICD nicht das Krankheitsmodell bzw. die jeweilige Krankheit, sondern der Schweregrad der Auspragung sowie die Beeintrachtigung im Alltag einer Person kommuniziert wird. Die Funktionsbeurteilung leitet sich also nicht direkt aus dem Krankheitsbild ab. An dieser Stelle lasst sich erwahnen, dass das ICF als Erganzung zum ICD genutzt werden kann.1
Die Basis fur den ICF wird durch das biopsychosoziale Modell der Funktionsfa- higkeit und Behinderung gegeben. Deswegen erlaubt der ICF eine Beschreibung von Funktionsfahigkeit mittels verschiedenen Aspekten bzw. Domanen. Konkre- ter impliziert der ICF die Komponenten „Korperfunktionen“ und „Korperstruktu- ren“ sowie „Aktivitaten und Partizipation“. Ferner werden als Kontextfaktoren Um- weltfaktoren und personenbezogene Faktoren berucksichtigt.2 Dabei beinhaltet die Komponente „Korperfunktionen“ mitunter die Aspekte bzw. Domanen men- tale Funktionen, Sinnesfunktionen und Schmerz, Stimm- und Sprechfunktionen, Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen sowie Funktionen des kardiovaskularen, hamatologischen, Immun- und Atmungssystems. Die Komponente „Korperstruktur“ impliziert hingegen mitunter Strukturen des Ner- vensystems, Strukturen des kardiovaskularen, des Immun- und Atmungssys- tems, Strukturen, die an der Stimme und dem Sprechen beteiligt sind sowie mit dem Verdauungs-, Stoffwechsel- und endokrinen System in Zusammenhang ste- hende Strukturen. Die Komponente „Aktivitaten und Partizipation“ beinhaltet un- ter anderem Domanen wie Kommunikation, Interpersonale Interaktionen und Be- ziehungen, Allgemeine Aufgaben und Anforderungen, Mobilitat, Gemeinschafts- , soziales und staatsburgerliches Leben, Selbstversorgung sowie Wissensan- wendung. Unter der Komponente „Umweltfaktoren“ konnen auftere Einflusse auf die Funktionsfahigkeit und Behinderung verstanden werden. Darunter fallen mit- unter die Aspekte soziale Unterstutzung sowie Veranderungen der Umwelt. Als personenbezogene Faktoren konnen die inneren Einflusse von Personlichkeits- merkmalen auf die Funktionsfahigkeit verstanden werden. Allerdings werden die personenbezogenen Faktoren im ICF nicht weiter systematisiert bzw. klassifi- ziert.3
Insgesamt besteht der ICF aus 1424 Kategorien, wobei auch eine Kurzversion mit 362 Kategorien existiert. Ferner ist auch eine Checkliste vorhanden, welche die zentralen Kategorien des ICF beinhaltet. Das Ziel der ICF Checkliste besteht darin, Informationen bezuglich der Funktionsfahigkeit und Behinderung einer Person zu gewinnen. Die durch die Checkliste herausgefundenen Informationen konnen dann als Fallbeschreibungen zusammengefasst werden. Dabei existie- ren fur den Schweregrad der Beeintrachtigung in Verbindung mit den Komponen- ten Scores von 0-9, wobei bei dem Wert 0 das Problem nicht vorhanden, bei dem Wert 1 das Problem leicht ausgepragt, bei dem Wert 2 das Problem maftig aus- gepragt, bei dem Wert 3 das Problem erheblich ausgepragt und bei dem Wert 4 das Problem voll ausgepragt ist. Der Wert 8 wird nur angegeben, wenn der Schweregrad nicht spezifizierbar ist. Der Wert 9 hingegen wird dann angegeben, wenn keine Anwendung moglich ist. Das Problem und dessen Schweregrad bei einem Sachverhalt wird also durch ein Item (xxx) und dem jeweiligen Score be- schrieben. Bei Umweltfaktoren kann anstelle eines Punktes ein Pluszeichen ver- wendet werden, sofern sie als Forderfaktoren fungieren. Das Beurteilungsmerk- mal ist ordinal skaliert.4
Die folgende Abbildung veranschaulicht die Struktur hinsichtlich der Skalierung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Skalierung ICF
Quelle : Schuntermann (2009), S.93
Um die Funktionsfahigkeit eines Individuums anhand der ICF ausfuhrlich zu be- schreiben, sind in der Regel mehrere Codes aus allen Komponenten notwendig. Dabei ist die Komponente „Korperfunktionen“ mit dem Buchstaben b, „Kor- perstrukturen“ mit dem Buchstaben s, „Aktivitaten und Partizipation“ mit dem Buchstaben d, „Umweltfaktoren“ mit dem Buchstaben e und „personenbezogene Faktoren" mit dem Buchstaben i determiniert. Es gilt in diesem Kontext anzumer- ken, dass die Funktionen hierarchisch angeordnet sind und sich auf verschiede- nen Gliederungsebenen befinden. So befinden sich beispielsweise im Rahmen des Kapitels b (Korperfunktionen) die mentalen Funktionen auf b1, Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs auf b130 (zweite Itemebene) und Motivation auf b1301 (dritte Itemebene). Demnach beinhalten hohere Ebenen immer niedrigere und detailliertere Ebenen. Die Codierungen samt deren Lange fallen also in Abhangigkeit von den entsprechenden Komponenten sowie deren Kategorien und Itemebenen aus.5 Die folgende Abbildung veranschaulicht noch- mals die Grundstruktur des ICF.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.2: Grundstruktur ICF
