Psycholinguistische Studien zum Zweitspracherwerb behandelten bis jetzt hauptsächlich den Vokabelerwerb, verschiedene Lernbedingungen und welche Faktoren die Lerneffektivität beeinflussen. Die Frage, wie L2- Wortinformationen im mentalen Lexikon gespeichert werden, wurde jedoch weitestgehend ignoriert. Deshalb mangelt es in der Forschung noch an Untersuchungen zu diesem Thema. Die Vorstellung und Erörterung eines diesbezüglichen Modells von Nan Jiang (2000; Pennsylvania State University) soll Thema dieser Seminararbeit sein.
Die Entwicklung des Modells basiert auf dem Hintergrund des Fremdsprachenunterrichts vor allem bei Erwachsenen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Aufbau des mentalen Lexikons in der Muttersprache
- 3 Aufbau des mentalen Lexikons in Fremdsprachen
- 3.1 Einschränkungen
- 3.2 Drei Stufen der lexikalischen L2- Entwicklung
- 3.3 Formale Stufe (erste Stufe)
- 3.4 L1- Lemma Vermittlungsstufe (zweite Stufe)
- 3.5 L2- Integrationsstufe (dritte Stufe)
- 4 Fossilisierung
- 5 Sprachproduktion und Automatismus
- 6 Lexikalisches Wissen und lexikalische Kompetenz
- 6.1 Lexikalische Kompetenz
- 6.2 Lexikalische Kompetenz vs. lexikalisches Wissen
- 7 Allgemeinere Sichtweise und Anwendungen im Fremdsprachenunterricht
- 7.1 Episodisches und semantisches Gedächtnis
- 7.2 Anwendung
- 8 Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht, wie L2-Wortinformationen im mentalen Lexikon gespeichert werden, ein Forschungsgebiet, das bisher weitgehend vernachlässigt wurde. Sie präsentiert und diskutiert ein Modell von Nan Jiang (2000), das auf dem Fremdsprachenunterricht bei Erwachsenen basiert.
- Aufbau des mentalen Lexikons in der Muttersprache (L1) im Vergleich zum Zweitspracherwerb (L2).
- Einschränkungen beim L2-Erwerb und die Herausforderungen der Integration von semantischen, syntaktischen und morphologischen Informationen.
- Drei Stufen der lexikalischen L2-Entwicklung: formale Stufe, L1-Lemma-Vermittlungsstufe und L2-Integrationsstufe.
- Der Unterschied zwischen lexikalischem Wissen und lexikalischer Kompetenz.
- Anwendung der Erkenntnisse im Fremdsprachenunterricht.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Arbeit behandelt die Forschungslücke bezüglich der Speicherung von L2-Wortinformationen im mentalen Lexikon und kündigt die Präsentation und Diskussion eines Modells an.
Kapitel 2 (Aufbau des mentalen Lexikons in der Muttersprache): Beschreibt den Aufbau des mentalen Lexikons in der Muttersprache (L1), mit Lemma (semantische und syntaktische Informationen) und Lexem (morphologische und formale Informationen).
Kapitel 3 (Aufbau des mentalen Lexikons in Fremdsprachen): Analysiert die Unterschiede zwischen L1- und L2-Erwerb, fokussiert auf Einschränkungen im L2-Erwerb aufgrund von unzureichendem Input und dem Einfluss des bestehenden L1-Systems. Es werden drei Stufen der lexikalischen L2-Entwicklung vorgestellt.
Kapitel 5 (Sprachproduktion und Automatismus): Dieses Kapitel wird in dieser Vorschau nicht zusammengefasst.
Kapitel 6 (Lexikalisches Wissen und lexikalische Kompetenz): Unterscheidet zwischen lexikalischem Wissen und lexikalischer Kompetenz.
Kapitel 7 (Allgemeinere Sichtweise und Anwendungen im Fremdsprachenunterricht): Betrachtet episodisches und semantisches Gedächtnis und deren Anwendung im Fremdsprachenunterricht.
Schlüsselwörter
Mentales Lexikon, Zweitspracherwerb (L2), Muttersprachenerwerb (L1), Lexem, Lemma, semantische Informationen, syntaktische Informationen, morphologische Informationen, formale Stufe, L1-Lemma-Vermittlungsstufe, L2-Integrationsstufe, lexikalische Kompetenz, lexikalisches Wissen, Fossilisierung, Fremdsprachenunterricht.
- Quote paper
- Natalie Schilling (Author), 2008, L2-Worterwerb im Fremdsprachenunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124499