Die Arbeit ist eine Verortung des aktuellen Forschungsstandes zu Digital Nudging sowie eine Inventarisierung konkreter Anwendungsfelder. Die vier Kapitel sind jeweils einer eigenen Fragestellung gewidmet. Im Kapitel „Begriff: Was ist Digital Nudging?“ wird Digital Nudging aus dem historischen Kontext heraus erklärt. Dazu wird ein Bogen von den Anfängen der Wirtschaftswissenschaften bis in die Gegenwart gespannt.
Das Kapitel „Prinzip: Wie funktioniert Digital Nudging?“ widmet sich der Psychologie und stellt die wichtigsten kognitiven Verzerrungen (Biases, Heuristiken, Effekte) im Zusammenhang mit Digital Nudging vor. Das Kapitel „Potential: Wo kann Digital Nudging eingesetzt werden?“ zeigt praktische Einsatzmöglichkeiten von Digital Nudging in unterschiedlichen Anwendungsfeldern ein-schließlich seiner negativen Ausprägung in Form von „Dark Patterns“. Das Kapitel „Kritik: Wann ist Digital Nudging wirksam und legitim?“ ist dem Aufzeigen praktischer und ethischer Grenzen digitaler Nudges sowie Frameworks zu deren Erstellung gewidmet.
Die Arbeit richtet sich sowohl an Entscheidungsarchitekten („Nudger“), die Digital Nudging für gesellschaftspolitische oder kommerzielle Zwecke einsetzen möchten, als auch an Nutzer („Nudgee“), die sich im Sinne einer „digitalen Mündigkeit“ vor ungewünschter Manipulation durch digitale Nudges schützen möchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriff: Was ist Digital Nudging?
- 1.1. Klassische Nationalökonomie
- 1.2. Neoklassische Theorie
- 1.3. Ökonomischer Imperialismus
- 1.4. Krise des Homo Oeconomicus
- 1.5. Grenzen menschlicher Rationalität
- 1.6. Bounded Rationality Theory
- 1.7. Prospect Theory
- 1.8. Dual Process Theory
- 1.9. Verhaltensökonomik
- 1.10. Libertärer Paternalismus
- 1.11. Nudging
- 1.12. Abgrenzung von verwandten Konzepten
- 1.13. Klassifizierung von Nudging
- 1.14. Nudging in der Politik
- 1.15. Digital Nudging
- 1.16. Analoges vs. digitales Nudging
- 2. Prinzip: Wie funktioniert Digital Nudging?
- 2.1. Affektheuristik
- 2.2. Ankereffekt
- 2.3. Authority Bias
- 2.4. Besitztumseffekt
- 2.5. Bestätigungsirrtum
- 2.6. Choice-Supportive-Bias
- 2.7. Commitment
- 2.8. Decoy-Effekt
- 2.9. Default-Effekt
- 2.10. Framing
- 2.11. Gamification
- 2.12. Gegenwartspräferenz
- 2.13. Halo-Effekt
- 2.14. Kontrollillusion
- 2.15. Mentale Buchführung
- 2.16. Personalisierung
- 2.17. Positionierung
- 2.18. Priming
- 2.19. Reziprozität
- 2.20. Salience Bias
- 2.21. Scarcity Bias
- 2.22. Self-Serving-Bias
- 2.23. Social Proof
- 2.24. Status-Quo-Bias
- 2.25. Verfügbarkeitsheuristik
- 2.26. Verlustaversion
- 3. Potential: Wo kann Digital Nudging eingesetzt werden?
- 3.1. E-Commerce
- 3.2. Bildschirmtätigkeit
- 3.3. Gesellschaft
- 3.4. Dark Patterns
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den aktuellen Forschungsstand zu Digital Nudging und inventarisiert konkrete Anwendungsfelder. Die Hauptziele sind die Erklärung des Konzepts, die Darstellung seiner Wirkungsmechanismen und die Erörterung seines Potenzials und seiner ethischen Grenzen.
- Definition und historische Einordnung von Digital Nudging
- Psychologische Prinzipien und kognitive Verzerrungen im Zusammenhang mit Digital Nudging
- Anwendungsbeispiele von Digital Nudging in verschiedenen Bereichen
- Kritikpunkte und ethische Implikationen von Digital Nudging
- Frameworks zur Entwicklung und Bewertung von Digital Nudges
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Digital Nudging und zeigt dessen Anwendungsmöglichkeiten auf. Sie gliedert sich in vier Kapitel, die sich jeweils mit einer anderen Fragestellung befassen.
1. Begriff: Was ist Digital Nudging?: Dieses Kapitel erläutert Digital Nudges aus einem historischen Kontext, beginnend bei den Anfängen der Wirtschaftswissenschaften bis hin zur modernen Verhaltensökonomie. Es werden klassische und neoklassische ökonomische Theorien sowie die Krise des Homo Oeconomicus und die Entwicklung der Verhaltensökonomik mit ihren zentralen Konzepten wie Bounded Rationality, Prospect Theory und Dual Process Theory beleuchtet. Schließlich wird der libertäre Paternalismus und die Methode des Nudgings eingeführt und von verwandten Konzepten abgegrenzt. Die Klassifizierung von Nudges und deren Anwendung in der Politik werden ebenfalls behandelt.
