Die Welt der Rechnungslegung befindet sich in einem Wandel. Nach der EU-Verordnung Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 müssen ab dem Jahr 2005 kapitalmarktorientierte europäische Unternehmen ihre Konzernabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufstellen. Nach gegenwärtigem Stand soll das
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) ab dem Kalenderjahr 2010 in Kraft treten. Die Wirtschaftsprüferkammer regt allerdings an, dass gewisse Vereinfachungen schon ab dem Geschäftsjahr 2009 in Anspruch genommen werden können.
Die geplanten Reformen des BilMoG beinhalten zahlreiche Veränderungen in der Rechnungslegung nach HGB, welche zur Verbesserung der Informationsfunktion eines
Jahresabschlusses beitragen sollen. Das Ausmaß des Neuerungsansatzes wird aus
dem Umfang der vorgelegten Entwürfe deutlich. Der Referentenentwurf, welcher am
8.11.2007 veröffentlicht wurde, umfasste 234 Seiten und wurde nach entsprechender
Überarbeitung am 21.5.2008 als Regierungsentwurf vorgelegt.
Gegenüber den IFRS soll das BilMoG eine konkurrenzfähige und kostengünstige Alternative
für kleinere und mittelständische Unternehmen darstellen, um den Anteilseigern
qualitativ hochwertige Abschlussinformationen zu vermitteln.
Die Veränderungen der deutschen Rechnungslegung sind von einigen wesentlichen
Tendenzen geprägt. Die Oberziele der Vereinfachung und Vereinheitlichung werden
durch die Aufhebung zahlreicher Wahlrechte und durch die Anlehnung an die internationale
Rechnungslegung der IFRS erreicht.
Die vorliegende Arbeit zeigt zunächst die bestehende Vorgehensweise der Währungsumrechnung
im Einzel- und Konzernabschluss nach IFRS und nach HGB und schildert
im Anschluss die Neuerungen im Rahmen der Einführung des BilMoGs.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Überblick über die Währungsumrechnungsverfahren
- 2.1 Zeitbezugsmethode
- 2.2 Modifizierte Stichtagskursmethode
- 2.3 Entstehung und Behandlung von Umrechnungsdifferenzen
- 3. Internationale Rechnungslegung
- 3.1 Konzept der funktionalen Währung
- 3.2 Erst- und Folgebewertung
- 3.2.1 Zeitbezugsmethode nach IFRS
- 3.2.2 Modifizierte Stichtagskursmethode nach IFRS
- 3.3 Behandlung von Umrechnungsdifferenzen
- 3.4 Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen aus Hochinflationsländern nach IFRS
- 4. Handelsrecht/ DRS 14
- 4.1 Allgemeine Regelungen
- 4.2 Währungsumrechnung nach DRS 14
- 4.3 Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen aus Hochinflationsländern nach HGB/DRS
- 5. Zukünftige Regelungen des BilMoGs
- 5.1 Vorschriften des §256a HGB – E
- 5.2 Ausweis von Umrechnungsdifferenzen
- 5.3 Umrechnung im Konzernabschluss
- 5.3.1 Anwendungsbereich
- 5.3.2 Umrechnungsmethode nach §308a HGB-E
- 5.3.3 Behandlung von Umrechnungsdifferenzen
- 5.4 Erstanwendung
- 6. Kritische Einschätzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert verschiedene Methoden der Währungsumrechnung im Einzel- und Konzernabschluss, vergleicht die bestehenden Verfahren nach IFRS und HGB und beschreibt die Neuerungen durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG). Der Fokus liegt auf der Darstellung der verschiedenen Methoden, ihrer Anwendung und der Behandlung von Umrechnungsdifferenzen.
- Vergleichende Analyse der Währungsumrechnungsmethoden nach IFRS und HGB.
- Darstellung der Zeitbezugsmethode und der modifizierten Stichtagskursmethode.
- Behandlung von Umrechnungsdifferenzen unter verschiedenen Rechnungslegungsstandards.
- Einführung und Auswirkungen des BilMoG auf die Währungsumrechnung.
- Kritische Bewertung der zukünftigen Regelungen des BilMoGs.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und beleuchtet den Kontext der Rechnungslegungsreformen. Kapitel 2 bietet einen Überblick über verschiedene Währungsumrechnungsverfahren, detailliert die Zeitbezugsmethode und die modifizierte Stichtagskursmethode und erklärt die Entstehung und Behandlung von Umrechnungsdifferenzen. Kapitel 3 beschreibt die internationale Rechnungslegung nach IAS 21, inklusive des Konzepts der funktionalen Währung und der Erst- und Folgebewertung. Kapitel 4 behandelt die Regelungen des Handelsrechts und DRS 14. Kapitel 5 geht auf die zukünftigen Regelungen des BilMoGs ein, untersucht die Vorschriften des §256a HGB-E für den Einzelabschluss und §308a HGB-E für den Konzernabschluss, beschreibt die Behandlung von Umrechnungsdifferenzen und die Erstanwendung.
Schlüsselwörter
Währungsumrechnung, IFRS, HGB, BilMoG, Konzernabschluss, Einzelabschluss, Zeitbezugsmethode, modifizierte Stichtagskursmethode, funktionale Währung, Umrechnungsdifferenzen, DRS 14, §256a HGB-E, §308a HGB-E, Hochinflationsländer.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Marius Fath (Author), 2009, Währungsumrechnung nach HGB unter Berücksichtigung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes und nach IFRS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124488