Um Hip-Hop als ganzheitliches postmodernes Kulturphänomen greifbar zu machen, werden in dieser Arbeit die Entstehungsgeschichte und die zugehörigen Stilmittel dargestellt. Die dazugehörigen Identitätskategorien wie Status, Ehre
und Stellung für die jeweiligen Akteur*innen innerhalb des Gangsta-Rap sind für den weiteren Diskurs dieser Arbeit besonders zu nennen. Mögliche misogyne Genderinszenierungen werden durch intersektionale, hegemoniale und psychoanalytische Ansätze auf rap-männliche Geschlechtsidentitäten bezogen und deren Vorkommen in den Strukturen des Genres untersucht.
Ziel dabei ist es, die daraus resultierenden Frauenbilder im deutschen Rap darzustellen. An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass diese Bachelorarbeit zwar (sexualisierte) Gewalt gegenüber Frauen beschreibt und in Form von Beispielen aufführt, diese aber nicht zur Verherrlichung und weiteren Reproduktion von Gewalt- und frauenfeindlichen Songtexten dient. Abschließend wird versucht zu differenzieren, wie Empowerment bzw. Selbstermächtigung und Kunstfreiheit sich auf Inszenierungen im Rap-Kontext auswirken können, sowie Schlüsselworte wie "Bitch" und "Hure" zur weiblichen Selbstbestimmung führen können und ob die Legitimation von Kunstfreiheit bei diskriminierenden Songtexten noch vertretbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursprünge der Kulturform Hip-Hop
- Ausdrucksformen des Hip-Hop
- Die Ausdrucksform Rap
- Ausdrucksformen des Hip-Hop
- Entwicklung des Gangsta-Rap in Deutschland
- „Her\" - Story vom Underground in die Chartplatzierung
- Sexisten Strömungen im Deutschrap
- Männliche Geschlechtstheorien im Deutschrap
- Intersektionale Perspektive
- Hegemoniales Männlichkeitskonzept
- Das „Heilige“ vs. „Hure“ Frauenbild
- Von Mutterfixierung über Vaterkomplex
- Psychoanalytische Perspektive auf Rap-Männlichkeiten
- Female Empowerment
- Female Rap Models
- Die Queen Bitch
- Die Gangsta Rapperin
- Die True-School MC
- Selbstermächtigung durch sexuelle Selbstbestimmung
- Female Rap Models
- Ist das noch Kunst?!
- Die Lyrisches-Ich vs. Privatperson Theorie
- Die „Zicke\" vs. Der \"Boss\"
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Frage, ob Deutschrap ein Sexismusproblem hat. Hierbei werden die Ursprünge des Hip-Hops, die Entwicklung des Gangsta-Rap in Deutschland und dessen sexistische Strömungen analysiert. Im Fokus stehen die Darstellung von Frauenbildern im Deutschrap, die sich durch die Anwendung verschiedener geschlechtstheoretischer Perspektiven erschließen. Die Arbeit beleuchtet zudem das Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und Frauenfeindlichkeit im Rap-Kontext, sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Empowerment und Selbstermächtigung in diesem Genre.
- Die Entstehung und Entwicklung des Hip-Hops und des Gangsta-Rap in Deutschland
- Die Analyse sexistischer Strömungen im Deutschrap
- Die Untersuchung von Frauenbildern im Deutschrap unter Berücksichtigung verschiedener geschlechtstheoretischer Perspektiven
- Die Diskussion des Spannungsfelds zwischen Kunstfreiheit und Frauenfeindlichkeit im Rap-Kontext
- Die Erörterung von Empowerment und Selbstermächtigung im Deutschrap
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Relevanz der Fragestellung. Sie beleuchtet die Ursprünge des Hip-Hops in den 70er Jahren in New York und stellt dessen Entwicklung bis zum heutigen Tag dar. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des Gangsta-Rap in Deutschland, einem Genre, welches durch seine sexistischen und hypermaskulinen Bildwelten und Diskursen immer wieder für Diskussionen sorgt. Kapitel drei geht auf die sexistischen Strömungen im Deutschrap ein und beleuchtet die verschiedenen Facetten der Frauenfeindlichkeit, die in Songtexten und Musikvideos zum Ausdruck kommen. Im vierten Kapitel werden männliche Geschlechtstheorien im Deutschrap analysiert, indem intersektionale, hegemoniale und psychoanalytische Ansätze angewendet werden. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die Darstellung von Frauenbildern im Deutschrap gelegt. Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem Thema Female Empowerment im Deutschrap und untersucht, wie Frauen sich in diesem Genre selbst empowern können und welche Strategien sie einsetzen, um sich gegen Sexismus und Diskriminierung zu wehren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Deutschrap, Gangsta-Rap, Sexismus, Frauenbilder, Geschlechtstheorien, Intersektionalität, Hegemoniales Männlichkeitskonzept, Female Empowerment, Kunstfreiheit und Selbstermächtigung.
- Arbeit zitieren
- Alexa Käser (Autor:in), 2022, Hat Deutschrap ein Sexismusproblem?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1244932