Gab es in der DDR Intellektuelle, die der Definition Werner Mittenzweis gerecht
wurden? Wie ist Mittenzwei – als ehemaliges Parteimitglied und im wiedervereinigten
Deutschland schreibender Autor - zu lesen? Unterscheiden sich seine Darstellungen intellektuellen Lebens in der DDR relevant
von denen westdeutscher Autoren? Diese Fragen sollen anhand einer Analyse des
Verhältnisses von 'Intellektuellen' und Kulturpolitik der DDR bis zur Wandlung in eine geschlossene
Gesellschaft, bis zum Bau der Mauer, Antworten finden. Einer Vorstellung dieser
Periode bei Mittenzwei folgt somit zunächst eine kritische Betrachtung seiner Darstellung aus
Sicht einiger exemplarischer westlicher Autoren. Die Arbeit schließt mit einer Einordnung des Werkes von Mittenzwei in die deutsche Aufbereitung des Themenkomplexes "Intellektuelle in der DDR".
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: „Der Intellektuelle“ bei Mittenzwei
- 2. Entwicklung der Lebensumstände der Intellektuellen in der SBZ und DDR 1945 - 1961 nach Mittenzwei
- 2.1 Antifaschistisch-demokratische Erneuerung, 1945–1949
- 2.2 Von den Staatsgründungen zur Formalismus-Diskussion, 1949–1954
- 2.3 Philosophische Kontroversen und intellektuelle Opposition, 1953–1957
- 2.4 Auf dem Weg in eine geschlossene Gesellschaft, 1959–1961
- 3. Kritische Betrachtung der Darstellung bei Mittenzwei
- 3.1 Zur Situation der Intellektuellen in der DDR
- 3.2 Zum Umgang der Partei mit der Intelligenz
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Werner Mittenzweis Darstellung der Intellektuellen in der DDR. Sie analysiert seine Definition des Intellektuellen, vergleicht sie mit anderen Begriffsverständnissen und hinterfragt die Anwendbarkeit dieser Definition auf die spezifischen Bedingungen der DDR. Ein Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit Mittenzweis Darstellung der Lebensumstände und des Umgangs der SED-Partei mit der Intelligenz.
- Definition des „Intellektuellen“ nach Mittenzwei und Vergleich mit anderen Definitionen
- Lebensumstände der Intellektuellen in der SBZ und DDR
- Der Umgang der SED-Partei mit der Intelligenz
- Kritische Analyse von Mittenzweis Darstellung
- Frage nach der Existenz von "Intellektuellen" im Sinne Mittenzweis in der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet Mittenzweis Definition des Intellektuellen, welche auf verschiedenen theoretischen Ansätzen basiert und den Intellektuellen als kritischen Dissidenten beschreibt. Kapitel 2 analysiert die Entwicklung der Lebensumstände von Intellektuellen in der SBZ und der DDR von 1945 bis 1961, unterteilt in verschiedene Phasen. Es werden die jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf die Intellektuellen thematisiert. Kapitel 3 widmet sich einer kritischen Auseinandersetzung mit Mittenzweis Darstellung, indem es die Situation der Intellektuellen in der DDR und den Umgang der Partei mit ihnen analysiert.
Schlüsselwörter
Intellektuelle, DDR, SED, Kulturpolitik, Werner Mittenzwei, Antifaschistisch-demokratische Erneuerung, Formalismusstreit, Opposition, literarische Intelligenz, kritische Analyse.
- Citation du texte
- Magistra Artium Hannah Kohn (Auteur), 2006, "Der Intellektuelle" in der Kulturpolitik der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124490