2. Prinzip: Wie funktioniert Digital Nudging?: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die psychologischen Mechanismen hinter Digital Nudging. Es werden wichtige kognitive Verzerrungen (Biases, Heuristiken, Effekte) detailliert beschrieben, darunter Affektheuristik, Ankereffekt, Authority Bias, Besitztumseffekt, Bestätigungsirrtum, Choice-Supportive-Bias, Commitment, Decoy-Effekt, Default-Effekt, Framing, Gamification, Gegenwartspräferenz, Halo-Effekt, Kontrollillusion, Mentale Buchführung, Personalisierung, Positionierung, Priming, Reziprozität, Salience Bias, Scarcity Bias, Self-Serving-Bias, Social Proof, Status-Quo-Bias, Verfügbarkeitsheuristik und Verlustaversion. Der Zusammenhang zwischen diesen Effekten und der Gestaltung digitaler Benutzeroberflächen wird erläutert.
3. Potential: Wo kann Digital Nudging eingesetzt werden?: Dieses Kapitel präsentiert praktische Anwendungsbeispiele von Digital Nudging in verschiedenen Bereichen. Es zeigt, wie die im vorherigen Kapitel beschriebenen psychologischen Prinzipien genutzt werden können, um das Nutzerverhalten in E-Commerce, bei der Bildschirmtätigkeit und in gesellschaftlich relevanten Bereichen (Umweltschutz, Bildung, Gesundheit etc.) zu beeinflussen. Der Abschnitt über "Dark Patterns" behandelt die Schattenseite von Nudging, d.h. die gezielte Ausnutzung kognitiver Verzerrungen zulasten des Nutzers.
Schlüsselwörter
Digital Nudging, Verhaltensökonomik, Libertärer Paternalismus, Kognitive Verzerrungen, Biases, Heuristiken, Entscheidungsarchitektur, Homo Oeconomicus, Dark Patterns, Online-Verhalten, Benutzeroberfläche, Design, Ethik, Politik, Gesellschaft.
Häufig gestellte Fragen zu "Digital Nudging"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit über Digital Nudging?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Digital Nudging. Sie beinhaltet eine Einleitung, eine Definition des Begriffs "Digital Nudging" mit Einordnung in die Wirtschaftswissenschaften, eine Erklärung der Wirkungsmechanismen (psychologische Prinzipien und kognitive Verzerrungen), Anwendungsbeispiele in verschiedenen Bereichen (E-Commerce, Bildschirmtätigkeit, Gesellschaft), eine Auseinandersetzung mit ethischen Aspekten und "Dark Patterns", sowie ein Schlusswort. Das Inhaltsverzeichnis ist detailliert und umfasst zahlreiche Unterpunkte zu den einzelnen Kapiteln.
Welche ökonomischen Theorien werden behandelt?
Die Arbeit behandelt klassische und neoklassische ökonomische Theorien, die Krise des Homo Oeconomicus, und die Entwicklung der Verhaltensökonomik. Zentrale Konzepte wie Bounded Rationality, Prospect Theory und Dual Process Theory werden erläutert.
Welche psychologischen Prinzipien und kognitiven Verzerrungen werden im Zusammenhang mit Digital Nudging erklärt?
Die Arbeit beschreibt detailliert zahlreiche kognitive Verzerrungen (Biases, Heuristiken, Effekte) wie Affektheuristik, Ankereffekt, Authority Bias, Besitztumseffekt, Bestätigungsirrtum, Choice-Supportive-Bias, Commitment, Decoy-Effekt, Default-Effekt, Framing, Gamification, Gegenwartspräferenz, Halo-Effekt, Kontrollillusion, Mentale Buchführung, Personalisierung, Positionierung, Priming, Reziprozität, Salience Bias, Scarcity Bias, Self-Serving-Bias, Social Proof, Status-Quo-Bias, Verfügbarkeitsheuristik und Verlustaversion. Der Zusammenhang zwischen diesen Effekten und der Gestaltung digitaler Benutzeroberflächen wird erläutert.
Wo kann Digital Nudging eingesetzt werden? Welche Anwendungsbeispiele werden genannt?
Die Arbeit nennt Anwendungsbeispiele von Digital Nudging im E-Commerce, bei der Bildschirmtätigkeit und in gesellschaftlich relevanten Bereichen wie Umweltschutz, Bildung und Gesundheit. Der Abschnitt über "Dark Patterns" beleuchtet die manipulative Nutzung dieser Techniken.
Welche ethischen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit thematisiert die ethischen Implikationen von Digital Nudging und die kritischen Punkte, insbesondere im Zusammenhang mit "Dark Patterns", also der gezielten Ausnutzung kognitiver Verzerrungen zulasten des Nutzers.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Digital Nudging, Verhaltensökonomik, Libertärer Paternalismus, Kognitive Verzerrungen, Biases, Heuristiken, Entscheidungsarchitektur, Homo Oeconomicus, Dark Patterns, Online-Verhalten, Benutzeroberfläche, Design, Ethik, Politik, Gesellschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, "Begriff: Was ist Digital Nudging?", "Prinzip: Wie funktioniert Digital Nudging?", und "Potential: Wo kann Digital Nudging eingesetzt werden?". Jedes Kapitel wird zusammengefasst und im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeschlüsselt.
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- Rainer Krottenthaler (Author), 2022, Digital Nudging. Begriff, Prinzip, Potential, Kritik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1244720