Quelle: Coenen, Rudolf, Kus, Dereskewitz (2018), S.790
In Anbetracht des vorliegenden Falls ergeben sich vor allem Defizite bei den Komponenten „Korperfunktionen“ (b) sowie „Aktivitaten und Teilhabe“ (d) aber auch bei den Komponenten „Korperstrukturen“ (s) und „Umweltfaktoren“ (e). Konkreter sind bei dem vorliegenden Fall vor allem die mentalen Funktionen (b1), Allgemeine Aufgaben und Anforderungen (d2), Gemeinschafts,- soziales und staatsburgerliches Leben (d9), Interpersonale Interaktionen und Beziehungen (d7), die Mobilitat (d4) sowie die Kommunikation (d3) beeintrachtigt. Ferner sind auch Strukturen des Nervensystems (s1) sowie auftere Unterstutzung und Be- ziehung (e3) betroffen. Personenbezogene Faktoren wurden nicht beachtet. Ins- gesamt sind also Probleme aus allen Bereichen bzw. Komponenten zu beobach- ten, wobei Probleme aus dem Bereich der Partizipation und Aktivitaten beson- ders hervorstechen. Es gilt an dieser Stelle nochmals anzumerken, dass die Probleme meistens nicht die ganze Domane, sondern nur einzelne Aspekte der jeweiligen Domane betreffen. So ist im vorliegenden Fall beispielsweise die Motivation, also die Antriebskraft zum Handeln bzw. zur beruflichen Wiederein- gliederung als positiv einzustufen, wahrend andere Aspekte dieser Domane der „mentalen Funktionen“ als behindernd einzustufen sind. Auf eine ausfuhrlichere Darstellung der einzelnen Codierungen des vorliegenden Falls wurde aufgrund der limitierten Seitenvorgabe verzichtet.
1.3 Nutzen
Vorab lasst sich konstatieren, dass der Partizipationsgedanke des ICF maftgeb- lich das SGB IX gepragt hat. In diesem Sozialgesetzbuch ist die Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen geregelt.6 Wie im vorherigen Unterkapitel bereits erwahnt, bietet der ICF den groften Nutzen, dass er als Instrument in der gesundheitlichen Versorgung dient. So kann durch die Beurteilung mittels des ICF der Bedarf, die Anpassung von Maftnahmen an spezifische Bedingungen, die berufsbezogene Beurteilung sowie die Rehabilitation eingeschatzt werden.7 Dadurch wird eine individuelle Handhabung mit dem jeweiligen Fall gewahrleis- tet. Diese beinhaltet alle gesundheitsrelevanten Komponenten. Es kann also ein- geschatzt werden, ob und in welchen Bereichen das Individuum welche Unter- stutzung braucht, um die Teilhabe und Selbstbestimmung zu ermoglichen bzw. zu verbessern. Dadurch soll auch eine gewisse Chancengleichheit gewahrleistet werden.8 Ferner ist zu erganzen, dass die (weltweite) gesundheitsbezogene Kommunikation sowie der Datenvergleich verschiedener Lander weitere Nutzen des ICF darstellen.
Bei dem vorliegenden Fall konnte durch eine Kooperation, etwa zwischen Reha- bilitationstragern und Leistungserbringern, mithilfe des ICF eingeschatzt werden, dass vor allem Unterstutzungen in den Bereichen „Aktivitaten und Partizipation“ notwendig sind. Die Motivation kann hingegen als Ressource aufgefasst werden. Diese wertvollen Informationen sollten dann von dem Leistungsbringer beruck- sichtigt werden, sodass die Wahrscheinlichkeit fur eine erfolgreiche berufliche Wiedereingliederung sowie die Teilhabe und Selbstbestimmung erhoht wird.
[...]
1 Vgl. Baumann (2019), S.22-24
2 Vgl. Coenen, Rudolf, Kus, Dereskewitz (2018), S.787-788
3 Vgl. Rentsch, Bucher (2005), S.18-26
4 Vgl. Schuntermann (2009), S.90-93
5 Vgl. Gebhard, Moller- Dreischer, Seidel (2018), S.194
6 Vgl. Baumann (2019), S.42
7 Vgl. Schuntermann et al. (2005), S.11
8 Vgl. Grampp (2018), S.102
- Quote paper
- Anonymous,, 2022, International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF), Transaktionales Stressmodell von Lazarus und Modelle zu Einflüssen von Arbeit auf Gesundheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1245245
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